So geht es: Das eigene Parfum kreieren

So geht es: Das eigene Parfum kreierenWie sehr Düfte bei uns Menschen über Sympathie und Antipathie, über Anziehungskraft und Verführung bestimmen, nehmen die meisten Menschen heute nur eher unterbewusst wahr. Wahrgenommen wird, ob ein Duft mehr oder weniger angenehm, besonders ansprechend, sexy, warm oder eher kühl ist. Dabei ist der Geruchssinn einer der wichtigen Sinne bei zwischenmenschlichen Beziehungen. Nur ist seine Wahrnehmung durch die Geruchsüberflutung der modernen Welt oft ein wenig verschüttet. Emotional wirken jedoch Düfte auf uns, ohne dass dies oft bewusst wahrgenommen wird. Jeder kennt allerdings den Moment, in dem ein bestimmter Duft geradezu ein Aha-Erlebnis auslöst. Da Düfte so wichtig sind, kommt es bei einem Parfum darauf an, eine sehr individuelle Note zu wählen, die für die eigene Person charakteristisch ist. Angesichts der schier unendlichen Auswahl an Angeboten für Parfums ist das gar nicht so einfach. Wer seine ganz persönliche Duftnote finden möchte, darf jedoch Mut beweisen und sein ganz spezielles, persönliches Parfüm selbst kreieren.

Kleines Grundwissen zur Kreation vom eigenen Parfum

Die Kunst der großen Parfumeure wäre überflüssig, wenn jeder an sie heranreichen könnte. Bei der eigenen Herstellung einer eigenen Aromakreation muss auf vorhandene, bereits fertige Duftstoffe, insbesondere Duftöle, zurückgegriffen werden. Die Neuentwicklung von Duftstoffen, die Verwendung von reinen tierischen Komponenten und die Isolierung von Stoffen aus Rohpflanzen sollte den großen Designern der Welt der Düfte überlassen bleiben. Was bei einer eigenen Herstellung erreicht werden kann, ist die ganz individuelle Kombination von bestimmten Duftstoffen, die die Grundlage für das eigene Parfum bilden können. Eine ganz wichtige Voraussetzung für die Entwicklung eigener Düfte ist, dass die/der Betreffende keine Allergien gegenüber bestimmten Duftölen und anderen Duftstoffen hat. Des Weiteren sollte der Geruchssinn für die Noten bestimmter Düfte schon ein wenig geschult sein. Das lässt sich erreichen, in dem reine Duftöle gekauft oder bestellt werden und man die verschiedenen Düfte völlig von anderen Gerüchen isoliert auf sich einwirken lässt. Zwischen dem Schnuppern an unterschiedlichen Komponenten sollten Pausen liegen, damit die vorige Dufterinnerung verfliegt. Statt an den offenen Fläschchen zu schnuppern, sollte ein winziges Tröpfchen mit einem Wattestäbchen auf die mit geruchloser Seife gewaschene Haut gegeben werden. Meist gibt es bereits aus früherer Kauferfahrung ein oder mehrere Aromarichtungen, die bevorzugt wurden. Der Grund ist meist, dass sowohl die Kopfnote sowie die Kombination der Inhaltsstoffe für Basis- und Herznote dem persönlichen Geschmack am ehesten entsprechen. Darauf kann bei der eigenen Duftentwicklung aufgebaut werden.

Verschiedene Wege führen zum eigenen Duft

Einige Online-Shops bieten für die individuelle Entwicklung fertige Sets für die gewünschte Mischung an. Bei solchen Sets sind bereits Kopf-, Herz- und Basisnote ausgezeichnet aufeinander abgestimmt. Gewählt wird die gewünschte Duftrichtung. Aus den im Set enthaltenden Duftkomponenten kann dann die ganz persönliche Note gemischt werden. Meist gibt es für die richtige Mischung auch noch hilfreiche Orientierungshilfen, sodass bei einer solchen Duftkreation kaum etwas falsch gemacht werden kann. Dieser Weg ist verhältnismäßig risikolos, garantiert aber dennoch eine ganz individuelle Duftrichtung.

