Smartphone vs. Familienzeit: Ihr braucht klare Regeln für euch selbst

Kennt ihr das? Ihr sitzt auf dem Sofa und euer Baby kann sich gar nicht lang genug machen, um an das begehrte Spielzeug zu kommen, EUER Spielzeug: das Smartphone. So ist es bei uns. miniberlin möchte unbedingt dieses Spielzeug, mit dem Mama oft beschäftigt ist, denn alles was ich habe, findet sie spannend. Nun könntet ihr den Eindruck haben, dass ich NUR auf mein Telefon schaue. Dem ist nicht so. Aber ich gebe zu: in meiner Elternzeit war es oft der einzige Kontakt zur Außenwelt und demnach öfter in meiner Hand. Denn wer von euren Freunden hat nachmittags um 14 Uhr schon Zeit , außer Mamas in Elternzeit? Eben. Also wurde gechattet oder bei facebook geschaut, was alle so machen. Aber trotzdem habe ich stets drauf geachtet, wann ich es nutze, nämlich wenn miniberlin allein spielte und sich beschäftigte, schlief oder lang gestillt werden wollte. Niemals war es beim Essen oder im gemeinsamen Spiel präsent. Ich bin aber der Meinung, wir können den Umgang mit Smartphones und Tablets sowieso nicht von den Kleinen fernhalten. Diese Geräte sind überall präsent, wenn nicht zu Hause, dann bei Freunden. Warum also verbieten, was wir selbstverständlich nutzen? Über den richtigen Umgang bin ich mir aber selbst noch unsicher.

Das ist nur ein Brettchen von Microsoft, aber miniberlin wusste sofort, wie es funktionieren würde.

Das ist nur ein Brettchen von Microsoft, aber miniberlin wusste sofort, wie es funktionieren würde.

Das starke Interesse der Kleinen bleibt auch nicht aus, denn wir nutzen unser Smartphone oder Tablet mittlerweile nicht mehr nur zum Surfen und Telefonieren. Ich habe stets und ständig Bilder und Videos von meinem Fussel gemacht. Sie sieht die Rückseite stets vor ihrer Nase und fragt sich natürlich, was wohl auf der anderen Seite ist. Ich habe mal einen Spruch gelesen, der so ungefähr besagte, dass man nicht jeden Moment für die Nachwelt festhalten muss, denn er ist für einen selbst verloren, wenn man ihn nur durch den Bildschirm sieht. Und so ist es auch. Ich habe angefangen, bewusster Bilder zu machen oder zu filmen. Das erste Drehen, die ersten Schritte, das erste Wort wollte ich genießen. Was macht es für einen Unterschied, ob auf dem Bild eben von allem das Zweite ist? Das sieht doch kein Mensch und in zig Jahren weiß es niemand mehr. Ich glaube kaum, dass miniberlin mir einen Vorwurf machen wird, dass ich den Moment genossen habe, sie mit offenen Armen empfangen habe anstatt mit einem großen Kasten vor ihrer Nase rumzuwackeln. Neben diesem Grundsatz, was Fotos angeht, habe ich mir nach der Elternzeit nun eine Regel “auferlegt”: wenn ich miniberlin aus dem Kindergarten abgeholt habe, ist das Telefon tabu. Ich habe mit ihr nur wenige Stunden am Tag und diese will ich genießen. Es ist nicht so einfach umzusetzen. Erst gestern saß ich auf dem Fußboden, habe meinen Kaffee getrunken und miniberlin hat gedankenverloren Bausteine sortiert. Sie war so in ihr Spiel versunken, dass sie mich nicht brauchte. Ich habe unbewusst nach meinem Telefon gegriffen…und es dann schnell wieder weggelegt. Warum kann ich sie nicht beobachten? Warum kann ich den ruhigen Moment nicht genießen, mein Baby anschauen und einfach mal entspannen? Das war eine tolle Erkenntnis, die sich gut anfühlte. Und so habe ich sie auch nicht fotografiert, weil es süß war, wie sie spielte. Ich habe einfach nur genossen.

Dieser bewusste Umgang ist für mich wichtig, ich habe ihn aber nicht für andere gewählt, sondern für mich und mein Kind. Ihr kennt sie alle, die Bilder der Mütter auf dem Spielplatz, die gedankenverloren in ihr Telefon schauen und keine Augen für ihr Kind haben. Oft werden sie bissig kommentiert, vorgeführt und verurteilt. Ich bin mir da nicht so sicher, ob es immer richtig ist. Was, wenn die Mama extra früher aus dem Büro ist, um ihr Kind abzuholen, ihr Chef dafür aber kein Verständnis hat und sie nun noch eine Mail fertig machen muss. Woher wisst ihr, ob sie nicht gerad den Weg zur nächsten Eisdiele sucht oder nur nachfragen will, wann Papa zu Hause ist? Eben. Ich weiß, ich werde mein Smartphone auch benutzen, wenn miniberlin reif für den Spielplatz ist. Ihr werdet mich auch so dort sehen, aber nicht stundenlang aufs Display starrend. Ich werde nicht in sozialen Netzwerken surfen oder die neusten Schuhe bestellen. Aber ich werde ran gehen, wenn es klingelt, auch ich werde wohl oder übel mal eine Mail wegschicken müssen, wenn mein Job es verlangt und ich werde sicherlich auch mal schauen, wann der Bus fährt. Das finde ich nicht schlimm, denn es sorgt auch für eine entspannte Zeit auf dem Spielplatz. Denn wir müssen nicht nach Hause hetzen, weil Mama an den Rechner muss oder zum Bus rennen. Und wenn ich dann diese Dinge, sofern sie überhaupt nötig sind, erledigt habe, werde ich mein Telefon tief in die Tasche stecken, miniberlin auf der Schaukel anschubsen oder mit ihr bis nach oben auf die Kletterspinne klettern, sofern meine Schuhe es zulassen. Vielleicht werde ich auch mal ein Bild von meiner stolzen miniberlin auf der Rutsche machen. Aber erst vom zweiten Mal, versprochen.

Also nun, weg mit euren Smartphones (nachdem ihr familieberlin eure Stimme bei Facebook und MOM-Blogs gegeben habt)
eure Bella

Dies ist ein Beitrag zur Blogparade von Sarah von mamaskind.de. Eine tolle Idee, ein toller Blog.


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