Slowakei: nasse Füsse und purpurrote Ohren

Von Der Muger @derMuger
Was gestern Abend eine merkliche Abkühlung war, entpuppt sich heute Morgen als subpolarer Eisregen. Wir fahren einige Kilometer weiter bis nach Kezmarok. Hier finden wir direkt vor einem schockierenden Werbeplakat einen Parkplatz. Das Plakat führt einem eindrücklich vor Augen, wie fahrlässig man hier mit der Baustellensicherheit umgeht: Die Pumpbeton-Frau trägt keinen Helm!
Nicht ganz unerwartet regnete es auch in Kezmarok. Wir lümmeln ein wenig herum und schauen Schaufenster an. Es regnet währenddessen pausenlos weiter. Und die 6°C fühlen sich auch nicht grad warm an.
Kezmarok hat ein schönes Schloss. Und darin befindet ein kleines Automuseum. Etwa ein Dutzend Autos, ebenso viele Mofas und etwas Feuerwehrzeug werden präsentiert. Vor allem Skoda und Praga.
Am anderen Ende der Stadt steht eine einzigartige, reformierte Kirche. Der schlichte Bau ist komplett aus Holz gefertigt und innen überaus üppig bemalt. Von der Decke und den Wänden schauen ganze Heerscharen von Heiligen herab.
Es scheint nicht so, als ob demnächst die Regnerei zu Ende geht. Also was tun? Eine Höhle anschauen. Wir besuchen drum die berühmte Demänova-Eishöhle. Zum Höhleneingang müssen wir erst einmal hundert Meter den steilen Hang hinauf laufen, um dann im Berginnern wieder gut siebzig Meter in die Tiefe zu steigen.
Enge Gänge, weite Hallen und unzählige Tropfsteine. Stalaktiten wachsen von unten oder hängen an der Decke, Stalagmiten andersherum. Oder umgekehrt. Wie dem auch sei; manchen Stellen der Höhle sind vereist. Die Eiszapfen und Eisfladen von gigantischem Ausmass tauen auch im Sommer nicht auf.
Alte Inschriften berichten von früheren Höhlenbesuchern. Nach sage und schreibe 670 Treppenstufen kommen wir wieder ans Tageslicht. Aber hier draussen ist es auch nicht wärmer wie in der Eishöhle.
Wir übernachten ganz in der Nähe an einem See. Am Abend reisst die Wolkendecke auf und wir sehen grad noch die Sonne untergehen. War ein nasser, aber schöner Tag.
.