Man hört immer wieder von Kriminellen, die an präparierten Geldautomaten die Daten von Ec-Karten auslesen, um so fremde Konten leerzuräumen. In Lübeck ist eine neue Methode des so genannten Skimmings aufgefallen. In einem Supermarkt haben unbekannte Täter die Kartenlesegeräte an den Kassen manipuliert und über einen längeren Zeitraum die Daten von mehreren hundert Kunden gesammelt. Bisher ist es der Polizei ein Rätsel, wie die Täter unbemerkt an die Lesegeräte gelangen konnten.
Das Vertrauen in das bargeldlose Bezahlsystem mit den beliebten Plastikkarten schwindet immer mehr. Nachdem reihenweise Fälle von Skimming an Geldautomaten bekannt wurden, haben die Banken aufgerüstet und ihre Geräte sicherer gemacht. Aber auch die Täter haben aufgerüstet und suchen sich neue Einnahmequellen. So haben im August Kriminelle die EC-Terminals in einem Baumarkt in Hannover manipuliert und über 100 Kunden geschädigt. Nur in Hannover wurden die Daten per Funk an die Täter übertragen. In Lübeck gingen die Täter anders vor.
In einem EDEKA-Markt in Lübeck konnten die Täter unbemerkt die Kartenlesegeräte an zwei Kassen manipulieren und über einen längeren Zeitraum die Kundendaten sammeln. Die Daten wurden vermutlich direkt im Lesegerät gespeichert, teilte das Landeskriminalamt mit.
Am vergangenen Wochenende brachen die Unbekannten in den Supermarkt ein und holten sich die manipulierten Geräte. Am Montag gingen bei der Polizei in Lübeck reihenweise Meldungen über ungewöhnliche Abbuchungen von Supermarktkunden ein. Die Abbuchungen wurden alle in Mexiko und Amerika getätigt.
Scheinbar haben die Täter gleich nach dem Einbruch die Daten nach Übersee geschickt, wo Komplizen Kopien der Chipkarten anfertigten und an Geldautomaten Bargeld abhoben. Seit Montag meldeten sich reihenweise geschädigte Kunden, die zuvor mit ihrer EC-Karte in der Filiale bezahlt hatten. Eine genaue Anzahl von Betroffenen hatte das Landeskriminalamt noch nicht, es sei aber von einer Vielzahl von Geschädigten auszugehen, so ein Sprecher.