Holograms „Monolith“ (Captured Tracks)
Da ist nichts Despektierliches, nichts Ehrabschneidendes an dieser Überschrift. Das Gegenteil ist der Fall. Es gab früher, lange vor Youtube, im Grunde nur einen einzigen Weg, seine Band zu promoten – man mußte durch die engen Klubs, durch die zugigen Keller und die zahllosen Jugendzentren und man mußte ganz klein anfangen und hoffen, dass die Leute Spaß daran hatten und irgendein Typ von der Plattenfirma sich zufällig auch dahin verirrte und das mitbekam; all das quasi ohne Netz und doppelten Boden.
Heutzutage hat so etwas schnell den Ruch der Sozialromantik, der angeschminkten Attitüde, und trotzdem klingen die schwedischen Holograms genau so, als hätten sie einen solchen Werdegang vorzuweisen. Sicher ist, dass die Brüder Anton und Filip Spetze, Andreas Lagerström und Anton Strandberg viel Zeit in den tristen Arbeitervorstädten von Stockholm miteinander verbracht, teils auch zusammen gearbeitet haben und dass sie mit wenig Geld das Video für ihre erste Single „ABC City“, dem Soundtrack zum Leben in dieser trostlosen Gegend, finanziert haben.
Der Sound, den sie auf ihrem ersten Album „Monolith“ zur Aufführung bringen, ist ganz grob zwischen Post-Rock und Punk verortet, klingt roh und laut, wenn das Eqipment analog bleibt, etwas verspielt, wenn auch mal ein Synthie angestöpselt wird. Naheliegende Bezugsgrößen sind vielleicht die dänischen Iceage oder auch, aus der eigenen Heimat, die grob vernachlässigten Audionom.
Nicht von ungefähr gibt es in besagter Single „ABC City“ ein kleines Joy-Division-Zitat, Holograms bringen ihrem düsteren Krach, ähnlich den Halbgöttern aus Manchester, durchaus das Tanzen bei – schnelle Stücke wie „Chasing My Mind“, „Memories Of Sweat“ oder „Stress“ pumpen, zerren und scheppern gewaltig. Auch der Opener „Monolith“, wenngleich etwas schwerblütig am Anfang, entwickelt über die ganze Länge gehörig Drive – alles klingt druckvoll, kompromißlos und hat eben diesen unverwechselbaren Proberaum-Charme. Die Verabschiedung „You Are Ancient (Sweden’s Pride)” ist im Übrigen die musikalisch eingängigste Nummer und dazu eine unmißverständliche Absage an verspießten, rechtsnationalen Wikinger-Kult im eigenen Land. In vielerlei Hinsicht: Feine Platte.
Komplettstream bei valve.
Da ist nichts Despektierliches, nichts Ehrabschneidendes an dieser Überschrift. Das Gegenteil ist der Fall. Es gab früher, lange vor Youtube, im Grunde nur einen einzigen Weg, seine Band zu promoten – man mußte durch die engen Klubs, durch die zugigen Keller und die zahllosen Jugendzentren und man mußte ganz klein anfangen und hoffen, dass die Leute Spaß daran hatten und irgendein Typ von der Plattenfirma sich zufällig auch dahin verirrte und das mitbekam; all das quasi ohne Netz und doppelten Boden.
Heutzutage hat so etwas schnell den Ruch der Sozialromantik, der angeschminkten Attitüde, und trotzdem klingen die schwedischen Holograms genau so, als hätten sie einen solchen Werdegang vorzuweisen. Sicher ist, dass die Brüder Anton und Filip Spetze, Andreas Lagerström und Anton Strandberg viel Zeit in den tristen Arbeitervorstädten von Stockholm miteinander verbracht, teils auch zusammen gearbeitet haben und dass sie mit wenig Geld das Video für ihre erste Single „ABC City“, dem Soundtrack zum Leben in dieser trostlosen Gegend, finanziert haben.
Der Sound, den sie auf ihrem ersten Album „Monolith“ zur Aufführung bringen, ist ganz grob zwischen Post-Rock und Punk verortet, klingt roh und laut, wenn das Eqipment analog bleibt, etwas verspielt, wenn auch mal ein Synthie angestöpselt wird. Naheliegende Bezugsgrößen sind vielleicht die dänischen Iceage oder auch, aus der eigenen Heimat, die grob vernachlässigten Audionom.
Nicht von ungefähr gibt es in besagter Single „ABC City“ ein kleines Joy-Division-Zitat, Holograms bringen ihrem düsteren Krach, ähnlich den Halbgöttern aus Manchester, durchaus das Tanzen bei – schnelle Stücke wie „Chasing My Mind“, „Memories Of Sweat“ oder „Stress“ pumpen, zerren und scheppern gewaltig. Auch der Opener „Monolith“, wenngleich etwas schwerblütig am Anfang, entwickelt über die ganze Länge gehörig Drive – alles klingt druckvoll, kompromißlos und hat eben diesen unverwechselbaren Proberaum-Charme. Die Verabschiedung „You Are Ancient (Sweden’s Pride)” ist im Übrigen die musikalisch eingängigste Nummer und dazu eine unmißverständliche Absage an verspießten, rechtsnationalen Wikinger-Kult im eigenen Land. In vielerlei Hinsicht: Feine Platte.
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