Skandinavien: Norweger-Pulli des Grauens

Von Der Muger @derMuger
Gestern war‘s den ganzen Tag bedeckt, wenn ich es richtig verstanden habe, sollte es heute sonnig sein. Und tatsächlich, am Morgen zeigen sich zwischen den Wolken erste scheue Löcher. Doch schon kurze Zeit später beginnt es wieder zu tröpfeln.
Gegen Mittag fahren wir weiter. Zuerst geht es über einen Berg und dann einem Fjord entlang bis nach Voss.
Voss ist ein etwas grösseres Städtchen; ein wenig abgelebt zwar, aber doch ganz nett. Wir schlendern durch die Innenstadt, schauen Dinge in Schaufenstern an, und so. Frau G. friert und will sich einen Norweger-Pulli kaufen. Oder zumindest die Wärme eines Einkaufszentrums geniessen.
Das Shopping ist recht gross und ist voller Läden. Mich deponiert Frau G. gleich in einem Café und zieht alleine los. Kaum eine halbe Stunde ist sie bereits fertig mit Einkaufen. Nichts hat ihr gefallen und teuer war es zudem auch noch.
Auf dem Parkplatz steht ein Ford Taunus neben einem geilen alter Volvo - immerhin etwas.
Der Golfstrom sorge für das ganzjährig milde Klima in den Fjorden, habe ich gelesen. Die 10°C und Neuschnee bis tief in die Täler herunter lassen diese Theorie doch etwas gewagt erscheinen. Und es würde mich nicht wundern, wenn die Elche längst ausgestorben wären. Jedenfalls haben wir noch keinen gesehen.
Ganz in der Nähe gibt es den Fabrikladen einer berühmten Strickwarenfabrik, die machen die bekannten Norwegerpullis. Also flitzen wir hin. Die Pullover sind mehrheitlich unbeschreiblich hässlich und mit 400 Euro auch nicht grad preiswert.
Frau G. ist ein wenig enttäuscht. Am Bahnhof gleich neben dem Pulli-Laden versuche ich sie mit dem Anblick einer dreirädrigen Draisine zu erfreuen. Was soll ich sagen – hilft nicht.
Wir übernachten in Voss, gleich oberhalb des Friedhofs. Es regnet, dann wieder nicht, dann aber doch.
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