Snapchat will 3 Milliarden an der Börse einsammeln

Von Klaus Ahrens

Man fragt sich ja schon, wie ein Unternehmen, das bei nur vierhundert Millionen Dollar Umsatz mehrfach nacheinander über eine halbe Milliarde Verluste produziert, in den USA an die Börse gehen kann.

Im Jahr 2015 war das auch nicht besser, da setzte das Unternehmen nur 59 Millionen Dollar um und erzeugte dabei Verluste von 373 Millionen Dollar.

Ich spreche dabei von Snapchat – dem Unternehmen, das mit seinen Sexting-Fotos, die sich nach kurzer Zeit selbst löschen (oder auch nicht) als Gefahr für unreife junge Menschen gilt.

Snap Inc, Herausgeber der Messaging-App Snapchat, hat am Donnerstag offiziell seinen Börsengang angekündigt. Aktien des Unternehmens könnten schon ab März an der New York Stock Exchange gehandelt werden. Mit dem Verkauf von Anteilsscheinen unter dem Ticker SNAP will das Unternehmen 3 Milliarden Dollar erlösen. Wollen die so die Verluste für die nächsten sechs Jahre finanzieren? Und wer gibt denen denn Geld?

Trump arbeitet am Lehman-Brothers-Nachfolger

Per Dekret will Donald Trump ja die fröhlichen Urständ aus der Zeit vor der Finanzkrise 2009 wiederherstellen. Allerdings ist über Nacht wieder eines seiner Dekrete kassiert worden, denn ein US-Bundesrichter hat den von Präsident Donald Trump verfügten Einreisebann für Flüchtlinge und Menschen aus sieben muslimisch geprägten Ländern gestoppt.

Zumindest vorläufig. Diese in Seattle erlassene einstweilige Verfügung gilt laut Urteilsbegründung landesweit, teilte die klageführende Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaates Washington mit. Der Richterspruch habe sofortige Wirkung und bleibe bis zur Entscheidung in der Hauptsache gültig.

Da kommt Hoffnung auf, dass auch die erneute Liberalisierung der Finanzmärkte durch Donald Trump, die die Welt schon einmal ins Unglück stürzte, auf ähnliche Weise verhindert werden kann.