So kommst du sicher durch Südamerika – Südamerika Tipps #4

sicher durch Südamerika

Die Frage kam bisher nach jeder meiner Südamerika Reisen. „Ist Dir was passiert?“ „War das nicht gefährlich?“

Sicher durch Südamerika reisen? Kein Problem. Viele Menschen sind aufgrund Ihrer Unerfahrenheit und Vorurteile ängstlich vor Reisen nach Südamerika. Oft hört man in den Medien nur, wenn etwas schlimmes passiert ist. Dabei kann man sich die größte Angst mit der richtigen Vorbereitung nehmen und die schönen Gegenden dieses wunderbaren Kontinents ganz ohne Furcht genießen.

Ich fühle mich immer sicher auf meinen Reisen durch Chile, Uruguay, Argentinien, Peru und Bolivien. Und das seit 8 Jahren. Natürlich gilt es, in diesen Ländern bestimmte Verhaltensweisen anzupassen, gesunden Menschenverstand walten zu lassen und sich vorab ausreichend zu informieren.

Mit diesen Tipps reist du sicher durch Südamerika: 

  1. Sei unauffällig und verberge deine „Reichtümer“

Viele Menschen in Südamerika haben nicht viel und leben in Armut. Für sie ist ein Flugticket in ein anderes Land, geschweige denn einen anderen Kontinent, unerreichbar.

Aus diesem Grund denken Sie, dass wir, die sich ein Ticket nach Südamerika leisten können, sehr reich sein müssen. Und das macht uns natürlich begehrt und angreifbar.

Ich habe helle Haut und Haarfarbe. Keine Chance, mich auch nur ansatzweise als Local zu verbergen. Allerdings kann man sich trotzdem mit seinem Aussehen und seinem Handeln Sicherheit verschaffen.

Lass die teuren Klamotten, Schmuck und Uhren im Schrank. Kleide dich neutral und zweckmäßig und du wirst weniger wahrgenommen als aufgetakelte Touris mit Goldkette, Lederboots und 3000 Euro Kamera um den Hals. Unauffälligkeit ist ein Plus.

Wenn du fotografieren willst, ist die Kamera raus – rein in die Tasche Technik angesagt. Lass deine Kamera nicht um den Hals baumeln. Das lockt nur potentielle Diebe an.

Solltest du eine Karte oder den Reiseführer benutzen müssen, ziehe dich am besten in ein Geschäft oder in eine ruhige Ecke zurück. So wirst du nicht gleich als ortsunkundig wahrgenommen.

  1. Mach dir bewußt, wann du einen Guide brauchst

Ich liebe Abenteuer und versuche auf meinen Reisen weitestgehend auf organisierte Touren zu verzichten. Sich ins Unbekannte zu stürzen, Fehler machen und daraus lernen. Das geht jedoch nicht immer!

Ich werde nie vergessen, wie ich in der Atacama Wüste allein aufs Fahrrad stieg, die Gegend erkundete, einen Aufstieg nahm und mich total verirrte. Ich hatte Glück im Unglück und kam kurz vor Einbruch der Dunkelheit wieder auf den richtigen Weg.

In den vielen von der Zivilisation abgeschiedenen Gebieten Südamerikas verliert man ohne Ortskenntnis schnell die Orientierung und begibt sich in Gefahr, z.B. in den Anden oder Amazonasgebiet. Handyempfang ist in diesen Regionen nicht zu erwarten und Hilfe braucht, entsprechend lang. Auch Berge und Vulkane sollten nur mit entsprechender Expertise, in Begleitung einer oder mehrerer Personen und in guter körperlicher Verfassung bestiegen werden.

Gehe kein Risiko ein, spiele nie den Helden, überschätze dich nicht, informiere dich vorab, was man gut ohne Guide machen kann und wo man auf jeden Fall in professioneller Begleitung sein sollte.

  1. Reise nach Chile

Chile ist das statistisch sicherste Land in Südamerika. Klar gibt’s in Santiago (wie in allen Großstädten) den ein oder anderen Taschendieb. Ich habe jedoch in 7 Jahren Chile nie eine bedrohende Situation erlebt oder wurde ausgeraubt. Im Gegenteil: Die Chilenen sind sehr freundlich und hilfsbereit. Somit ist Chile als Einstieg das perfekte Land. Auch Frauen können sich in Chile sicher bewegen. Das Machotum ist hier weit weniger verbreitet als in Ländern wie Argentinien.

  1. Sei gut vorbereitet

Es geht nichts über eine gute Reisevorbereitung. Informiere dich vorab über eventuelle Unruhen oder Naturkatastrophen an deinem Reiseziel. Gerade in südamerikanischen Ländern kann es immer wieder zu politischen Unruhen und Demonstrationen kommen.

Erdbeben (besonders Chile ist häufig betroffen), Stürme und Unwetter (Nordbrasilien, Venezuela, Karibisches Meer) oder Vulkanausbrüche können einen unerwartet in Gefahr begeben.

