Monteiro: Ich habe an einer Hotelfachschule bereits eine Ausbildung als gelernter Kellner und Barkeeper abgeschlossen und sowohl in Deutschland als auch in Portugal viele Erfahrungen im Bereich der Gastronomie sammeln können. Die Snackbar Conquista hat sich für mich als eine Chance herausgestellt, eine neue Herausforderung anzunehmen und mein eigenes Geschäft auf die Beine zu stellen.
Frage: Wie sehen die Zukunftsaussichten derzeit aus? Wo steht die Snackbar Conquista jetzt und wie geht es weiter?Monteiro: Dadurch, dass ich mich für den Weg der Selbstständigkeit entschieden habe, lerne ich, mit neuer Verantwortung umzugehen. Das macht mir Spaß und ich identifiziere mich immer mehr mit meinem Betrieb.
Frage: Was unterscheidet die Snackbar Conquista von anderen Snackbars und Cafés?Monteiro: Die Snackbar Conquista steht noch am Anfang. Einerseits wollen wir feste Angebote und eine endgültige Preisliste etablieren. Andererseits wollen wir unser Angebot ideal auf unsere Kunden anpassen. Mein Geschäftspartner Scylla Silva und ich versuchen deswegen gerade am Anfang, erst einmal unsere Kundschaft so gut es geht einzuschätzen und kennenzulernen. Dies hat innerhalb von wenigen Wochen schon dazu geführt, dass wir unterschiedliche Angebote eingeführt und Preise ausprobiert haben. Je nachdem, welche Entwicklungen wir feststellen, kann es sein, dass wir erneute Änderungen vornehmen. Obwohl es das Ziel ist, feste Angebote und Preise auf den Markt zu bringen, zeigen wir uns flexibel und sind immer dazu bereit, unsere Auswahl bestmöglichst an die Bedürfnisse unserer Kunden anzupassen. Hierzu sind wir bereit, viel Geduld, Energie und Kreativität aufzubringen.
Frage: Direkt um die Ecke liegt das Stadion des portugiesischen Erstligisten Portimonense Sporting Clube. Welche Auswirkungen hat dies auf Ihr Geschäft? Kommt Ihnen die Lage zugute?Monteiro: Anders als herkömmliche Cafés bieten wir zum Beispiel auch Tapas an. Besonders kennzeichnend für unsere Snackbar ist unser Sattmacher, der Burger Conquista - mit Rindfleisch, knusprigem Bacon, Spiegelei, knackigem Salat, frischen Tomaten, gebratenen Zwiebeln und Senf. Wer großen Hunger hat, wird ihn mit diesem Burger stillen können. Auch unser Galão ist anders. Wir benutzen selbstverständlich portugiesische Marken, servieren unseren Galão aber eher wie einen Latte Macchiato - geschichtet und mit Schaum. Diese Besonderheiten kommen bei unseren Kunden gut an. Neben unseren Angeboten legen wir auch besonders viel Wert auf einen freundlichen Service und auf Sauberkeit. Wir haben Spaß bei der Arbeit und wir wollen, dass unsere Kunden auch Spaß daran haben, zu uns zu kommen.
Frage: Wie wichtig ist der Tourismus für Ihr Geschäft?Monteiro: Ja, die Lage kommt uns zugute. Vor allem vor und nach den Heismpielen des Portimonense Sporting Clube kommen deutlich mehr Gäste in unsere Snackbar. Weil Portugal ein fußballverrücktes Land ist und die meisten unserer Kunden diese Sportart lieben, haben wir ein besonderes Fußball-Angebot in unser Konzept eingebunden: Wenn die Spiele der portugiesischen Nationalmannschaft und von Benfica übertragen werden, gibt es Garnelen und fünf Mini-Bier-Flaschen zum unschlagbaren Preis von sechs Euro. Das Thema Fußball spielt also auch für unsere Snackbar eine wichtige Rolle.
Frage: Wo möchten Sie mit Conquista in fünf Jahren stehen?Monteiro: Es ist nicht einfach einzuschätzen, welche Rolle der Tourismus für unser Geschäft spielen wird. Unsere Lage ist nicht eine wie an der Strandpromenade von Praia da Rocha, klar. Ich gehe deshalb davon aus, dass die Mehrheit unserer Kunden Portugiesen sein werden - auch in der Sommerzeit. Nichtsdestotrotz freut sich Conquista auf internationale und vor allem deutsche Kunden, die ich auch auf Deutsch bedienen kann.
Monteiro: Am Anfang ist es nie leicht, ein Geschäft zu etablieren. Unser Ziel ist es, jetzt erst einmal Fuß zu fassen. Über Facebook kann jeder mit uns in Verbindung treten. Im Moment widme ich meiner Snackbar 14 Stunden pro Tag. Wenn wir dann mehr Arbeitsroutine haben und sich unsere Geschäftsergebnisse stabilisieren, werden wir uns Gedanken darüber machen, mehr Personal einstellen, damit mein Geschäftspartner und ich etwas entlastet werden. Wir müssen aber zuerst in kleinen Schritten denken und step by step vorwärts kommen.