Ich könnte jetzt so viel über Unsinn der Arbeit sagen.In all seinen Farben, Formen, Größen, Variationen, Zusammenhängen, Absurditäten, Widersprüchen, Zeitspannen, Aufwendungen, Wiederholungen, Erträgen, Belastungen, Übertreibungen, Intensitäten und vielen anderen Aufzählungen. Aber das kann ich nicht, ich habe eine Schweigepflicht unterschrieben.
Zum Sinn kann ich wiederum zu all den Vorteilen heute einen, vielleicht mir den wichtigsten, hinzufügen. Freitag hatte ich frei. Während ich sonst immer, wenn ich zur Arbeit gehe, mich mit einem halben Joghurtbecher, und das ist schon ein kleiner, abquäle, ihn nur zur Hälfte zu essen, war am Freitag plötzlich ein Ganzer kein Problem. Zu meiner Überraschung, deswegen plötzlich, fiel mir das erst fast am Becherboden auf. Schlimmer wird es, wenn man berücksichtigt, dass ich zuvor zwei Brotscheiben hatte, was das doppelte von sonst immer ist. Ich muss es mir wohl eingestehen, ein Aus-Langeweile-Esser zu sein, oder aus Gewohnheit.
Dabei sagt man immer, Zeitdruck wäre was schlechtes. Kann etwas schlecht sein, das Sättigungsgefühl hervorruft? In meinem Fall wohl nicht. Ich hatte schon länger die Vermutung, Vermutung kommt vor Einsicht und Einsicht bedeutet noch lange nicht Veränderung, als ich feststellen musste, dass ich Sonntags zwei Brötchen esse. Es versteht sich von selbst, dass ich die Brötchen nicht nackt esse. Nein, ich esse vieles drumherum.
Ein Hoch auf den Job in all seinen Nuancen und Qualitäten, Aufregern und Vorteilen. Herausforderungen und Behinderungen. Ein Hoch darauf, dass ich nicht zuhause sitze, da wo der Kühlschrank ist. Ein Hoch darauf, dass ich weniger Zeit habe. Man stelle sich nur vor, was wäre, wenn ich die komprimierten Aufgaben eines freien Tages auf eine komplette Woche verteilen müsste. So hätte ich noch mehr Zeit, Zeit mich mit mir selbst zu beschäftigen. Und wenn ich damit fertig wäre, könnte ich 5 Minuten später vielleicht einen Schokoriegel essen. Byebye Größe 44, hello 56.
Foto: (BirgitH/pixelio.de)