Viele Produzenten und Gartenliebhaber haben mit den zahlreichen Schadursachen der Olive zu kämpfen. Leider wurden diese Probleme in den letzten Jahren immer größer. Die ansteigende Produktionsmenge für das begehrte Olivenöl, aber auch die stetig wachsende Beliebt als Topfpflanze sorgt für allerlei Sorgenfalten auf der Welt. Von katastrophalen Bestands-Vernichtern, Klimaprobleme und harmlosen Störenfrieden ist die Palette der Schadursachen der Olive ganz schön gewachsen.
Tierische Schadursachen der Olive
Olivenfliege (Bachrocera oleae)
Sie ist für viele Bauern in mediterranen Gefilden der absolute Supergau. Während wir uns hier in Deutschland keine Gedanken, um die Olivenfliege machen müssen, gilt sie in allen Anbauländern als gefürchtetster Schädling überhaupt. Die durch den Klimawandel explosionsartig angestiegene Population, hat in der letzen Zeit Vielerorts die gesamt Ernte vernichtet. Mit Hilfe der SIT (sterile Insekten Technik) versucht die EU nun diesem Problem Einhalt zu gebieten. Dabei werden per Flugzeug sterilisierte Männchen in den betroffenen Regionen freigelassen, die eine weitere Fortpflanzung der Weibchen verhindern soll.
Quelle: Vorlesung Phytomedizin Gartenbau - Hochschule Geisenheim UniversityDie Olivenfliege tritt normalerweise nur bei anhaltender Feuchtigkeit und moderate Belüftung auf. Sie legt ihre Eier in die reifenden Früchte und die heranwachsenden Maden zerfressen die Frucht von Innen heraus. Danach ist die Olive quasi futsch, denn die fauligen Stellen machen sie wirklich ungenießbar. Als Gegenmaßnahme werden hier bei normalen Vorkommen - Nützlingen wie der Schlupfwespe mit gutem Erfolg eingesetzt. Bei größerem Befall wurde auch mal zu härteren Mitteln gegriffen und Pheromonfallen mit Kontaktinsektizid eingesetzt. Allerdings hatten selbst diese zuletzt nicht mehr ausgereicht.
Trauermücken im Topf
Da bei uns im Garten oder Kübel sehr selten Früchte reifen, brauchen wir uns vor der Bachrocera oleae als Schadursachen der Olive keine Gedanken machen. Sollten jedoch beständig lästige kleine Fliegen um das Bäumchen schwirren oder aus dem Topf krabbeln ist es an der Zeit Plai 30 Stück (großformatig 20x25cm) Beidseitig Gelbtafeln Gelb-Sticker Fliegenfänger Sticker inkl. 30 Kabelbinder" target="_blank" data-wplink-url-error="true">Gelbtafeln aufzustellen. Denn dann habt ihr euch höchstwahrscheinlich Trauermücken eingefangen. Sie verursachen zwar selten einen Schaden an der Pflanze, aber sie sind äußerst lästig.
Schildläuse und Wollläuse
Sind meist die Folge eines zu dichten Kronenwuchs und damit verbundenen Feuchtigkeitsstau. Bevorzugt setzen sich an den Trieben und Blattunterseiten ab. Da sich besonders die Schildläuse richtig an der Pflanze festsaugen, ist es schwierig sie einfach per Hand abzustreifen. Passende Schildlaus-Präparate aus dem Gartenfachhandel können auch hier eingesetzt werden. Viele Bauern greifen jedoch ein Hausmittelchen zurück, dass aus 1Liter Wasser, 20 Milliliter Olivenöl, Zitronensaft einer halben Zitrone und etwas Spülmittel besteht. Wichtig ist dabei, das Bäumchen nur leicht zu besprühen und nicht im Übereifer selbst abzumurksen. Sonst muss ich demnächst in dieser Liste auch die Hobbygärtner als eine der Schadursachen der Olive mit aufführen^^
Quelle: Vorlesung Phytomedizin Gartenbau - Hochschule Geisenheim UniversitySchermäuse und Wühlmäuse
Keine primäre Schadursache der Olive sondern eher ein allgemeines Problem. Wo immer Freifläche wenig bearbeitet wird, finden sich diese kleinen Nager wieder. Schließlich nisten sie sich sehr gerne in ruhige Bodenregionen ein. In den heimischen Einfamilienhaus-Gärten besonders im Winter, wenn sich das Familienleben im mollig warmen Haus abspielt.
Die entstehenden Schäden durch Freilegen ganzer Wurzelbereiche oder deren Abtrennung, kann oftmals erst nach mehreren Monaten erkannt werden. Eine regelmäßige Bodenbearbeitung und damit verbundenen Ruhestörung, kann eine übermäßige Population verhindern, ebenso wie das Ansiedeln von Spitzmäusen. Dies gilt jedoch besonders für Fachleute, was willst du schon im Winter den Boden in deiner Oase bearbeiten. Bei Privatgärten, reicht es meist schon aus, die Kids regelmäßig durch den Garten rennen zu lassen.
