Sind wir ver-rückt?

Von Wernerbremen

Quelle: Astrid Müller

Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch zur neuen Woche mit einer Geschichte von
Kristina Reftel grüßen:

„Ein freundliches Wort“

„Über den russischen Schriftsteller Leo Tolstoi wir erzählt,
dass er einmal auf der Straße an einem Bettler vorbeiging.

Tolstoi wollte dem Mann gerne etwas geben und grub in seinen Taschen.
Aber sie waren leer und es fand sich nicht eine kleine Münze, um sie dem Bettler zu geben.

„Es tut mir leid, mein Bruder“, sagte Tolstoi zu dem Mann.
„Ich habe nichts, was ich Dir geben könnte.“

Der Bettler aber begann zu strahlen. „Du hat mir mehr gegeben,
als ich mir wünschen könnte - Du nanntest mich Bruder.“

Quelle: Helga und Gerd Steuer

Ihr Lieben,das Wort „verrückt“ bedeutet im normalen Sprachgebrauch, dass jemand nicht mehr Herr seiner Sinne ist, dass er nicht mehr weiß, was er tut.
Eigentlich ist das Wort „
verrückt“ ganz harmlos, es bedeutet ursprünglich nur, dass etwas „ver-rückt“ worden ist, z.B. ein Tisch, ein Stuhl.

I
n der letzten Woche sind mir viele Menschen begegnet und an diesem Wochenende habe ich mich gefragt, ob die Ansichten, die Einstellungen dieser Menschen nicht auch ein wenig „ver-rückt“ sind.

Ich erlebe Familien, in denen darüber gestritten wird,
zu welcher Uhrzeit gegessen werden soll.
In vielen Gegenden dieser Welt würden sich Menschen glücklich schätzen,
wenn sie überhaupt einmal am Tag etwas zu essen bekämen.

Ich erlebe Familien, in denen darüber gestritten wird,
was als Mittagessen gegessen werden soll.
In vielen Gegenden dieser Welt würden sich Menschen reich fühlen,
wenn sie das essen dürften, was wir an Essen wegwerfen.

Ich erlebe Menschen, die sich darüber aufregen, wenn der Briefträger die Post einmal eine Stunde später bringt als sonst,
die aber niemals ein gutes Wort für den Briefträger haben.

Ich erlebe Menschen, die Vorträge besuchen, in denen darüber berichtet wird, wie wir die Welt zum Besseren hin verbessern können,
die aber nicht einmal die Zeit finden, mit ihren eigenen Kindern zu spielen oder einen Ausflug zu machen.

Ich erlebe Menschen, die Lach-Yoga-Kurse besuchen,
die aber für ihre Mitmenschen nicht einmal ein Lächeln übrig haben.

Vor vielen Jahren gab es ein Getränk, das Bluna hieß. Für dieses Getränk wurde eine humorvolle Werbung gemacht, die immer mit dem Spruch endete:
„Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?“

www.wikipedia.org

Diese humorvolle Werbung möchte ich aufnehmen und Euch und mich fragen:
„Sind wir nicht alle ein bisschen ver-rückt?“

Quelle: Helmut Mühlbacher

Ihr Lieben,
Ich kann den Bettler aus unserer heutigen Geschichte sehr gut verstehen.
Deshalb wünsche ich mir für die neue Woche viele menschliche Begegnungen, Zeit füreinander, Liebe füreinander, Glück miteinander.
Liebe herzliche Grüße aus Bremen
Euer fröhlicher Werner

Quelle: Karin Heringshausen