Du solltest vor deiner Reise auf jeden Fall Impfungen auffrischen lassen. In einigen Gebieten (Amazonasgebiet) benötigst du zusätzliche Impfungen wie eine Malaria Prophylaxe. Dein Hausarzt oder das Gesundheitsamt deiner Stadt wird dich informieren. Mehr Informationen erhältst du z.B. auf der Seite des Tropeninstituts.

Ein Geldgürtel ist eine gute Investition für Südamerika. Hier kannst du dein Bargeld gut verstecken.

Benutze auch für deinen Tagesrucksack Schlösser oder nutze einen Pacsafe Rucksack.

Lege deinen Rucksack bei Reisen mit dem Bus nie in die Gepäckablage, sondern bewahre ihn zwischen deinen Beinen auf. Im Nachtbus binde ich mir die Schlaufen um den Fuß.

  1. Sei mit Locals unterwegs

Der wohl beste Sicherheitstipp ist wohl, mit Locals unterwegs zu sein. Diese Erfahrung mache ich immer wieder. Ein guter Weg zum Kennenlernen von Einheimischen ist z.B. Couchsurfing. Selbst wenn du nicht bei einem Host übernachtest, kannst du Leute dort anschreiben und dich mit Ihnen verabreden.

Ebenfalls eine tolle Möglichkeit, sicher eine Stadt zu erkunden, sind Free Walking Tours, die mittlerweile in fast allen Großstädten angeboten werden.

  1. Sei Nachts besonders wachsam

Klar, Party machen gehört in Südamerika auf jeden Fall dazu. Wenn du außerhalb deines Hostel feierst, informiere dich vorab über den Heimweg und präge Dir die Gegend gut ein. Fahre nachts immer mit dem Taxi und nimm am besten immer eine Begleitperson mit.

Lasse in Bars deinen Drink nicht aus den Augen. K.O. Tropfen sind ein beliebtes Mittel, um Touristen auszurauben. Trinke nicht bis zur Besinnungslosigkeit, denn auch dann wirst du ein einfaches Opfer. Informiere dein Hostel, wenn du ausgehst, wohin du gehst und wann du wieder da sein möchtest.

  1. Vorsicht vor der Höhenkrankheit

Einmal hat es auch mich erwischt. Eine Trekkingtour durch die Anden bei Talca, nicht auf die Ranger gehört und innerhalb von 6 Stunden auf 3000 Meter gestiegen. Am nächsten Morgen ging es mir mehr als übel. Kopfweh, Übelkeit, total im Eimer. Das Resultat war ein schneller Abstieg und 3 Tage im Bett. Schon einigen hat die Höhenkrankheit die ganze Reise vermiest.

Unterschätze niemals die Höhe in den Andenstaaten. Akklimatisiere dich ordentlich auf einer Höhe von 1500 – 2000 Meter. Bewege dich langsam und ohne größere Anstrengung, wenn es höher geht. Vermeide Alkohol und Kaffee. Mate Tee und Coca Blätter helfen gegen die Höhenkrankheit. Solltest du dich trotzdem unwohl fühlen, solltest du tiefer gelegene Regionen aufsuchen.

  1. Lass dich nicht scammen

Es gibt so einige Tricks, die Betrüger in Südamerika auf Lager haben.

Einer davon ist der sogenannte Mayo Trick. Eine Person beschmutzt dich mit Mayonnaise oder Ketchup und eine angeblich hilfsbereite 2. Person will dir beim säubern helfen. Mit der Absicht, deine Taschen leerzuräumen. Sei immer auf der Hut, wenn du angesprochen oder gerempelt wirst. Trage deinen Rucksack in Menschenmengen vor dem Körper.

Abzocken sind besonders bei Taxifahrern sehr verbreitet. Eine Masche sind inoffizielle Taxis, die einen nicht zum Bestimmungsort, sondern in dunkle Ecken fahren um Touristen um Ihr Bargeld zu erleichtern.

Etwas harmloser, aber ärgerlich für die Reisekasse sind nicht funktionierende Taxameter. Oft wird behauptet, das Gerät sei kaputt, um das 4 oder 5 fache des Fahrtpreises verlangen zu können. Wechsle das Taxi, wenn mit dem Gerät was nicht stimmen sollte. Informiere dich vorab bei den Touristeninformationen oder in Reiseführern über die sicheren Taxis (Meist sind das die sogenannten Radio Taxis) Viele Hostels bieten auch einen Shuttle Service an.

Sei vorsichtig, wenn Menschen Fotos mit Dir machen möchten, du an Flughäfen oder Busbahnhöfen Hilfe angeboten bekommst (z.b. Dein Gepäck zu tragen, dich an das richtige Gate zu bringen) Hier handelt es sich oft um Banden, die trickreich deine Taschen leeren oder Menschen die im Nachhinein Geld für Ihre Hilfsbereitschaft fordern. Lehne solche Angebote freundlich, aber bestimmt ab.

Mit diesen Tipps solltest du sicher durch Südamerika kommen und bist für die meisten Situationen gewappnet. Du hast noch mehr hilfreiche Vorschläge? Dann poste sie doch in den Kommentaren.


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