Jetzt wird sie sterben, die Piñata.
Es wird jedoch nicht der Bär, für den ich quasi mit verantwortlich bin eingeweiht, sondern ein Vogel, der schon länger herumhängt. Bevor man anfangen kann, muss man natürlich ein Seil irgendwo, hoch oben befestigen. Das wird mit einer Konstellation bewerkstelligt, die man in Österreich nicht einmal laut ausprechen dürfte. Drum zeige ich es nur
Und da lacht der Schelm auch noch!
Und das ist der Vogel. Vor seiner drohenden Zerstörung natürlich. Der ahnt nichts und tanzt und hüpft am Seil, geführt von Elvin.
Da zwitschert es noch fröhlich, das Vöglein
In schwarz-gelbem Gefieder
tanzt sie auf und nieder.
Hin und her
und neckt den Spieler gar sehr.
Der Reim ist mir nicht wirklich gelungen … werd’s auch nie wieder versuchen. Ehrlich!
Und jetzt noch zu ein paar Bildern, weil das einfacher ist, als lange drum herum zu labern.
Im Eifer des Gefechts ist man oft blind vor rasender Wut. Manchmal sind auch einfach nur die Augen verbunden ...
Manchmal ist man auch blind vor Liebe und will einfach nur schmusen. Die Blindheit rührt hier aber vermutlich eher von der Augenbinde ...
Auch er langt kräftig zu. Süßigkeiten fallen deswegen aber noch keine ...
Und da stellt sich noch jemand gewaltig blöd an. Zu seiner Verteidigung: Er macht das erst zum zweiten Mal!
Die ersten Süßigkeiten fallen auf den Boden. Die ersten Wellen hysterischen Kreischens beginnen ...
Ja, das ist Rosa Estela, die hier kräftig Hand anlegt und die letzten Reste an Karton und Ton zu Staub zermalmt. Nagut, so gewaltig war es natürlich nicht
Aber anschließend beginnen die Kinder um die Süßigkeiten zu kämpfen:
Erst stürmen. Sprinter nach vorne!
Dann kämpfen, um den Platz in der Nahrungskette klarzustellen.
Als die letzten Reste der Piñata verschwunden sind und sich alle Süßigkeiten in Kinderhänden und -mäulern auflösen, wird zum Tanz gebeten.
Elvin bittet zum Tanz. Seinen Namen verstehen wir nun auch
Name ist egal, wir wollen nicht!
Tatsächlich lassen sich die Mädels wieder lange bitten, bis sie in den Ring steigen. Ich bin nicht sicher, ob von Anfang an eine Art Wettbewerb geplant ist, jedenfalls wird nach ein paar Stückerln Musik immer nach Klatschlautstärke entschieden, wer gehen muss.
Abschließend wird wieder zuckersüßes Sprudelgetränk und Kekse gereicht. Dann löst sich die Versammlung langsam aber bestimmt auf und lässt eine Menge Dreck liegen.
Ich bin der einzige mit Armbanduhr, alle kommen zu mir um nachzusehen, wie spät es ist.
Torte hat es keine gegeben, aber ich vermute, das hätte ein Kuchen mit gewaltigen Ausmaßen werden müßen, damit hier jeder was bekommt. Und im Geld schwimmt man hier bekanntlich auch nicht.
Insgesamt und zusammenfassend lässt sich sagen, dass es ein riesen Spaß ist, die Kinder so aufgelöst zu sehen. Jeder kreischt und schreit und wenn es endlich soweit ist und die ersten Süßigkeiten regnen geht’s wirklich um die Wurscht. Fotografieren muss ich ihnen noch beibringen, die Hälfte traut sich meine Kamera nicht einmal angreifen. Aber für richtige Instruktionen fehlt mir noch das Vokabular. Kann ja noch nicht mal Schach erklären
Jetzt ist sie tot, die Piñata.