Sind sie zu stark, ist er zu schwach?

Der Mythos der starken Frau, die zwar die Geschäfts- aber nicht die Männerwelt verzaubert, hält sich hartnäckig in vielen Köpfen. Doch was versteckt sich wirklich hinter dieser These, die zwar den Karriereweg moderner Frauen berücksichtigt aber nicht die Partnerwünsche von Männern und Frauen. Schließlich ist das eigene Leben weit mehr als nur ein theoretisches Gedankenspiel von Statistikern und Soziologen.

Geschlechterkampf 2.0 – Stärke und Schwäche neu definiert

Zwei Alphatiere sorgen nicht nur in der Natur, sondern auch in einer Beziehung für reichlich Machtkämpfe. Auf der Paarebene beobachten erfolgreiche Frauen jedoch nur selten den offen ausgetragenen Kampf. Vielmehr berichten diese Frauen eher von einer totalen Kapitulation des sonst so starken Geschlechts. Seltener angesprochen werden und erste Dates, die nie ein Zweites nach sich ziehen, entwickeln sich so häufig zur Routine. Fakt ist, dass die klassische Karriereleiter für Jahrtausende eine Männerdomäne war und auch geschäftlich entstehen zwischen zwei erfolgreichen Männern nur selten eine wahre Freundschaft. In dieser Konkurrenzsituation mit einer Frau fällt somit die der sonst so beliebte Singletreffpunkt am Arbeitsplatz bereits weg. In beiden Fällen fällt die Sprachlosigkeit auf. Besonders Männern scheint es leichter zu fallen auf Abstand zu gehen als eine für sie verstörenden Entwicklung zu thematisieren, die nun eh nicht mehr zu ändern ist.

Stark – oder nicht mehr kompromißbereit

In der Schule, der Ausbildung oder beim Studium und später im Berufsleben müssen sich Frauen viel stärker beweisen als Männer. Diese tägliche Herausforderung zwischen Durchhaltevermögen und Härte geht auch an der Psyche und den Anforderungen an einen Partner nicht spurlos vorbei. Einen Umzug für die Liebe in Kauf zu nehmen, selbst beruflich zurückzustecken oder ganz auf eine Karriere zu verzichten, also alles Eigenschaften die für Generationen von Frauen selbstverständlich waren, werden erst heute als wirkliches Opfer wahrgenommen. Der Vorwurf weniger kompromissbereit zu sein ist daher weit weniger zutreffend als nur im eigenen Leben nicht mehr in den entscheidenden Abschnitten nur als Nebendarsteller zu fungieren.

Gemeinsam die neue Freiheit des 21. Jahrhunderts genießen

Wenn alle Egos und Klischees beiseitegelegt sind, werden aus Mann und Frau schnell zwei Menschen, die sich in Gegenwart des anderen schlicht besser fühlen, als bei dem Gedanken alleine durchs Leben zu gehen. Mit dieser gemeinsamen Basis wird die Gewichtung von Stärke und Schwäche endlich überflüssig. Denn keine dieser Eigenschaften kommt auch nur annähernd dem Gefühl von Vertrautheit, Intimität und Liebe in einer Beziehung nahe. Anstatt jede Motivation des Partners zu analysieren und so die Fähigkeit zu verlieren einfach nur die gemeinsame Zeit zu besteht die größte Stärke des 21. Jahrhunderts darin die eigene Persönlichkeit in allen Facetten zu leben. Das macht auch vermeintlich starke Frauen für Männer interessant, die sich der Herausforderung nicht scheuen die eigene Schublade im Kopf zu schließen und festzustellen, dass die moderne Frau in Wahrheit so feminin ist wie nie zuvor.


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