Obwohl die Idee zu diesem Sport bereits bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts zurückreicht, werden die tatsächlichen Entwicklungsjahre ca. 1960 in die USA eingeordnet. Mittlerweile handelt es sich bei Snowboarden sogar um eine olympische Disziplin.
Bevor Ihr Euch aufmacht in schneebedeckte Berge, solltet Ihr Euch überlegen, welche Strecken und Fahrstile etwas für Euch sind, um dann die entsprechende Ausrüstung zu leihen oder zu kaufen.
Welche Ausrüstung wird benötigt?
Das Snowboard
Das Snowboard ist das Herzstück dieser Sportart. Es handelt sich um ein Brett, das je nach Material sehr verschiedene Härten haben kann, und mit dem Ihr über den Schnee gleiten könnt. Grundsätzlich gibt es viele verschiedene Snowboard-Arten, die sich auf bestimmte Fahrstile spezialisieren. Man kann sich allerdings nach der Grundregel richten, dass ein hartes Snowboard besser für die Kraftübertragung ist, ein weiches hingegen besser lenkbar ist.
Außerdem ist die Länge des Boards entscheidend: Je länger das 1.0 bis 1.8 Meter lange Board, desto gradliniger und drehungsfreier fährt es.
Die Bretter sind tailliert, das heißt, dass die Breite an den Rändern größer ist, als in der Mitte. Außerdem bestehen die Bretter aus festen Materialien, die gleichzeitig nicht zu steif sind, sodass sie großen Belastungen standhalten können.
Damit beim Fahren große Geschwindigkeiten erreicht und wenig Reibung erzeugt wird, ist die untere Fläche glatt und sehr gleitfähig. Die Ränder sind zusätzlich mit Stahlkanten versehen um schnelle und saubere Kurven fahren zu können.
Snowboard-Bindungen
Snowboard-Bindungen werden auf dem Brett angebracht und können nach verschiedenen Winkeln und Beinstellungen ausgerichtet werden. An ihnen werden die Schuhe befestigt.
Es gibt verschiedene Arten von Bindungen, die häufigste ist die sogenannte Softbindung. Der hintere Teil des Fußes, bis hoch zur Wade, befindet sich in einem stabilen Schaft, der vordere Teil wird durch zwei Ratschen-Bänder in seiner Position gehalten. Da die Bindung weich ist, lässt sie sich gut kontrollieren.
Im Gegensatz zu Bindungen, die selbst festgezogen werden müssen, gibt es auch sogenannte Step-In-Bindungen, die im Stehen eingerastet werden können.
Snowboard-Schuhe
Snowboard-Schuhe werden genau wie Bindungen und Boards zwischen weich und hart unterschieden. Harte Schuhe unterstützen die Kraftübertragung auf das Board, weiche Schuhe erhöhen die Reaktionsfähigkeit.
Die Schuhe bestehen aus verschiedenen Materialien, die sehr stabil sind, wie zum Beispiel Plastik.
Schutzausrüstung
Snowboarden ist ein Sport, der mit Gefahren durch Unfälle oder Lawinen verbunden ist. Daher sind Schutzmaßnahmen, wie ein Helm, der bei einem Aufprall auf Schnee oder Steinen den Kopf schützt, Pflicht. Auch andere Schoner können verwendet werden, teilweise sind in Snowboard-Kleidung bereits bei Ellenbogen und Knien Verstärkungen eingearbeitet.
Eine spezielle Brille schützt die Augen vor Schnee und Schneespritzern, sowie vor Wind. Außerdem gibt es hellgetönte Brillen, die den Kontrast der Umgebung verstärken und für Nebel oder Schneefall geeignet sind und dunkelgetönte Brillen, die gegen Licht unempfindlicher machen.
Zuletzt könnt Ihr auch Notfallausrüstungen erwerben, zum Beispiel für den Fall einer Lawine. Dadurch seid Ihr auf viele Unfälle vorbereitet.
Warme Kleidung
Der letzte Schritt für Eure Snowboard-Ausrüstung ist warme Kleidung: Jacken, Schuhe, Handschuhe und Mützen.
