"Sing Street" - Coming of Age trifft fantastische Musik

Erstellt am 2. Juni 2016 von Bandrix @cityofcinema1

© Studiocanal GmbH Filmverleih

Dublin 1985: Irlands Wirtschaft geht es schlecht und tausende junge Iren suchen ihr Glück in England. Inmitten dieser Aufbruchsstimmung muss der 15-Jährige Conor (Ferdia Walsh-Peelo) mit der gescheiterten Ehe seiner Eltern und dem Wechsel auf eine staatliche Schule klarkommen. Doch wenigstens die Musik entwickelt sich in dieser Zeit prächtig. Connor gründet mit ein paar Freunden eine Band, um die ältere Raphina zu beeindrucken. So entsteht die Band "Sing Street“ und ein wunderbarer Film.
Wem die Handlung plump und bekannt vorkommt täuscht sich. Die Geschichte um Connor, seine Familie und seine Band ist komplex, ohne dabei anstrengend zu werden. Durch die simple Motivation – die Liebe – ist die Handlung für den Zuschauer nachvollziehbar aber nicht vollends vorhersehbar. Die Charaktere verhalten sich authentisch und wirken durchdacht. Das hängt sicher auch mit der ausgezeichneten Wahl der Darsteller zusammen. Die Jungdarsteller überzeugen und jeder Schauspieler wird seiner Rolle gerecht. Besonders Jack Reynor als Conors älterer Bruder Brendan leistet grandiose Arbeit.

© Studiocanal GmbH Filmverleih

Was diesen Film zu etwas besonderem Macht ist die Musik. Regisseur John Carney (Once, Can a song save your life?) und Gary Clark sind für die Lieder der Filmband verantwortlich und führen auf fabelhafte Weise durch die Musik der 80er. Der Soundtrack treibt den Film an und begleitet Conor in das Schuljahr. Dabei gibt es nicht nur selbstkomponiertes, sondern auch Lieder der damaligen Größen. Sei es The Cure, Duran Duran, oder a-ha. Fans der Musik der 80er wird hier das Herz aufgehen.
Diese Faktoren ergeben bereits einen sehr guten Film, aber es sind die Details die mich von diesem Film schwärmen lassen. Referenzen auf die damalige Zeit und die Probleme Irlands fügen sich perfekt in die Handlung ein. Sie hinterlassen einen bleibenden Eindruck, ohne dabei zu viel Platz  einzunehmen. Trotz der bewegenden Handlung kommt auch der Humor nicht zu kurz.
"Sing Street" macht in meinen Augen alles richtig und ist ein unterhaltsamer, bewegender Film, der jedem Kinogänger einen Blick wert sein sollte.

© Studiocanal

BEWERTUNG: 09/10Titel: Sing StreetFSK: ab 6 freigegebenLaufzeit: 106 MinutenErscheinungsjahr: 2016Autoren: John Carney Regisseur: John Carney
Darsteller: Ferdia Walsh-Peelo, Aidan Gillen, Maria Doyle Kennedy, Jack Reynor, Lucy Boynton