Smart Grid passt auch auf die Großmutter auf

Von 0strom

Erneuerbare Energien erfordern ein Umdenken nicht nur in der bisherigen Netzinfrastruktur sondern auch im Netzmanagement. So steht der Begriff Smart Grid für die neuartige Stromnetzverwaltung.

Denn größte Herausforderung ist es den Dreiklang von Erzeugung, Verbrauch und Speicherung intelligent aufeinander abzustimmen. Eine Möglichkeit ist die Schaffung virtueller Kraftwerke, d.h das Zusammenschließen verschiedener, meist auch territorial unterschiedlicher Stromerzeuger mit dem Ziel, die Erzeugung an den Verbrauch anzupassen. meist geschieht dies jedoch durch Hoch- und Runterfahren von Kraftwerksleistung (z.B. Biogasanlagen und Blockheizkraftwerke) oder durch Ausschalten (Netztrennung). Allerdings ist dies eine ungeliebte Notlösung und dient dazu, das Stromnetz vor Überkapazität zu schützen.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Verbraucher an die Spitzen der Stromerzeugung anzupassen. Dies könnten bspw. Kühlaggregate und Pumpen sein.

Vor allen Energieerzeugungsmöglichkeiten sollte nicht vergessen werden, auch der Energieeinsparung Potential zuzurechnen. Energie, die nicht verbraucht wird, muss nicht erzeugt, nicht transportiert und nicht gemanagt werden.

Um all diese Aufgaben im intelligenten Stromnetz umzusetzen, wurde der Begriff der Smart Grids eingeführt. Im Prinzip müssen dann Wächter- und Steuerungselemente an vielen Stellen im Netz etabliert werden. Lokal, beim Endverbraucher und somit auch bei der Großmutter zu Hause, könnte ein Smart-Grid-Element die häuslichen Verbrauch überwachen. Verbraucht die Herdplatte drei Stunden lang Strom oder wird morgens die Kaffeemaschine nicht eingeschaltet, dann stimmt etwas nicht. Es kann Hilfe alarmiert werden, die nach der Herdplatte und nach der Oma schaut.

Einen Schritt in diese Richtung gehen mittlerweile viele moderne Haushaltsgeräte, die internetfähig gemacht wurden. Deren Daten lassen Rückschlüsse auf das häusliche Verhalten zu und bieten viele Möglichkeiten, den Energieverbrauch intelligent zu managen. Einfachste Variante ist die Aktivierung des Geschirrspülers und der Waschmaschine bei Überkapazität im Stromnetz.

Allerdings lassen sich dadurch auch häusliche Abläufe überwachen. Google und andere Internetkonzerne trachten auch nach diesen Daten. Und wer die Datenübertragungen anzapt, wissen wir alle ...

In diesem Zusammenhang sei auch auf ein Erklärvideo zum Thema Überwachungsstaat verwiesen, der vor allzu leichtsinnigen Umgang mit den eigenen Daten sensibiliseren soll. D.h. auch jede neue Chance birgt auch ein Risiko. Nur derjenige, der sich des Risikos bewusst ist, kann die Chance optimal nutzen.