Fuer mich dauert es ja immer ein bisschen laenger, bis ich mal einen Flieger mit internationalem Ziel besteigen kann und so landete ich am Dienstag abend endlich nach vorherigen Boxenstop im Formule1 Hotel in Auckland (und die Zimmer sind wirklich wie Boxen angelegt, klein und ueberschaubar, aber sauber und neu) in Singapur und erlebte gleich mal eine Ueberraschung. Der Taxifahrer konnte naemlich mit der Adresse meines hotels nicht viel anfangen und rief erstmal einen Bekannten an, um sich nach dem Weg zu erkunden. Das ging ja schon mal gut los! Trotz anfaenglicher Zuversicht fand er das hotel nicht und so hielt er mal eben schnell bei der Polizeistation an und holte sich eine Wegbeschreibung ein. Weil er vorher im falschen Stadtteil gelandet war, zog er mir ein bisschen was vom Fahrpreis ab, was ich wirklich sehr nett von ihm fand.
Singapur, was fuer eine Stadt! Laerm, Hochhaeuser, viele Farben, Chaos, Baustellen, ein effizientes oeffentliches Verkehrsmittelnetz, Sauberkeit, Dreck, Formel 1, Shopping, Essen und noch mehr Shoppen. Seit 3 Tagen bin ich nun in Singapur und habe viele Eindruecke sammeln koennen.
Singapur wurde 1867 zur britischen Kronkolonie, nachdem 1819 Sir Thomas Stamford Raffles in Singapur eine Niederlassung der Britischen Ostindien-Kompanie gruendete und somit als Gruender des modernen Singapur betrachtet wird. Zuvor wurde die Insel von malaiischen Fischerfamilien bevoelkert. Im zweiten Weltkrieg nahmen die Japaner Singapur ein somit gehoerte der Stadtstaat von 1942-45 zu Japan. Danach wurde Singapur an die Briten zurueckgegeben, um sich ab 1959 mit einem eigenen Premierminister selbstzuregieren. Es dauerte noch bis 1963, bis sich Singapur endlich vom Vereinigten Koenigreich unabhaengig machte und seitdem eigentstaendig ist. Amtssprachen sind Englisch, Chinesisch, Tamil und Malaiisch, aber gesprochen werden hier noch viele andere Sprachen, was den vielen verschiedenen Bevoelkerungsgruppen zuzuschreiben ist. Es leben knapp 5 Millionen Menschen in Singapur und die verteilen sich folgendermassen: 76,8% Chinesen, 13,8% Malaien, 7,9% Inder und 1,4% andere.
Das macht Singapur zu einem Schmelztiegel und von dem, was ich so beobachten konnte, scheint dies auch recht problemlos zu funktionieren. So findet man in Chinatown einen Hindutempel der Inder und die Chinesen feiern momentan ihr Geisterfest (nach dem Mondkalender der 7. Monat des Jahres), was nicht nur in Chinatown geschieht, sondern auch in Little India (dem Gebiet der Inder) und in allen anderen Teilen der Stadt. Nach dem Volksglauben kommen im Geistermonat die Geister und Seelen der Toten aus der Unterwelt auf die Erde und um ihnen den Weg zu weisen, werden Papierboote und Laternen ins Wasser entlassen und durch Opfergaben in Form von Speisen und dem Verbrennen von Totengeld werden die Geister und Seelen geehrt. Es besteht also momentan kein Grund zur Sorge, wenn man hier und da kleine Feuer entdeckt, weil ja meist auch noch jemand betend dabeisteht.
Singapur ist auf einem recht kleinen Gebiet erbaut und man hat hier ein grosses Platzproblem; sie moechten sich gern vergroessern, koennen aber nicht so wie sie wollen. Land ist deshalb teuer und man baut lieber in die Hoehe als in die Breite. Ich hatte den Eindruck, dass die Stadt bereits zugebaut ist, aber wo man hinsieht, wird gebaut und sobald sie einen kleinen Flecken Land entdecken, auf welchem man vielleicht ein weiteres Hochhaus zwengen koennte, wird dies auch sofort gemacht (es koennte ja jemand anders schneller sein). Dazu kommt, dass das Nachtrennen der Formel 1, der GP von Singapur am 21. September kurz vor der Tuer steht und so werden momentan neben all den Baustellen auch noch Strassen abgesperrt und die riesigen Absperrzaeune errichtet. Vom Riesenrad hatte ich die Chance, einen Teil des Racetracks ausfindig zu machen und die Boxengassen werden momentan auch hergerichtet. Wie die das mit dem Verkehr hier regeln, ist mir ein Raetsel, aber in Melbourne hab ich mich das damals auch gefragt und es ging. Die machen das ja schon seit ein paar Jahren, wissen also, was sie tun.
Wettermaessig muss ich mich sehr an das Waschkuechenklima gewoehnen, gerade n
P.S. Mit den Bildern bin ich noch nicht auf dem aktuellsten Stand und werde diese somit spaeter einfuegen.