Unter dem Titel „Geheimdienstaffäre erschüttert Slowakei“ veröffentlichte heute die MOZ auf Seite 4 einen Artikel in der Rubrik „kurz & knapp“ des Springer- Blattes:
„Mutmaßliches Geheimdienstmaterial“?
Es darf also vermutet werden, dass dieses Material nach Art eines Dienstes angefertigt wurde und weil die zuständige Polizei und Staatsanwaltschaft weder mit der Wirklichkeit in den EU- Bananenstaaten, noch mit der Arbeitsweise ihrer Kollegen - auch nur annähernd – vertraut sind, wird das Material erst einmal als „Fälschung“ ausgegeben. Weshalb dann der slowakische Innenminister eine „gewissenhaftere Untersuchung“ versprochen hat, bleibt unerwähnt. Allerdings bedeutet das, dass deramtierende Dienstherr Innenminister – zumindest öffentlich – seinen Untergebenden Schlamperei vorwirft. Inwiefern das zutrifft, sei dahingestellt.
Doch bereits die MOZ- Titelzeile ist verräterisch. Denn es handelt sich für die MOZ um eine „Geheimdienstaffäre“ und nicht um eine Staatsaffäre. Denn es würde sich definitiv um eine Staatsaffäre handeln, träfen die Vorwürfe zu. Kurz, der Überbringer der Botschaft ist der Gauner, nicht die Beschuldigten. Das „Qualitätsmedium“ aus der Oder/Mark- Region bezieht schon einmal Position. Was nicht sein darf, kann nicht sein. Der oberflächlich betrachtet naiv geschriebene Artikel, entpuppt sich bei genauer Betrachtung als gezieltes Produkt. Wie das funktioniert, wissen wir nicht erst seit dem „Sachsensumpf“ oder des deutschen "Dutroux"- Ablegers.
Fakt ist, dass die Zustände in den EU- Bananenstaaten durch Regierungs- und Wirtschaftskriminalität geprägt sind. Das ist kein slowakisches Problem und schon gar keine Ausnahme, sondern ein allgegenwärtiges Problem aller Staaten. Wer hier die naive „wenn, dann hätte, aber möglicherweise könnte“- Nummer abziehen will, der ist entweder unfähig dazu, seine reale Umwelt wahrzunehmen oder handelt in boshafter Weise. Vielleicht ist es auch eine Mischung aus beiden, aber eines Journalisten unwürdig.
Der Fehler, den die Journaille begeht, besteht vor allem darin, dass sie davon ausgeht, ihre Konsumenten wären in jedem Fall dümmer als sie selbst.
Wahrscheinlich gehen deshalb auch die Verkaufzahlen zurück...
Inwieweit diese "mutmaßliche Geheimdienstaktion" auf internationaler "Zusammenarbeit" oder zur Disziplinierung slowakischer Geschäftspartner zielt, bleibt ungeklärt. Ebensogut könnte unliebsame Konkurrenz ausgeschaltet werden sollen...
Bratislava (dpa) In der Slowakei ist mutmaßliches Geheimdienstmaterial aufgetaucht, das systematische Korruption in riesigem Ausmaß belegen könnte. Polizei und Staatsanwaltschaft hatten zunächst von einer Fälschung gesprochen. Jetzt kündigte aber Innenminister Lipsic eine gewissenhaftere Untersuchung an. Sollten die Abhörprotokolle echt sein, könnten sie belegen, dass ein Netzwerk aus führenden Politikern und Unternehmern jahrelang die wichtigsten Stellenbesetzungen, Auftragsvergaben und Privatisierungen zu ihren Gunsten steuerten.
MOZ v. 29.12.2011 (Druckausgabe)Auffällig an dieser Meldung ist bereits die resevierte und inkonsequente „wenn, dann hätte, aber möglicherweise könnte“- Berichterstattung.
„Mutmaßliches Geheimdienstmaterial“?
Es darf also vermutet werden, dass dieses Material nach Art eines Dienstes angefertigt wurde und weil die zuständige Polizei und Staatsanwaltschaft weder mit der Wirklichkeit in den EU- Bananenstaaten, noch mit der Arbeitsweise ihrer Kollegen - auch nur annähernd – vertraut sind, wird das Material erst einmal als „Fälschung“ ausgegeben. Weshalb dann der slowakische Innenminister eine „gewissenhaftere Untersuchung“ versprochen hat, bleibt unerwähnt. Allerdings bedeutet das, dass der
Doch bereits die MOZ- Titelzeile ist verräterisch. Denn es handelt sich für die MOZ um eine „Geheimdienstaffäre“ und nicht um eine Staatsaffäre. Denn es würde sich definitiv um eine Staatsaffäre handeln, träfen die Vorwürfe zu. Kurz, der Überbringer der Botschaft ist der Gauner, nicht die Beschuldigten. Das „Qualitätsmedium“ aus der Oder/Mark- Region bezieht schon einmal Position. Was nicht sein darf, kann nicht sein. Der oberflächlich betrachtet naiv geschriebene Artikel, entpuppt sich bei genauer Betrachtung als gezieltes Produkt. Wie das funktioniert, wissen wir nicht erst seit dem „Sachsensumpf“ oder des deutschen "Dutroux"- Ablegers.
Fakt ist, dass die Zustände in den EU- Bananenstaaten durch Regierungs- und Wirtschaftskriminalität geprägt sind. Das ist kein slowakisches Problem und schon gar keine Ausnahme, sondern ein allgegenwärtiges Problem aller Staaten. Wer hier die naive „wenn, dann hätte, aber möglicherweise könnte“- Nummer abziehen will, der ist entweder unfähig dazu, seine reale Umwelt wahrzunehmen oder handelt in boshafter Weise. Vielleicht ist es auch eine Mischung aus beiden, aber eines Journalisten unwürdig.
Der Fehler, den die Journaille begeht, besteht vor allem darin, dass sie davon ausgeht, ihre Konsumenten wären in jedem Fall dümmer als sie selbst.
Wahrscheinlich gehen deshalb auch die Verkaufzahlen zurück...
Inwieweit diese "mutmaßliche Geheimdienstaktion" auf internationaler "Zusammenarbeit" oder zur Disziplinierung slowakischer Geschäftspartner zielt, bleibt ungeklärt. Ebensogut könnte unliebsame Konkurrenz ausgeschaltet werden sollen...