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Gestern sind wir nach der Einreise in die Slowakei noch ein wenig heimwärts gefahren. Die Strassen sind ungewohnt fein; kein hüpfen, kein poltern, nur gediegenes dahin rollen. Am Strassenrand stehen nun da und dort diese protzigen Sockel-Panzer, die Kanonen stramm nach Westen gerichtet. In der Ukraine haben wir keinen einzigen gesehen.
Ins winzig kleine Dorf Herľany ginge wohl kaum jemand, hätten die nicht diesen Geysir. Einen seeehr seltenen Kaltwasser-Geysir. Der funktioniert so ähnlich wie eine gut geschüttelte Mineralwasserflasche; deren Deckel man wegmacht. Und alles herauszischt und das Sofa durchnässt. Hier einfach ohne Deckel und Sofa.
Das praktische an dem Geysir ist, dass er pünktlich alle 33 Stunden kommt. Und dass man auf dem Parkplatz nebenan wunderbar übernachten kann. Jedenfalls sind wir heut pünktlich zur vereinbarten Eruption da. Zuerst hocken wir gelangweilt herum und starren auf ein brunnenartiges Gebilde. Ganz ohne Wasser; furztrocken.
Aber dann geht’s los. Aufs Mal beginnt der Geysir zu spritzen. Erst zaghaft, dann immer heftiger, höher und wilder. Wie ein Geysir eben so tut. Das anwesende Publikum ist beeindruckt, ja euphorisch.
Nach etwa einer halbe Stunde ist die Geysirerei dann zu Ende und für 33 Stunden herrscht wieder Ruhe. Und Trockenheit.
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