Pilze
Fomitiporia punctata
Ist ein Stammfäulepilz, der sich immer tiefer in das Gewebe frisst. Einzige Beseitigungsmöglichkeit ist das ausschaben und auskratzen per Hand. Dabei können jedoch gesunde Gewebestrukturen verletzt werden, die sich wiederum mit dem Pilz infizieren. Deshalb nur mit gereinigten Gartenwerkzeug arbeiten und am Ende sofort neu desinfizieren. Bei einem übermäßigen Befall, ist die Stabilität des Baumes gefährdet und sollte gefällt und verbrannt werden, um die Erreger abzutöten. Schmeiß solche Pflanzenreste bitte niemals auf den heimischen Kompost, denn eine sekundäre Infektion kann die Folge sein und all deine vorangegangene Arbeit war für die Katz. Zudem könntest du dadurch auch andere Gartenschätze anstecken.
Bakterien
Feuerbakterium (Xylella fastidiosa )
Das sogenannte Feuerbakterium wird von Zikaden übertragen und kann in kürzester Zeit tausende Hektar befallen. In Griechenland und Italien mussten vor ein paar Jahren riesige Flächen der Olivenhaine gerodet werden. Sie hatten ess einfach nicht mehr geschafft diese Schadursachen der Olive einzudämmen. Böse Zungen hatten sogar behauptet, dass die Mafia dahinter steckte. Denn urplötzlich wurden besonders die Sahnestückchen Siziliens und anderen Gegenden frei. Viele der Bauern standen vor dem Aus und mussten sich teilweise von ihren Landstücken trennen.
Denn sobald das Bakterium den Baum befallen hat, verdorren die Blätter von den Spitzen an rötlich braun und die Früchte werden klein hart und ungenießbar. Am Ende kann es zu einem Absterben des ganzen Baumes kommen. Eine Bekämpfung der Überträger ist kaum möglich, daher wird versucht die Lage durch Fällung und Verbrennung der Bäume einzudämmen. Auch hier ist es wichtig alle Überreste zu beseitigen um dem Bakterium keinen Nährboden zum überleben bereit zu stellen.
Tuberkelkrankheit
Sie wird durch Darmbakterien der Olivenfliege übertragen. Sie führen zu starkenWucherungen am Baum, die ein Absterben der Äste, eine Qualitätsminderung oder sogar den Ausfall der Ernte zur Folge haben kann. Einzige Gegenmaßnahmen, sind die Bekämpfung der Olivenfliege und ein drastisches zurück schneiden der Befallenen Baumflächen.
Witterung
Allgemein
Frost, Nässe und starke Windböen treten oft gemeinsam auf und gelten gleichermaßen als Schadursachen der Olive. Über einen sehr kurzen Zeitraum, können die kälteempfindlichen Olivenbäumchen durchaus auch frostigen Temperaturen bis -5°C überstehen. Allerdings sollten sie tatkräftige Unterstützung durch Eindecken mit Flies, Tunnelsysteme oder mehrere angebrachte Schwimmlichter pro Baum erhalten. Diese Maßnahmen können die Überlebenschance dieser Pflanzen im Winter zwar nicht garantieren aber durchaus verbessern. Im Freiland ausgepflanzt hat die Olive bei uns in Deutschland allerdings selten eine Chance. Meist stehen sie im Sommer in einem Topf im Garten oder auf der Terrasse. Sie sollten mit Einzug des Hebst ab Anfang Oktobern trotzdem lieber in Ihr Winterquartier umziehen.
Klimawandel
Die Veränderung unseres Klimas hat deutliche Auswirkungen auf unsere Pflanzen, so auch auf die Olive. Während in Deutschland die Wintermonate immer wärmer werden, fällt nun regelmäßig in südlichen Gebieten Schnee. Manche Gebiete können sich nicht erinnern jemals weiße Weihnachten gehabt zu haben. Selbst in Gegenden wie Dubrovnik (Kroatien) gibt es nun regelmäßig Schneechaos und Wintereinbrüche. Dort sind nicht nur die Straßenmeistereien von solchen Wetterkapriolen unvorbereitet getroffen worden, sonder auch die heimischen Pflanzen. Schon einige Olivenhaine sind trotz Schutzmaßnahmen dem Klimachaos zum Opfer gefallen. Hoffen wir, dass die Temperaturen in diesen Gebieten nicht noch weiter Fallen und wir uns noch länger an leckerem Öl und Tafeloliven erfreuen können.
FAZIT
Es ist trotz aller Anstrengung niemals möglich, dass alle Schadursachen der Olive beseitigt werden. Ein bisschen Stress ist für die starken Bäume auch durchaus von Vorteil um sie widerstandsfähiger zu machen. Allerdings müssen wir für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Stress und Schutz sorgen. Beim Thema Klimawandel müssen wir alle anfangen an einem Strang zu ziehen, denn sonst werden wir in Zukunft auf viele Annehmlichkeiten unserer Pflanzenwelt verzichten müssen.
Mit welchen Plagegeistern und Schadursachen der Olive musstest du dich denn bislang rumschlagen. Konntest du ihr Einhalt gebieten oder hat dein Bäumchen am Schluss den kürzeren gezogen. Lass mich kleinen Olivenspinner an deiner Erfahrung teilhaben und schreib mir in der Kommentarspalte oder auf Facebook.
Interessiert an weiteren Artikeln von mir? Dann schau doch mal in meinem Archiv vorbei! Dort findest du alles auf einem Blick.
Und dann ab in den Garten, der Frühling kommt!
Also bis bald!
Pia
Merken