So findest auch du mehr Zeit zum Lesen

Von Mutterundsoehnchen @Marsha_

Elternratgeber, Fantasybücher und Jugendbücher – seit einem Jahr bin ich wieder voll im Leseflow. Früher hatte ich zwischen Haushalt, Job, Kindern und Blog kaum Zeit, die Bücher zu lesen, die mich interessieren. Ich fand dafür einfach keine Zeit. Der Rabauko war noch zu klein für Spielbesuch oder um sich alleine oder streitfrei mit seinem Bruder zu beschäftigen. Abends war ich zu müde.

Doch seitdem hat sich einiges geändert: Ich verschlinge gerade Buch um Buch. Lesen entspannt mich, gibt mir eine Auszeit aus dem Alltag und lässt mich in andere Welten reisen. Kino im Kopf eben. Manchmal schaffe ich zwei Bücher die Woche – und damit meine ich solche Bücher um die 300 Seiten. Aber nur, wenn sie gut und spannend sind.

Und da ich so oft gefragt werde, wie ich das überhaupt als berufstätige Mama von zwei Jungs schaffe, möchte ich euch ein paar Tipps auf den Weg geben. Ich bin der Überzeugung, dass ihr euch auch in eurem stressigen, trubeligen Alltag eine Leseauszeit verschaffen könnt.

Wie liest du am liebsten

Kindle, Hörbuch oder doch das Werk aus Papier? Ich muss sagen, dass ich wieder beim oldschool Buch angekommen bin. Im Auto höre ich lieber Musik und ansonsten lenkt mich Audio einfach zu sehr ab. Bücher auf einem Screen zu lesen, hat mir nie wirklich Freude gemacht. Und ich kann mich kaum an eines der Bücher erinnern – und das waren echt viele – die ich mit meinem Kindle gelesen habe. Für mich muss es einfach Papier sein. Allein der Geruch eines neuen Buches, der von Verlag zu Verlag so unterschiedlich ist, erfüllt mich schon mit Freude. Jeder muss herausfinden, welche Form des Buches am besten passt – und manchmal ist es vielleicht auch eine gute Mischung.

Lege dir eine Wanna-Read-Liste an

Schon vor den Kindern habe ich sehr viel gelesen. Nur nach Sohn eins kam ich kaum noch dazu. Mit dem zweiten Sohn wurde es noch weniger und ich verlor den Überblick über Lieblingsautoren und Neuerscheinungen. Ein absoluter Lese-Nullpunkt. Ich fing irgendwann an, mich wieder umzuschauen, was in der Zwischenzeit passiert war. Und meine Leseliste nahm wieder Fahrt auf. Zuerst schaute ich bei Autoren nach, die ich früher sehr mochte. Buch um Buch fing ich wieder an, mehr zu lesen. Einige Bücher bestelle ich mittlerweile gleich – sie wandern dann in das “noch-nicht-gelesen Fach” im Regal, so dass ich mich nach dem Ende eines jeden guten Buches gleich auf ein neues Lesevergnügen freuen kann.

Mache aus dem Lesen Routine

Meinen Jungs lese ich fast jeden Abend vor – das ist einfach unsere Abendroutine. Schlafi anziehen, Zähne putzen und Geschichte – so ist das Gesetz. Warum sollte etwas Gutes für Kinder nicht auch bei uns Eltern klappen? Wenn ich ein gutes Buch angefangen habe und am Tag doch  nicht zum Lesen gekommen bin, lese ich zumindest 30 Minuten vor dem Einschlafen. Dafür geht es dann eben früher ins Bett. Diese Routine darf auch mal gebrochen werden, zum Beispiel wenn man krank ist. Die Struktur hilft aber, am Buch zu bleiben.

Habe immer ein Buch in der Tasche

Ich habe immer ein Buch in meiner Tasche, egal wo ich hingehe. Manchmal ergeben sich unverhoffte Lesezeitfenster, die ich dann gerne nutze. Zum Beispiel, wenn die Jungs auf dem Spielplatz spielen, ich auf beim Fußballtraining warte und niemand zum Quatschen da ist oder die Bahn zu spät kommt. Allzeit bereit, lautet das Geheimnis.