Die Kleidung gibt es in verschiedenen Farben und Mustern; außerdem wasser- und schneeabweisend und sehr warm gefüttert. Dadurch bietet sie guten Schutz vor den Wetterbedingungen in Snowboard-Gebieten. Allerdings sollte die Kleidung Euch auch genug Bewegungsfreiheit lassen und atmungsaktiv sein.
Die Handschuhe, für die Ihr Euch entscheidet, sollten sehr robust und absolut nicht schnee- oder wasserdurchlässig sein, denn Ihr werden oft mit dem Schnee in Berührung kommen.
Welche Strecken und Formen von Snowboarden gibt es?
Freeriding
Bei dieser Form handelt es sich um das Fahren in freiem Gelände, also abseits von markierten Stellen durch relativ wenig befahrene Strecken und frischen Schnee. Es ist also kein spezieller Fahrstil, sondern alles kann hier gefahren werden. Dafür solltet Ihr bereits relativ sicher auf dem Board sein, sehr gute Kenntnisse im Tiefschneefahren haben und euch mit Lawinengefahren auskennen.
Besondere Ausrüstung: Freeride-Boards sind weiche Boards, die kleine Tricks zulassen und vor allem für das Tiefschneefahren geeignet sind. Durch ein etwas aufgebogenes Heck ist auch rückwärtsfahren möglich. Zusätzlich geben sie einen guten Auftrieb im Schnee.
Freeride-Boards sollten mit Softbindungen gefahren werden.
Freestyle
Freestyle bedeutet im deutschen “freier Stil”, lässt dem Fahrer also viel Freiheit und Kreativität in seiner Fahrweise. Besondere Sprünge liegen dabei im Vordergrund, die, da es sich mittlerweile um eine professionelle Richtung des Snowboardens handelt, nach verschiedenen Kriterien eingeteilt und bewertet werden können.
Form und die Ausführung der Drehung und der Landung sind dabei besonders wichtig. Außerdem wird der Freestyle noch einmal in mehrere Disziplinen unterteilt: Straight Jump, Halfpipe, Quarterpipe und Slopestyle.
Für Hobbyfreestyle-Fahrer geht es aber weniger um die Disziplin und mehr um das Üben und Meistern von besonders schwierigen Tricks und den Spaß, Neues zu lernen und zu probieren. Auch bei diesem Fahrstil sollten bestimmte Grundlagen des Fahrens bereits gegeben sein, die Komplexität der Sprünge kann sich dann über die Zeit steigern.
Besondere Ausrüstung: Freestyle-Boards sind weich und zwischen 1.30 und 1.65 m lang. Die Bindungen kann auf dem Board in der Mitte befestigt, aber auch zum rückwärtsfahren montiert werden.
Um weiten Sprüngen, großen Geschwindigkeiten und hohen Belastungen entgegen wirken zu können, gibt es mittlerweile auch harte Freestyle-Boards.
Alpin-Snowboarden
Bei diesem Fahrstil des Snowboardens geht es vor allem um die Geschwindigkeit beim Fahren, weniger um besondere Tricks und Sprünge. Ziel ist es, gerade und glatte Drehungen zu machen und geradeaus bergab zu fahren. Daher ist der Untergrund sehr fester Schnee.
Besondere Ausrüstung: Die Boards und Boots sollten hart sein, damit viel Kraft gewirkt werden kann. Auch Snowboards, die für Rennen ausgelegt sind, können hier verwendet werden.
Das Allround-Board
Ein Allround-Board hat Ähnlichkeiten zu Freestyle- und Freeride-Boards, allerdings lässt sich das Gewicht besser auf die Kanten ablagern. So muss der Fahrer weniger Kraft aufwenden und kann einfacher auf präparierten Pisten fahren.
Zwar kann dieses Board, im Gegensatz zu spezialisierten, keinen Fahrstil besonders gut unterstützen, allerdings ist es für die Grundlagen aller Snowboard-Stile geeignet und spricht daher vor allem Fahrer an, die ihren Lieblingsstil noch nicht gefunden haben.
Wenn Ihr snowboarden gehen wollt, dann könnt Ihr Euch nach diesen Tipps und Informationen richten und Euch auch vor Ort beraten lassen – dem gelungenen Wintersport-Urlaub steht nichts im Weg.