Frauen sind etwas Besonderes!”
So behauptete am Dienstagabend der populärwissenschaftliche Superstar Professor Harald Lesch in einer ziemlich zusammengeschusterten Sendung der Reihe “Abenteuer Forschung” im ZDF.
Dann folgten Berichte aus Zoologie und Ethnologie, die diese Aussage untermauern sollten.
Außerdem wurden weitere Besonderheiten bezüglich des weiblichen Geschlechts aus der medizinischen Forschung erzählt, z.B. dass weibliche Astronauten in der Eingewöhnungsphase nach einem Raumflug zu Ohnmachten neigen (die bei Frauen durch das Hormon Östrogen geweiteten Blutgefäße kommen mit den Erfordernissen der Schwerkraft nicht zurecht), dass junge Frauen häufiger an Herzinfarkt sterben, als Männer (bei Frauen werden die eigentlich typischen Symptome eines Herzinfarktes über den Vagusnerven an das Gehirn geleitet und dort als Übelkeit und Unwohlsein interpretiert) und dass das Herzmittel ‘Digitalis’ bei Frauen schon in geringerer Dosierung wirkt, als bei Männern (weil bei Frauen die Nieren langsamer arbeiten).
Alles schön und gut.
Und was macht uns dann so Besonders?
Etwas Besonderes kann es nur geben, wenn gleichzeitig etwas Normales besteht; also eine Norm, von der das Besondere dann abweichen kann.
Und was ist dann die Norm?
Vielleicht Männer?
Nein, Herr Lesch – oder der, der ihre Moderationen schreibt:
Frauen sind nichts Besonderes, Männer sind nicht die Norm.
In Wahrheit ist es so: Frauen sind anders, Männer auch (um hier mal einen bekannten Buchtitel zu zitieren)
Aber das wir Frauen die Anbetung von euch Männern verdienen – DA gebe ich dem Herrn Lesch gerne recht!
Foto: Frauenfigur in Lanzarote