„Rhythm Method“
(Smooch Records)
Das nennt man dann wohl gern eine handfeste Überraschung: Pete Baxter, Max Turner, Josh Delaney und Liam Gough waren in mitteleuropäischen Breiten bislang eine recht unbekannte Größe, mit ihrem zweiten Album schicken sie sich nun an, dies gründlich zu ändern. Und die Zeichen dafür stehen, um das Plattitüden-Trio vollständig zu machen, gar nicht so schlecht. Denn Smile wollen über weite Strecken so klingen wie eine lässig-zeitgemäße, australische Version von Velvet Underground – und erstaunlicherweise bekommen sie das ganz gut hin (lustigerweise findet sich auf ihrem Debüt ein Song mit dem Titel “Still Waiting For My Man”, der Bezug ist also, so darf man unterstellen, tatsächlich gewünscht). Zwischen Post- und Protopunk schrammeln die Jungs auf “Rhythm Method” ihre acht Songs jedenfalls auf ein beachtlich hohes Niveau, die Geschwindigkeit wirkt meist sorgsam gedrosselt, auf dass es nur ja nicht zu hektisch resp. uncool wird und Stücke wie die famosen “Central Business Dickheads” oder “BLVD” werden dann gern mal auf sechs oder sieben Minuten gestreckt, ohne dass es zu bemüht wirkt. Mit der ersten Single “Boundless Plains To Share” hatten sie ja schon aufmerken lassen, weil sie dort aus Protest gegen die Flüchtlingspolitik ihrer Regierung einfach ein paar Textzeilen der Nationalhymne eingebaut hatten – mit “Cool. I Need Money” ist ihnen dann auch noch ein richtig dreckiger Crowdpleaser gelungen, an dem wohl kein College-Radio vorbeikommen wird. Noch ein Geheimtipp also, doch wenn nicht alles täuscht, sollte es mit der Ruhe recht bald vorbei sein. Smile auf Bandcamp