Wenn es um Nachhaltigkeit geht, hat unsere Ernährung hierbei einen nicht zu unterschätzenden Einfluss. Prinzipiell lässt sich sagen, desto pflanzenbasierter die Ernährungsweise, desto besser für unsere Umwelt. Doch wie verhält es sich eigentlich mit Pflanzendrinks?
Sind diese im ökologischen Vergleich generell besser? Oder gibt es auch hier diverse Unterschiede?
Warum Pflanzendrinks?
Es gibt viele Gründe auf Milch aus Pflanzen zurück zu greifen. Einer ist mitunter Laktoseintoleranz. Denn, auch wenn es hierzulande normal zu sein scheint Kuhmilch zu konsumieren, nicht jeder verträgt es. Oder aber auch mal die Lust auf etwas anderes. Denn im Sektor der Pflanzendrinks gibt es viele verschiedene Alternativen. Seien es solche aus Mandeln, Hafer, Soja oder auch Reis. Oder aber für diejenigen unter uns, die sich vegan ernähren steht es außer Frage keine Kuhmilch mehr zu konsumieren. Denn die Hintergründe hinter der Milchindustrie sind nicht gerade rosig. Nicht nur, wenn von Massentierhaltung die Rede ist.
Wobei wir auch schon beim nächsten Aspekt wären – dem Umweltfaktor. Denn der Konsum von Kuhmilch ist nicht unbedingt ökologisch positiv. Nicht zuletzt, weil Kühe beim Verdauen Methan freisetzen oder aufgrund von Überdüngung der Böden durch massenweise Gülle. Denn das was früher einmal ein guter Dünger für den Boden war, ist heute das ganze Gegenteil.
Doch sind Pflanzendrinks, wenn es um Umweltschutz geht, generell besser?
Pflanzendrinks im Vergleich
Allgemein gesprochen ist eine Ernährungsweise umso nachhaltiger, desto pflanzenbasierter sie ist. Nicht zuletzt die Dokumentation Cowspiracy machte ziemlich eindrucksvoll auf diesen Umstand aufmerksam. Doch, wenn man manchmal etwas tiefer blickt, gibt es einzelne Faktoren, welche manche Produkte doch nicht so nachhaltig machen, wie sie auf den ersten Blick erscheinen. Sei es Palmöl in veganen Produkten oder auch so manche Avocado. Daher sind heute einmal diverse Pflanzendrinks an der Reihe.
Sojamilch
„Der Konsum von Soja zerstört den Regenwald.“ Ich glaube, so gut wie jeder Veganer oder Vegetarier hat dieses Argument schon einmal gehört. Und sicher erscheint das auch unabhängig davon manch einem logisch. Schließlich wird Soja in Monokulturen angebaut. Und Produkte wie Tofu oder so mancher Fleischersatz bestehen ja meist aus Soja.
Dabei wird das in Brasilien angebaute und importierte Soja hauptsächlich als Futtermittel in der Massentierhaltung eingesetzt. Wodurch man sagen kann, der Hauptgrund für die Regenwaldabrodung ist nicht der Konsum von Tofu oder Sojamilch, sondern die Massentierhaltung.
Das für Fleischersatzprodukte und speziell Sojadrinks angebaute Soja stammt vorwiegend aus Europa, teilweise Kanada oder sogar auch direkt aus Deutschland. Und ist damit auch genrell gentechnikfrei, im Gegensatz zum Soja aus Brasilien.
Insofern hat Sojamilch auf jeden Fall eine gute Ökobilanz.
Milch aus Lupinen
Langsam aber sicher sind Lupine auf dem Vormarsch und machen der Sojabohne Konkurrenz. So können sie mit Hilfe von Knöllchenbakterien den Stickstoff aus der Luft binden und verbessern auf diese Weise den Ackerboden. Dennoch, erst seit wenigen Jahren wurde ihr Wert als Alternative für die Produktion von Fleischersatzprodukten und Pflanzendrinks entdeckt.
Daher ergibt sich auch hier eine positive Ökobilanz.
Haferdrinks
Hafermilch bietet eine prima Alternative, egal ob im Kaffee, zum Müsli, in Smoothies oder zum Backen. Und auch in Sachen Umweltschutz hat die Hafermilch eine positive Ökobilanz. Denn der zur Milchgewinnung angebaute Hafer stammt vorwiegend aus heimischem Anbau, wodurch lange Transportwege entfallen. Desweiteren ist das Getreide sehr widerstandsfähig und es wird auch weniger gespritzt.
Somit kann Hafermilch eine positive Ökobilanz verzeichnen.
Mandelmilch
Mit seinem nussigen Geschmack auf jeden Fall einmal etwas anderes. Dennoch hat der Anbau von Mandeln gewisse Nachteile. Beispielsweise, dass für die Herstellung eines Kilos Mandeln ca. 10.000 Liter Wasser nötig sind. Aber auch, dass zur Bestäubung der Mandelplantagen, die sich vorwiegend in Kalifornien befinden, reisende Bienenvölker eingesetzt werden. Ein Umstand, der mit verantwortlich ist für das Bienensterben.
Insofern haben Mandeldrinks eine eher negative Ökobilanz.
Reisdrinks
Auch einmal eine etwas andere Alternative. Und dennoch, auch hier sind gewisse Nachteile gegeben. Denn, wird der Reis nass angebaut, setzen Fäulnisprozesse Methan frei. Und wird er trocken angebaut, entweicht Lachgas. Beide Treibhausgase sind um einiges umweltschädlicher als CO2. Davon abgesehen werden in vielen Anbaugebieten in Asien Pestizide eingesetzt.
Daher ergibt sich auch hier eine eher negative Ökobilanz.
Fazit
Alles in allem bieten Pflanzendrinks hinsichtlich Umweltschutz oftmals eine positive Alternative. Einzig Drinks aus Mandeln und Reis fallen durch verschiedene Aspekte eher negativ aus. Dennoch, wer der Umwelt etwas Gutes tun möchte, kann es ruhig mit einer der zahlreichen Pflanzenalternativen versuchen. Da ist sicher für jeden Geschmack etwas dabei.
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