Nutze Zeitfenster

Zeitfenster sind sowieso einer der wichtigsten Punkte. Denn wenn es schon selten zu einer geplanten Lesestunde kommt, dann ergreife ich doch lieber jede Gelegenheit. Haben die Kids Spielbesuch und mein Typ wird nicht verlangt, mache ich mir einen Kaffee und genieße diese unverhoffte Auszeit. Muss ich beim Arzt warten, hole ich mein Buch hervor und verkürze mir nicht nur die Zeit, sondern nutze sie auch sinnvoll. Klar sind das manchmal nur wenige Minuten. Und ja, es kommt auch vor, dass ich es mir gerade mit Buch gemütlich gemacht habe und auf einmal geht der Punk im Kinderzimmer ab. Aber hey, 5-Minuten war ich entspannt.

Nutze Öffentliche Verkehrsmittel

Ich fahre immer mit der S-Bahn zur Arbeit – das sind 30-40 Minuten einfach. Manchmal treffe ich Bekannte und wir quatschen. Doch sobald ich alleine unterwegs bin, nutze ich diese wertvollen Minuten – neben dem Abrufen von Nachrichten – zum Lesen. Da kommt in der Woche so einiges zusammen, weshalb ich gar nicht scharf darauf bin, mit dem Auto zu fahren (so unzuverlässig die Bahnverbindungen manchmal auch sind).

Lass doch mal den Haushalt sein

Küche aufräumen, Saugen, Wäsche machen – wenn die Kinder nicht da sind, möchte Frau ja ganz gerne die Zeit sinnvoll nutzen. Aber ganz ehrlich – manchmal darf das schmutzige Geschirr gerne auch noch ne Stunde länger in der Küche liegen. Die meisten Arbeiten im Haushalt kann man nämlich auch ganz gut mit herumwuselnden Kinder erledigen. Aber ungestört lesen? Ich teile mir solche kostbaren Vor- und Nachmittage gerne ein: Nach einer Stunde Pflicht darf es gerne ein Lesepäuschen sein. 

Weniger Smartphone, mehr Buch

Ich will gar nicht wissen, wie viele Minuten ich am Tag auf das Handy starre, ohne dass ich wirklich wichtige Nachrichten lese und beantworte. Manchmal lässt man sich im Netz einfach so treiben und – zack – wieder ist ne halbe Stunde rum. Daher versuche ich, bewusst Nachrichten lesen, um dann das Handy wegzupacken und lieber noch 10 Minuten zu lesen.

Lese ausschließlich mit Freude

Ich lese nur Bücher, die mich auch wirklich interessieren und mir Entspannung und Freude bringen. So wie im Rest des Alltags sollte man seine kostbare Freizeit eben nur mit Dingen verbringen, die einem auch gut tun. Wenn mit ein Buch nach einer gewissen Anzahl von Seiten nicht zusagt, lege ich es weg. Ich zwinge mich nicht, es zu beenden. Beispielsweise kann ich den Schreibstil von Dan Brown gar nicht ab. Ja, er ist ein gefeierter Autor, aber jeder Fünfjährige bekommt einen besseren Satzbau hin (meine Meinung). Ein anderes Buch habe ich wegen seiner vielen Rechtschreibfehler beiseite legen müssen, da ich irgendwann nur noch Fehler sah und diese (ja, ich weiß, macht man nicht) anstreichen musste. Es war echt wie ein Zwang. Die Engels-Triologie von Lauren Kate hat mich zu sehr an einen Schüleraufsatz erinnert, und  “The Chemist” von Stephenie Meier fand ich unglaublich öde. Geht es dir mit manchen Büchern auch so? Dann weg damit. Und lieber ein Buch lesen, das fesselt.

Natürlich wirst du vielleicht nicht jeden Tipp umsetzen können. Das ist auch gar nicht schlimm, wenn alleine 1 Tipp schon hilft, mehr Zeit zum Lesen zu finden.