Slow down, take it easy: Wie wärs, einen Gang runter zu schalten?

Von Die Angelones @DieAngelones
Hilft immer: Innehalten, durchatmen und … wieder weiter machen!

Baustellen gehören heute zum Stadtbild

Zürich wächst und wird älter. Wie in anderen grossen Städten dieser Welt steigen auch bei uns die Infrastrukturkosten für Neubauten, Sanierungen, Energieversorgung, Kanalisation, Bahn- oder Strassennetz. Immer mehr, immer grössere Baustellen gehören zum Stadtbild.

Baustellen bringen Unannehmlichkeiten

Auch wenn uns bewusst ist, dass all die Massnahmen dazu dienen, die im internationalen Vergleich hohe Lebensqualität unserer Stadt zu erhalten und weiter zu verbessern, so hat doch niemand Freude an Baustellen. Auch ich nicht. Selber habe ich Baustellen im öffentlichen Bereich zu hassen begonnen, als mein Vater vor ein paar Jahren immer schlechter zu Fuss unterwegs war. Die Unannehmlichkeiten, die Baustellen gerade für ältere Menschen schaffen können, habe ich heute noch vor Augen, wenn ich einen hindernisreichen Bauplatz sehe.

Baustellen müssen sein

Diesen Sommer muss nun – dreissig Jahre nach der Inbetriebnahme – die Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn die Fahrbahn im Sihltunnel erneuern. Betroffen von den Bauarbeiten sind die Linien S 4 und S 10. Die Streckensperrung führt dazu, dass die meisten Züge in Zürich-Selnau starten und enden. Vom Streckenunterbruch sind nicht nur zahlreiche Pendler betroffen, sondern auch Touristen und natürlich auch viele ältere Menschen.

Slow down, take it easy

Doch bevor wir uns nun über eine Baustelle mehr in Zürich ärgern, möchte ich persönlich einen anderen Ansatz verfolgen. Wer weiss, vielleicht tut ihr es mir gleich. Es gibt nämlich etwas, was wir alle zusammen tun können, um solche (und andere) Unannehmlichkeiten in unserer schönen Stadt zu meistern: In erster Linie können wir alle ein paar Wochen lang einen Gang runterschalten! Zudem können wir aufeinander zugehen, einander helfen, Informationen austauschen, Tipps geben, einander die Hand reichen, eine Tür offen halten oder einen Sitz frei machen. Rücksicht, Respekt, Hilfsbereitschaft und Menschlichkeit – insbesondere älteren Menschen gegenüber – helfen immer. Auch bei Baustellen oder Ausfällen im Verkehrsnetz.

immer mittwochs im Tagblatt der Stadt Zürich

Der Insider-Tipp

Wenn die Strecke der Sihltalbahn zwischen Selnau und HB wegen Bauarbeiten gesperrt sein wird, empfehle ich euch, statt auf ein Tram oder einen Bus auszuweichen, den kurzen Rund-Spaziergang um die Kulturinsel zwischen dem Zürcher Hauptbahnhof und dem Bahnhof Selnau zu Fuss zu unternehmen. Ein Weg ist rund 900 Meter lang und dauert ca. 12 Minuten. Man kann ihn auf beiden Seiten der Kulturinsel auf und ab gehen. Er ist wunderschön und hilft wunderbar beim Entschleunigen!

Mehr Informationen zur Streckensperrung findet ihr auf der SZU-Webseite.

Weitere Beiträge passend zum Thema „Zürich, ältere Menschen und Baustellen“:

  • Zürich – ideale Ausgangslage zum Glück
  • Auf dem Buckel der Alten: Vom SBB-Automaten zur SBB-App
  • Ode an die Taxifahrer
  • Pause auf der Lebenstreppe
  • Nur traurig: Null Verständnis für Gehbehinderte
  • Smart Living im Alter: Alternative Wohnmodelle für Senioren
  • Wenn nur diese Alten nicht wären