Er hat es wieder getan. Nachdem er in Juni 2007 mit erhöhtem Testosteron-Spiegel erwischt worden war, packte er aus und stellte ich als Kronzeuge zur Verfügung. Er belastete das halbe Fahrerlager, Ärzte, Betreuer, Manager und sorgte indirekt für den Rückzug des Großsponsors T-Mobile. Geläutert schien er daraufhin, der nette Junge Patrick Sinkewitz, er kämpfte um eine Reputation als Weißwäscher, die als Fahrer und Kollege hatte er in der Branche nachhaltig verloren. Im Radsport gilt ein mafiöses Schweigegelübde in Sachen Doping, das zu brechen einem Einzelnen nicht gut bekommt. Froh, zweitklassig irgendwie und irgendwo wieder im Sattel sitzen zu dürfen, ging er nach Italien zu einem Continentalteam, schwor Stein und Bein, nie wieder zu unerlaubten Mitteln zu greifen. Scheinbar aber gilt für Sportler, was auch für Kleinverbrecher gilt: Einmal ist keinmal. Und so wurde Sinkewitz am 27. Februar 2011 beim Grand Prix in Locarno (CH) erneut getestet und für positiv befunden. Diesmal war es hGH. Aber das ist eigentlich auch egal.