Snarky Dave & The Prickly Bluesmen - Big Snark

Snarky Dave & The Prickly Bluesmen - Big Snark Sarkastische Bluessongs über alltägliche Erlebnisse dargeboten in tanzbarer Bluesform: „Big Snark“ von Songwriter/Gitarrist Snarky Dave (David Brenton) und seinen Bluesmen ist ein riesiger Spaß für jeden Bluesfan. „This is a song with a message“ warnten Canned Heat seinerzeit vor ihrem Drogensong „Amphetamine Annie“. Und auch Snarky Dave hält die Warnung vor den Botschaften seiner Songs auf der Homepage für nötig. Wenn er auch einschränkt, man müsse diese erst finden. Obwohl das gar nicht so schwer ist, wenn man erstmal „Big Snark“ festgeschnallt auf dem Bürostuhl hat über sich ergehen lassen. Das Anschnallen ist durchaus nötig, denn das Album ist von Anfang bis Ende eigentlich eine Tanzscheibe für Bluesfans. Das Zucken im rechten Fuß reicht hier oftmals eindeutig nicht aus.
Schon der Opener „Caucasian Blues“ hat eine Botschaft. Erzählt wird die Geschichte eines alternden weißen Typen, der den Blues singt. Und in Zeiten des „Downsizing“ verliert er seinen Job und endet als einer, der Whiskey aus alten Einweckgläsern säuft.Seine Frau - mehr am Materiellen interessiert - verschwindet, sobald die Kohle alle ist. Das ist der Blues, Mann! Hinzu kommt ein feiner Groove, die Gitarre legt das nötige Bluesfeeling. Einfach großartig! - Und weil der Song so schön ist, gibts ihn am Ende gleich noch mal. Dann heißt er „Caucoustic Blues“: Dave allein mit akustischer Gitarre und dazu ein Basssaxophon. Da tanzt man dann nicht mehr, denn hier stimmen Stimmung und Message plötzlich völlig ohne Sarkasmus überein.
In „Makes No Sense“ versucht Dave sich einen Reim auf die aktuellen Weltereignisse zu machen. Der Blueser als Protestsänger, begleitet von einer feinen Hammond-Orgel. „Bitchin“ ein angenehm groovender Bluesrocker mit scharfen Riffs von Gitarre und Orgel. Aber das Thema: die sich ewig aufregendende Frau, die noch jede Stimmung versauen kann.
„Big Girl“ ist dann eine wundervoll funkige Tanznummer - irgendwie kommt Dave denn doch nicht von den Frauen los. Und so kommt dann seine Ballade auf „Mother and I“ ganz ohne Sarkarsmus dafür mit jeder Menge Gefühl daher.
„Big Snark“ ist eine wundervolle Entdeckung. Schade, dass das Album nur wenig länger als eine halbe Stunde ist. Hier warte ich auf mehr in den nächsten Jahren.

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