Dabei esse ich beispielsweise Linsen unheimlich gerne (mindestens genauso gerne wie ich sie kaufe, derzeit vier große Packungen im Regal) - im Curry, im Dal, im Salat, als Gemüse - ganz egal. Diesmal hab ich sie mit frischen Feldgurken kombiniert, gewürzt mit Chili, Safran, Zitronensaft und Sternanis, und als Gemüsebeilage zu knusprig gebratenen Rebhühnern serviert: Das Erdige der Linsen harmoniert sehr gut mit dem Frischen, Knackigen der Feldgurken, die ja - geschmacksmäßig gesprochen - ein sehr situationselastisches* Gemüse sind.
Rebhuhn mit Gurken-Linsen-Gemüse
für 2 Personen
2 Rebhühner
Salz und Pfeffer
Butterschmalz
etwas Weißwein
2 kleinere Feldgurken
150 g Linsen (K: Castelluccio)
Hühnersuppe
Butter
250 ml Schlagobers
Saft von 1/2 - 1 Zitrone
1 kräftige Prise Safran, mit ein paar Zuckerkristallen fein gemörsert
1/2 TL Chiliflocken
Salz
1 Stück Sternanis
1 Bund Koriander, grob gehackt
Die Rebhühner zerteilen, für dieses Gericht habe ich Haxerl und Brüste verwendet. Flügerln und Karkasse darf man keinesfalls wegwerfen. Daraus kann man mit Speckstreiferln, Lorbeerblatt, Karotten, Portwein und Rotwein einen wunderbaren Fond kochen (den ich eingefroren habe, für dieses Gericht hätte er für mich nicht so gepasst).
Die Linsen mit kaltem Wasser abspülen und dann in einer leichten Hühnersuppe weich kochen. Das dauert etwa 30 bis 40 Minuten. Danach abgießen. Währenddessen die Gurken schälen, halbieren, die Kerne entfernen und die Grkenhälften in Würfel schneiden. In etwas Butter anschwitzen. Mit Chili und Safran würzen, Zitronensaft und Schlagobers zugießen, Sternanis hineingeben, salzen und alles bei kleiner Hitze köcheln. Es kann durchaus etwas überwürzt schmecken, jetzt die Linsen dazugeben, die korrigieren das alles - sehr wahrscheinlich muss sogar nachgewürzt werden.
* das Wort "situationselastisch" ist ein wunderbares Beispiel für ein euphemistisches Kunstwort und eine Schöpfung des österreichischen Verteidigungsministers Gerald Klug. Er erklärte damit das mögliche Fernbleiben von Kanzler und Vizekanzler bei künftigen Pressefoyers. Es schaffte es souverän zum Wort des Jahres 2014.
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