Skandinavien: Möwen futtern verboten

Von Der Muger @derMuger
In Brunsbüttel kommt schon die nächste Fähre; diesmal über den Nord-Ostsee-Kanal, direkt an der Elbmündung. Wir schauen noch ein wenig den Schiffen zu, dann fahren wir weiter. Wir müssen fahren, denn bereits in zwei Tagen fährt unser Schiff nach Norwegen – und dazwischen liegt noch ganz Dänemark.
Die Landschaft ist grossartig. Vom Wind zerzauste Felder, Deiche mit Schafen und kleine Dörfer. Über alldem der blaue Himmel mir lauter knubbeligen Wolken.
Irgendwann kommen wir zum Eider-Sperrwerk. Mit mächtigen Stahltoren versucht man hier die Nordsee von den Dörfern fernzuhalten. Wir steigen oben hinauf und werden vom Wind beinahe weggeblasen. Einzig den Möwen scheint der Wind zu gefallen. Sie fliegen hin und her und betteln bei den Touristen um Brosamen. Aber auf einem Schild steht: „Möwen futtern verboten“, jemand hat wohl die ü-Pünktchen abgeklaubt.
Wir übernachten in Niebüll, mitten in der Stadt. Neben uns haust eine Frau. Sie ist mit einem Fahrrad und –Anhänger unterwegs. Darin hat sie ihre gesamten Habseligkeiten verstaut. Sie sagt, sie verabscheue Staat und Gesellschaft, «lebe in völliger Freiheit. Mich dünkt, sie verwechselt Elend mit Freiheit.
Wir hingegen sind sehr zufrieden mit Norddeutschland und geniessen die Abendkühle.
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