Sing and Stomp the Beat

Von Chrisslybaer

Gumboot-Dance. Afrikanisches Einzählen. Eine fremde Sprache. Typisch afrikanische Bewegungen.
All dies erwartete die rund vierzig Teilnehmer des "Sing and Stomp the Beat"-Workshops, auf die Beine gestellt vom "Chorprojekt 24", am 16. Januar 2010, die sich morgens um 10 in der Aula des Marion Dönhoff Gymnasiums eingefunden hatten und außer Schneematsch auch eine Menge guter Laune mitgebracht hatten. Der Südafrikaner Siyabonga Lucas Cele hatte sich bereit erklärt, mit allen sich dort eingefunden habenden Musikbegeisterten einen Workshop zu veranstalten, in dem er uns einige Aspekte seiner Kultur nahebringen wollte. Unter anderem eben durch afrikanische Tänze und Lieder.
Der Tag begann mit einem schockierenden Geständnis von Siyas Seite - "you are going to sweat a lot!" ( "ihr werdet heute noch viel schwitzen...). So etwas gleich zum Anfang zu sagen, kann die Teilnehmer durchaus irritieren. Doch wir hatten uns nach einer kurzen Schocksekunde und wenigen Momenten der Unterhaltung ("Meint der das ernst...?") wieder gefangen und waren bereit. Bereit für einen anstrengenden, aber auch spannenden Tag.
Im Laufe des Vormittags sollte sich herausstellen, dass beide oben verwendete Adjektive gleichberechtigt waren und keins über dem anderen anzusiedeln war - es war anstrengend und spannend, zu gleichen Teilen!
Anstrengend: der Gumboot-Dance, passend zum Namen getanzt in Gummistiefeln, sofern man welche dabei hatte, der das Workout im Fitnessstudio locker übertraf und einem alles an Konzentration abverlangte. Ich hätte nie gedacht, dass es so schwierig sein kann, eine Abfolge von Klatsch- und Stampfgeräuschen richtig im Kopf zu behalten und dann auch noch korrekt wiederzugeben. Was Siya vormachte, sah zwar irgendwie einfach aus, war es aber absolut nicht. Trotzdem hatten wir natürlich eine Menge Spaß bei dem Versuch, mitzuhalten.
Spannend: Einen Song komplett nach dem Call-Response-Schema zu lernen, der noch nicht einmal in einer uns bekannten Sprache war und dessen Silben wir uns mühsam einprägen mussten, und ihn danach mit so vielen Musikbegeisterten zu singen, war ein unglaubliches Gefühl. Man konnte komplett aus sich hinausgehen, sich voll und ganz auf das Lied einlassen, die Emotionen spüren, die es vermittelte und einfach Spaß haben. Und wenn man sich im Nachhinein anhört, was wir da zu Stande gebracht haben, können wir wirklich stolz auf uns sein.

Auch wenn WIR viel mehr Pausen brauchten als Siya,der die 6,5 Stunden wohl auch nur mit wenigen Minuten des Verschnaufens locker gemeistert hätte, haben wir in diesen Stunden so unglaublich viel gelernt, das uns auch noch lange begleiten wird.
In diesem Sinne ein großes Dankeschön an Siya für diesen Workshop (und auch ans Chorprojekt 24, das diesen dann schlussendlich organisiert hat) und ich drücke fest die Daumen, dass die für ihn nötige Menge an Geld, um seine Schulausbildung fortsetzen zu können, vielleicht schon zu Stande gekommen ist oder es bald sein wird!

Kommentare