Smarte Steuerung von Mini-Beamern – Was ist möglich?

Medieninhalte können kabellos auf einen Mini-Beamer übertragen werden. Smartphones nutzen dafür Apps und verschiedene drahtlose Übertragungstechniken. Welcher Übertragungsweg genutzt wird, hängt von den verwendeten Geräten ab. An dieser Stelle eine Übersicht, um sich im Streaming-Protokoll-Dschungel zurechtzufinden und Fehlkäufe zu vermeiden.

Übertragung von Inhalten mit Hilfe von Streaming-Protokollen

Steaming-Protokolle regeln das Kommunikationsverhalten zwischen Sender und Empfänger. Ein Satz aus Regeln und Formaten entscheidet hierbei maßgeblich über Art, Qualität und Stabilität der Übertragung. Und da eine Vielzahl von Sende- und Empfangsgeräten auf dem Markt verfügbar ist, existieren unterschiedliche Standards.

Smarte Steuerung von Mini-Beamern – Was ist möglich?

Die meistverbreiteten Standards und ihre Nutzungsmöglichkeiten in der Praxis – DLNA, Miracast und AirPlay im Vergleich:

DLNA

Ein sehr häufig genutzter Standard ist DLNA. Zur Übertragung wird das WLAN genutzt. Ein DLNA-fähiger Mini-Beamer kann die zuvor über das Netzwerk auf einem Digital Media Server abgelegten Inhalte finden und abspielen. Wer die erforderliche App noch nicht auf seinem Gerät installiert hat, findet sie in den App-Stores von Google und Apple oder im Download-Angebot des Geräteherstellers.
Obwohl der DLNA-Standard von vielen Herstellern genutzt wird, kann es in der Praxis zu Problemen kommen. Denn für eine DLNA-Zertifizierung muss lediglich die Wiedergabe von JPEG-Dateien für Fotos, LPCM-Dateien für Audiodaten und MPEG-2-Dateien für Videos sichergestellt sein. Somit erklärt sich die weite Verbreitung des Standards bei Geräteherstellern, da dieser, bezogen auf Preis und Leistungsfähigkeit der verbauten Hardware, vergleichsweise einfach eingehalten werden kann. Gleichzeitig birgt dieser Standard unzählige Fehlerquellen, da er natürlich bei Weitem nicht die enorme Bandbreite von aktuellen Datei-Formaten abdeckt.

Miracast

Ein weiterer, gern genutzter Standard ist Miracast. Er funktioniert auch ohne dass die Geräte vollends im WLAN integriert werden müssen, weil die Verbindung zwischen Mini-Beamer und Streaming-Quelle in diesem Fall über den WiFi-Direct-Standard hergestellt wird. Ein WLAN-Modul an beiden Geräten ist notwendig, damit eine Verbindung zustande kommen kann.
Miracast wird ab Android-Version 4.2 Jelly Bean unterstützt und ermöglicht die Übertragung von Full HD Videos bis zu einer Vertikalauflösung von 1080 Pixeln. Aber auch die Besitzer eines Windows Phone ab Version 8.1, oder eines Blackberry 10 ab Version 10.2.1 können ihn nutzen. Gerätehersteller sind laufend damit beschäftigt Miracast-Unterstützung in ihre Produkte zu integrieren, sodass immer vielfältigere Gerätekombinationen möglich sind.
Aber auch Mini-Beamer wie der Testsieger im Produktvergleich, die den Miracast-Standard nicht unterstützen, können ihn nutzen. Separate Miracast-Empfänger sind im Handel erhältlich und nutzen den HDMI-Anschluss des Wiedergabegerätes.
Auch hier ist das Zustandekommen und die Stabilität der Übertragung nicht immer gewährleistet, insbesondere wenn der Miracast-Standard unvollständig oder fehlerhaft in die Firmware des Empfängers implementiert wurde.

AirPlay

AirPlay ist eine proprietäre Schnittstelle, die von iOS- sowie macOS-Geräten genutzt wird. Ihr Vorgänger AirTunes wurde zur Wiedergabe von auf iTunes erworbenen Inhalten genutzt. AirTunes wurde 2010 von AirPlay abgelöst, was zusätzlich die Übertragung von Videos ermöglichte. Auch Nicht-Apple-Geräte können die Schnittstelle nutzen. Dafür müssen Hersteller eine AirPlay-Lizenz erwerben, um das Empfangsgerät mit der Schnittstelle auszustatten.
Mit AirPlay können Übertragungsraten von bis zu 120 Megabit pro Sekunde erreicht werden. Bildschirminhalte können somit, in Relation zur Verbindungsqualität, flüssig drahtlos übertragen werden.
Eine komplette Integration der Geräte ins WLAN ist für Besitzer eines Apple TV der dritten Generation seit 2014 nicht mehr nötig, da seitdem die automatische Konfiguration der Geräte über Bluetooth erfolgt. Diese Variante des AirPlay-Protokolls nennt sich Peer-to-Peer-AirPlay und ermöglicht die direkte Kommunikation zwischen den Geräten durch Eröffnung eines eigenen WLANs.

Einen Produktvergleich der Mini-Beamer gibt es bei Expertentesten.

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