So progressiv ist die Hamas: Eine kleine Linksammlungvon Thomas Baader
Judith Butler, die an diesem Dienstag mit dem Adorno-Preis in Frankfurt geehrt wird, wird bekanntlich vor allem wegen dieses Ausspruchs kritisiert:
"Ich glaube ja, zu verstehen, dass Hamas/Hisbollah soziale Bewegungen sind, die progressiv sind, die links stehen, die Teil einer globalen Linken sind."
Da wir ja alle auch tief im Herzen gerne progressiv wären und Vorbilder brauchen, schauen wir uns doch mal an, was wir so alles tun müssten, damit Frau Butler uns diesen Status zusprechen würde:
The Palestinian Islamist movement Hamas has banned women in Gaza from riding on motorbikes.
http://www.guardian.co.uk/world/2009/oct/07/hamas-bans-women-riding-motorbikes
Asma erzählt, wie sie einmal aus Protest am Strand entlangradelte, mehrere Kilometer weit, ein Skandal, weil Frauen in Gaza nicht Fahrrad fahren dürfen.
http://www.zeit.de/2011/14/Gaza/seite-2
Dies hatte auch zur Folge, dass seit dem Machtantritt der terroristischen Hamas Hunderte schwule und lesbische Palästinenserinnen und Palästinenser aus den Autonomiegebieten nach Israel flohen und sich im jüdischen Staat in Sicherheit brachten vor Verfolgung, Terror und Mord.
http://www.hagalil.com/01/de/Antisemitismus.php?itemid=865
Es sei nicht angemessen, wenn Frauen mit überschlagenen Beinen in der Öffentlichkeit säßen und Wasserpfeife rauchen, sagte der Polizeisprecher weiter. Das schade dem Ansehen der Palästinenser. Bei vielen Café-Besitzern im Gaza-Streifen sorgte das neue Verbot für Verwirrung - sie glaubten, das Rauchen sei nun für Frauen und Männer untersagt worden. Hamas-Sprecher versicherten dann aber, dass das Verbot nur für Frauen gelte.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/gaza-streifen-hamas-verbietet-frauen-die-wasserpfeife-a-707151.html
Artikel 7 der Charta erklärt das Töten von Juden - nicht nur von jüdischen Bürgern Israels oder Zionisten - zur unbedingten Pflicht jedes Muslims, indem sie sie zur Voraussetzung für das Kommen des Jüngsten Gerichts erklärt [...] In Artikel 22 übernimmt die Charta die in Europa entstandene antisemitische Verschwörungstheorie vom Weltjudentum: Die Protokolle der Weisen von Zion seien echt, die Freimaurer, der Lions-Club und der Rotary-Club arbeiteten insgeheim „im Interesse der Zionisten“.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hamas
So weit, so schlecht. Man sollte Judith Butler in der Paulskirche neben dem Adorno-Preis auch noch die Charta der Hamas im schicken Ledereinband zukommen lassen. Wenn sie nun auch noch bereit wäre, sich in ihrer Eigenschaft als Frau das Fahrrad- und Motorradfahren sowie das Rauchen von Wasserpfeifen verbieten zu lassen und sich zudem in ihrer Eigenschaft als Jüdin auch noch ein klein wenig ermorden lassen würde, könnte sie durch derartige kulturelle Sensibilität ein echtes Zeichen für die Völkerverständigung setzen.
Und wenn Frau Butler dies alles wirklich für progressiv und links hält, dann sollten wir inständig darum beten, dass sie nicht auf die Idee kommt, in der Bundesrepublik oder anderswo eine eigene Partei gründen zu wollen. So viel Progressivität und linken Zeitgeist gab es in Deutschland nämlich zuletzt zur Regierungszeit eines ungemein linken und progressiven Landschaftsmalers - und das zu wiederholen wäre nun wirklich einfach zu viel des Guten.