Aufwendiger, aber ganz individuell ist die Entwicklung vom eigenen Parfum von A bis Z. Feststehen sollte, in welche Richtung es dabei gehen soll, ob blumig, kühl, orientalisch verführerisch, herb oder lieblich. Es gilt dann Duftöle der gewünschten Richtungen zu kaufen. Erhältlich sind die Öle in guten Drogerien, Apotheken und Online-Shops. Ratsam ist, für den ersten Versuch nicht von bisher bevorzugten Richtungen zu stark abzuweichen, dadurch ist immer ein Vergleichsmuster gegeben.

Von der Idee zum Produkt

Jede einzelne Note der Düfte ist von großer Bedeutung. Entscheidend für die Entwicklung ist jedoch die Kopfnote. Das ist der Duftanteil, der sofort nach dem Auftragen wahrgenommen wird. Beliebte Kopfnoten sind u.a. Orange, Zitrone, Limone, Bergamotte oder Grapefruit. Um die Kopfnote gruppieren sich die Kombinationen für Herz- und Basisnote. Die Herznote bleibt lange im Duftgedächtnis haften, bildet faktisch den runden Kern des gesamten Buketts. Gern verwendete Noten sind hier Fruchtaromen, Blumennoten je nach Leichtigkeit oder Schwere der Düfte. Die Basisnote lässt das Dufterlebnis sozusagen ausklingen, untermalt den Charakter der gesamten Komposition. Die Parfumeure verwenden dafür gern maskuline Komponenten wie Sandel- und Zedernholz, ledrige Noten und würzig aromatische, gern orientalische Inhaltsstoffe wie Weihrauch, Schokolade und Vanille. Für jede der Duftnoten gilt es die richtigen Stoffe einzusetzen.

Beim Mixen der Inhaltsstoffe kommt es auf Fingerspitzengefühl. Zum gewünschten Duftergebnis gilt es, sich langsam und tröpfchenweise vorzutasten. Zu großzügige Verwendung der Öle führt zu Gerüchen, die geradezu „erschlagen“ können. Ein wenig Geduld erfordert die eigene Kreation vom eigenen Parfum unbedingt. Es gilt bei der Mischung eine Duftnote zu finden, die persönlich anspricht und zum eigenen Typ passt. Hierfür sollten sich alle Herstellerinnen und Hersteller von eigenen Düften viel Zeit nehmen. Bei der entwickelten Note muss zudem einkalkuliert werden, dass es sich um ein unverdünntes Reinprodukte handelt. Werden später Stoffe zur Konservierung und Verdünnung hinzugegeben, so ist das Dufterlebnis weniger intensiv.

Stimmt das Ergebnis der Komposition vom eigenen Duft insgesamt, so kann es daran gehen die Stoffe für Verdünnung und Konservierung hinzuzufügen. Wer sich so viel Mühe mit einem individuellen Aroma gemacht hat, wird kaum Gefahr laufen wollen, dass er sich nach mehr oder weniger kurzer Zeit stark verändert. Ein bewährtes und allgemein übliches Konservierungsmittel ist Alkohol. Selbstverständlich sollte es hier um Alkohol für diesen Zweck und nicht etwas um heimische Vorräte handeln. Zur Verdünnung eignet sich besonders gut ein natürliches kosmetisches Basiswasser. Dieses Produkt gibt es teils in Apotheken, besonders gut sortierten Drogerien und in speziellen Online-Shops zu kaufen. Beim Zusetzen von beiden Komponenten sollte sehr vorsichtig vorgegangen werden. Empfehlenswert ist hier, die Konservierung und Verdünnung in ganz kleinen Schritten vorzunehmen, das Parfum dann jeweils länger ruhen zu lassen und das Ergebnis zu überprüfen.

Seminare für die Herstellung des eigenen Parfums besuchen

Wer hoch interessiert ist und bei der Herstellung des eigenen Parfums besonders professionell vorgehen möchte, kann sich im Internet über Parfumseminare informieren. In solchen Kursen lernen die Teilnehmer die Parfumherstellung von Anfang bis Ende und erhalten und bekommen wichtige Kenntnisse für die eigene Herstellung vermittelt. Die Inhalte der Seminare zum eigenen Parfum umfassen umfangreiche Einführungen zur gesamten Thematik, Kenntnisse der so genannten Duftorgel und der Umgang damit, Kenntnisse und Anwendung der Harmonie von Duftkomponenten bis schließlich zum Ergebnis des eigenen Produkts und der Auswahl eines geeigneten Flakons.


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