Die Partyreihe “Snurrande Skalle” im Karlsruher Erdbeermund zeichnet sich neben famoser Musik und eindrucksvollen DJ-Gästen – beispielsweise Shit Robot – auch durch ihre Flyer aus. Zu jedem Tanzfest ein neuer. Kennzeichen fast immer: der auflegende Gast-DJ ist allein durch seine Haare zu erkennen, das Gesicht fehlt. So auch wieder am kommenden 2. Oktober 2012. Le Ratz und Chris Esch legen mit Johannes Tutsi auf. Wer aber ist das Gesicht hinter den Flyern? Ein Gespräch mit Nadja Schoch (Hfg Karlsruhe).
Die Party wurde nach einem schwedischen Song benannt, den mir eine Freundin auf einem Mix geschenkt hatte. Übersetzt heißt Snurrande Skalle so viel wie “drehender Schädel”. Da lag es nahe, etwas mit Portraits zu machen und die Frisur ist oft ein ausschlaggebendes Erkennungsmerkmal einer Person.
So ein Flyer entsteht wie?
Meistens unter Zeitdruck, weil ich zu spät anfange und der Flyer dann in den Druck muss (lacht).
Zeichnen ist deine große künstlerische Leidenschaft?
Ich zeichne nicht sehr oft und brauche dann immer eine Weile um reinzukommen.
Und dazu noch der Zeitdruck?
Eigentlich finde ich es aber sehr entspannend. Wenn ich die Frisur eines Gast-DJs zeichne, höre ich seine Musik nebenher.
Welche Musik hört die Frau hinter Snurrande Skalle sonst so?
Ich höre Bodi Bill, Twin Shadow, The Velvet Underground, Who Made Who… Leider habe ich nicht mehr so viel Zeit, selbst neue Musik zu entdecken oder einen Mix zu machen. Meistens passiert das über den Tausch mit Freunden.
Und wenn du mal Zeit zum Lesen hast… was liest du?
Momentan lese ich einen Roman von McEwan und “Crossmappings” – verschiedene Essays.
Letzten Winter habe ich gemeinsam mit Freunden, die auch an der HfG studieren, das Magazin der HfG gestaltet. Da es viele Texte gab wurde aus der “Munitionsfabrik No 21″ ein Taschenbuch mit über 300 Seiten. Es war sehr interessant, den Prozess von Anfang bis Ende mitzuerleben. Es hat sich ergeben, dass ich mich in der letzten Zeit viel mit Buchgestaltung auseinandergesetzt habe.
Du warst ein halbes Jahr in London am Saint Martins College. Was tut man da? Was hat dich dort geprägt?
Das CSM ist ganz anders aufgebaut als die HfG, viel verschulter. Man arbeitet kürzer an den Projekten und dafür vielleicht intensiver. Es war eine interessante Erfahrung, in kurzer Zeit viel zu produzieren.
Wieder zurück einmal nach London?
Sehr gerne, es ist wirklich eine super Stadt! Zum Glück habe ich Freunde, die noch dort wohnen und die ich besuchen kann.
Vielen Dank, Nadja Schoch. Bis bald!
Nadja Schoch lebt, studiert und wirkt in Karlsruhe. Auf ihrer Website finden sich viele weitere interessante Arbeiten.
http://nadjaschoch.de/
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