Snapchat - eine Internet-Modeerscheinung?

Von Peter Broell

Ladies & Gentlemen,
wenn Sie KEIN amerikanischer Teenager sind, dann wissen Sie wahrscheinlich nicht, welche Funktion Snapchat  hat. Wenn Sie aber ein US-Teenager sind, dann wissen Sie es genau und Sie zählen vermutlich  zu jenen, welche die Instant-Messaging-Anwendung für Smartphones und Tablet-Computer täglich nutzen. So soll dieser Dienst inzwischen 350 Millionen Nachrichten im Tag versenden. Diese große Zahl an Nutzern hat nun das Unternehmen Facebook auf den Plan gerufen, dem 2011 gegründeten Unternehmen Snapchat  ein großzügiges Übernahmeangebot zu unterbreiten: Drei Milliarden Dollar sollen von Facebook für den Kauf geboten worden sein. (Der Neue Markt lässt freundlich grüßen). Jedoch wurde diese Summe von Bobby Murphy und Evan Spiegel, den jungen Snapchat-Gründern aus Los Angeles, als zu niedrig abgelehnt.

Was ist das Besondere an Snapchat?


Weil viele Facebook-Nutzer fürchten, dass alles, was sie in Facebook preisgeben, sie igendwann im Leben unangenehm einholen könnte, hat Snapchat hier den Hebel angesetzt: Fotos und Videos haben einen Selbstzerstörungsmechanismus. Nur 10 Sekunden lang sind die mit einer Snapchat-App versendeten Nachrichten für Freund und Feind sichtbar. Dann löst sich alles in Luft auf und es erscheint ein Geist auf dem Bildschirm. Kein Wunder, dass Snapchat aus diesem Grund gerne Anwendung findet für den Tausch von Sexmotiven. Aber auch die Versender von Erpresser-, Droh- und Rachebriefen dürften ihren Versandmodus künftig den neuen technischen Möglichkeiten anpassen. 


Meine Meinung:

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Snapchat mehr ist als eine kurzfristige Modeerscheinung. Aber vielleicht liegt es einfach daran, dass ich dem Teenageralter zwischenzeitlich entwachsen bin.

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Peter Broell