HipHop ist ihr Business, was spätestens durch einen Blick auf die beachtliche Diskografie von EPMD („Erick and Parrish Making Dollars“) zu erkennen ist. Innerhalb von 20 Jahren hat das dynamische Duo sieben Alben veröffentlicht, wovon besonders die frühen Werke bahnbrechenden Einfluss auf die Entwicklung der Rapmusik genommen haben. Zwar ohne seinen EPMD-Partner Erick Sermon – dafür aber mit einer handvoll Gäste – statte Parrish Smith seinen Fans einen Besuch im Cafe Central in Weinheim ab.
Eigentlich stand der, im Publikum scheinbar kaum bekannte, Sean Strange aus New York als Solokünstler auf dem Flyer. Mitgebracht hat er jedoch seine ganze Entourage aus dem No Good People (NGP) Umfeld. Sechs aggressive, aber dennoch bis in die Fingerspitzen motivierte Mannen standen nun gemeinsam auf der beschaulichen Bühne, um ihren Hardcore-Rap Marke „Brechstange“ abzufahren. Nach etwas passiver Interaktion von Seiten des Publikums sprang die Hälfte der Crew hooliganartig von der Bühne und begann einen wilden Pogo, dem so manche Bierfüllung zum Opfer fiel. Street Urchin heißt das durchaus hörenswerte Debütalbum des US-Rappers, einstweilige Beleidigungen seiner Zuhörerschaft hätte er sich dennoch sparen können. Schon strange, dieser Sean Strange!
Da PMD dieses Jahr breits seinen 43. Geburtstag feiert, kann man durchaus dafür Verständnis aufbringen, dass er sich bereits nach 20 Minuten eine kleine Pause genehmigte. DJ Illegal aus Karlsruhe stellte in der Zwischenzeit seine Turntable-Skills zur Schau. Auch wenn es mit Rugged-N-Raw und Head Banger anschließend noch zwei echte Banger obendrauf gab, erschien Parrish nur noch für eine knappe Viertelstunde. Für einen Werktag war es dann insgesamt aber doch ein abwechslungsreicher und zufrieden stellender Abend mit einer interessanten Mittwochmischung an HipHop-Künstlern.
Andreas Margara (27. Januar 2011)