So lernte ich, meine Haare seltener zu waschen

Von Frischundknackig
Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass es nicht gut für die Haare ist, sie häufig zu waschen. Nichtsdestotrotz gehörte ich jahrelang zu der Fraktion, die ihre Haare beinah täglich gewaschen haben, aber auf jeden Fall immer, bevor sie unter Menschen gingen. Immer wieder habe ich jedoch mit dem Gedanken gespielt, wie es wohl wäre, seltener Haare zu waschen - und diesen Gedanken wieder verworfen. Denn immerhin machte ich fast jeden Tag Sport und Sport ohne Haare waschen? No way.
Gleichzeitig versuche ich jedoch seit Jahren, meine Haare lang zu züchten - ohne Erfolg. Sie brechen immer auf der gleichen Länge ab. Man könnte jetzt von der natürlichen Haarlänge sprechen, ich bin aber nicht bereit, das zu akzeptieren. Sozusagen als letzten Versuch startete ich deshalb das Projekt "Weniger Haare waschen".
 Neben der besseren Pflege der Haare bot das für mich auch andere Vorteile. Zunächst ist da der immense Zeitgewinn. Mit Haare waschen dauert Duschen bei mir mindestens zwei- oder dreimal so lang. Wenn ich jetzt nach dem Sport unter die Dusche springe, dauert es manchmal nur zwei bis drei Minuten, bis ich sauber bin und maximal zehn Minuten, bis ich bereit zu allen Schandtaten bin. Mit Haare waschen muss ich jedoch entweder ein bis zwei Stunden zum Haaretrocknen einplanen oder Föhnen (bekanntlich auch nicht besser für die Haare).
Ich merkte jedoch auch recht schnell, dass die verringerten Wäschen meinem Haar gut taten. Es fühlte sich viel weicher als zuvor an. Außerdem fettete der Ansatz bei mir ganz schnell viel langsamer nach. Ich gebe zu, dass es ein paar Bad-Hair-Days gab, wo ich mich für meine fettigen Haare schämte. Aber schon nach anderthalb Wochen waren die Geschichte und meine Haare spätestens nach einer Runde Trockenshampoo nett anzusehen. Außerdem sind leicht fettige Haare viel besser, um Frisuren zu machen - eine weitere Motivation für mich.
 A propos Duschen: Wie ist das denn nun nach dem Sport? Für mich war das definitiv die größte Überwindung, aber ich hatte ja die Semesterferien zum Ausprobieren. Natürlich sind die Haare nach einem sehr schwitzigen Workout relativ fettig. Dem bin ich dann allerdings mit Trockenshampoo zu Leibe gerückt, was zum Glück gereicht hat.
Angst hatte ich aber vor allem davor, dass meine Haare müffeln. Auch das war jedoch nicht der Fall. Ich achte darauf, dass ich meine Haare zum Sport hochbinde (mache ich eh, wenn meine Haare im schwitzigen Nacken kleben bleiben ist das echt eklig). Nach dem Sport trage ich die Haare dann eine Weile offen, damit sie auslüften können und bürste sie ein wenig aus. Um jegliche Paranoia dann im Keim zu ersticken, benutze ich abschließend ein Haarparfum (normales Parfum geht auch). Bisher hat mir noch niemand gesagt, dass meine Haare müffeln würden und mir selbst ist es auch noch nicht aufgefallen.

Für mich war und ist das Experiment auf jeden Fall ein voller Erfolg und das liegt für mich nicht zuletzt daran, dass ich langsam gestartet bin. Ich hatte als Jugendliche unter stark fettigem Haar zu kämpfen und hätte mich selber nicht ausstehen können, wenn ich direkt vom täglichen Waschen auf wöchentliches Waschen umgestiegen wäre. Durch die geringe Reduktion konnte ich jedoch merken, wie gut meinen Haaren das verringerte Waschen tut. Ich werde deshalb auf jeden Fall versuchen, die Abstände weiter auszubauen.
Essentiell war für mich auch das Trockenshampoo, denn ich wollte natürlich trotzdem nicht aussehen, als hätte ich keine Dusche zuhause. Für mich habe ich da jetzt auch die richtige Methode gefunden:
  • Frisur machen, die ihr am Ende haben wollt. Das Trockenshampoo reinigt nur da, wo es tatsächlich aufgetragen wird. Tragt ihr es mit offenen Haaren auf und macht danach einen Pferdeschwanz, sieht die untere Hälfte des Kopfes immer noch fettig aus.
  • Die Haare einsprühen, dann fünf bis zehn Minuten einwirken lassen.
  • Mit einem Handtuch gründlich ausrubbeln (Achtung, dafür nutze ich ein Extra-Handtuch, da das Trockenshampoo abfärbt).
  • Haare föhnen - dabei wird das Puder aus den Haaren geblasen und das restliche Fett zieht besser ein. Ruhig über Kopf föhnen, damit die Haare einen besseren Stand bekommen und frischer aussehen.
  • Neue Frisur machen - je mehr Volumen, desto weniger sieht man fettige Ansätze!