Snowgoons ft. Parrish Smith (EPMD), Sean Strange und Toby Ses

HipHop ist ihr Business, was spätestens durch einen Blick auf die beachtliche Diskografie von EPMD („Erick and Parrish Making Dollars“) zu erkennen ist. Innerhalb von 20 Jahren hat das dynamische Duo sieben Alben veröffentlicht, wovon besonders die frühen Werke bahnbrechenden Einfluss auf die Entwicklung der Rapmusik genommen haben. Zwar ohne seinen EPMD-Partner Erick Sermon – dafür aber mit einer handvoll Gäste – statte Parrish Smith seinen Fans einen Besuch im Cafe Central in Weinheim ab.

Snowgoons ft. Parrish Smith (EPMD), Sean Strange und Toby SesFür den Auftakt an diesem Rap-Mittwoch im Cafe Central sorgte der Mannheimer Rapper Toby Ses. Im Schlepptau hatte er seinen Bruder Babbel Gun, der ihn am zweiten Mikro unterstützte. Die Wheels of Steel betreute DJ Ill Clinton. Mit einer überzeugenden Performance und heftigen Bassbeats verlangte das Trio dem neuen Soundsystem des Cafes bereits alles ab.

Eigentlich stand der, im Publikum scheinbar kaum bekannte, Sean Strange aus New York als Solokünstler auf dem Flyer. Mitgebracht hat er jedoch seine ganze Entourage aus dem No Good People (NGP) Umfeld. Sechs aggressive, aber dennoch bis in die Fingerspitzen motivierte Mannen standen nun gemeinsam auf der beschaulichen Bühne, um ihren Hardcore-Rap Marke „Brechstange“ abzufahren. Nach etwas passiver Interaktion von Seiten des Publikums sprang die Hälfte der Crew hooliganartig von der Bühne und begann einen wilden Pogo, dem so manche Bierfüllung zum Opfer fiel. Street Urchin heißt das durchaus hörenswerte Debütalbum des US-Rappers, einstweilige Beleidigungen seiner Zuhörerschaft hätte er sich dennoch sparen können. Schon strange, dieser Sean Strange!

Snowgoons ft. Parrish Smith (EPMD), Sean Strange und Toby SesZum Höhepunkt der Show holte DJ Illegal von den Snowgoons Parrish Smith auf die Bühne. Getreu dem ausgeschriebenen Motto „Let’s take it back to the Golden Age“, startete ohne Umwege die Zeitreise ins Jahr 1988 – zu vibrierenden Basslines und smoothen Funkbeats a la You gots to chill. Auf die wirklich großen Hits musste auch gar nicht lange gewartet werden: „Don’t get too close because you might get shot“ gemischt mit Eric Claptons I shot the Sheriff-Vocals läuteten schon als dritten Song Strictly Business ein. Anders war es von PMD als Mitglied der Hit Squad aber auch gar nicht zu erwarten. Nach einem kurzen Exkurs über seine japanische Underground Connection mit DJ Honda feuerte Parrish mit Da Joint einen der größten Rap-Klassiker aller Zeiten ab. Schmerzlich vermisst wurde allerdings Erick Sermon, denn da nur eine Hälfte von EPMD anwesend war, gab es folglich auch meistens nur den halben Track zu hören. Dennoch tobte die Crowd gleich weiter, denn mit Symphony 2000 und Rampage nahm das steile Programm keinen Abriss.

Da PMD dieses Jahr breits seinen 43. Geburtstag feiert, kann man durchaus dafür Verständnis aufbringen, dass er sich bereits nach 20 Minuten eine kleine Pause genehmigte. DJ Illegal aus Karlsruhe stellte in der Zwischenzeit seine Turntable-Skills zur Schau. Auch wenn es mit Rugged-N-Raw und Head Banger anschließend noch zwei echte Banger obendrauf gab, erschien Parrish nur noch für eine knappe Viertelstunde. Für einen Werktag war es dann insgesamt aber doch ein abwechslungsreicher und zufrieden stellender Abend mit einer interessanten Mittwochmischung an HipHop-Künstlern.

Andreas Margara (27. Januar 2011)



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