Viele Produkte beinhalten in ihren kleinsten Bestandteilen Inhaltsstoffe, von denen wir absolut nichts wissen und über die wir auch nicht adäquat informiert werden, da wir oft nur chemische Namen oder Nummern lesen, von denen der oder die NormalverbraucherIn unmöglich alle kennen kann. Da wir aber ein Recht darauf haben, zu erfahren, woraus die Produkte des täglichen Bedarfs bestehen, gibt es hierbei einen eindeutigen Bedarf an Aufklärung – vor allem wenn es um Produkte geht, die sich an der empfindlichsten Stelle des Körpers befinden und frau somit nicht erwartet, dass diese Produkte gesundheitsschädlich oder nicht vegan sein könnten – wie die Binde und Slipeinlage!
Über den Umwelt- und Gesundheitsaspekt der Einlagenbestandteile haben wir schon oft gesprochen, aber nun möchten wir auf ein weiteres Thema aufmerksam machen: Klebstoff!
Was kann an Klebstoff nicht vegan sein und wieso?
Viele Klebstoffe, die zum Beispiel zum Etikettieren von Produkten verwendet werden, bestehen aus sogenanntem Kasein. Hierbei handelt es sich um eine Form von Milcheiweiß aus der Milch von Kühen. Und nicht nur die Tatsache, dass hier Tierprodukte verwendet werden, ist bedenklich, sondern auch, dass keinerlei Informationen über die Haltung und Herkunft der Kühe für die verwendete Milch vorliegt. In der Regel stammt die Milch dafür aus China, Russland und Usbekistan, da die benötigte Menge und Qualität in Europa nicht immer verfügbar ist. Oft sind die Verpackungen von Binden betroffen; ob Kasein auch für den Klebestreifen der Binde selbst verwendet werden, ist noch ungeklärt. Allerdings ist es schon genug, wenn Klebstoffreste der Verpackung beispielsweise in die Unterwäsche gelangen und dort die Schleimhäute reizen.
Ein weiterer möglicher Bestandteil von Klebstoffen ist Glutinleim. Dieser ist ein wasserlöslicher, natürlicher Klebstoff, der aus tierischen Abfällen (leimgebende Körper) durch Auskochen gewonnen wird. Dabei entsteht eine Gallerte, die als Leim bezeichnet wird. Der Hauptbestandteil Glutin hat eine ähnliche Zusammensetzung wie Gelatine.
Zuletzt möchten wir noch auf einen Bestandteil herkömmlicher Binden und Einlagen aufmerksam machen, der zwar kein Klebstoff, aber trotzdem im weitesten Sinne nicht vegan ist: Phthalat. Phthalate sind Weichmacher, die sich in allen möglichen Alltagsgegenständen wie Duschvorhängen, Kinderspielzeug und medizinischen Gegenständen befinden. Auch in Binden wurden bereits Phtalate gefunden, diese befinden sich auf dem Klebstreifen an der Unterseite der Binde oder Slipeinlage (siehe dazu unseren Artikel zum Thema Weichmacher). Prinzipiell werden Weichmacher synthetisch hergestellt und nicht aus tierischen Produkten gewonnen, allerdings sind diese sehr oft an Tieren getestet.
All diese Bestandteile können sowohl umwelttechnisch, als auch ethisch verwerflich sein, weshalb sich der Umstieg auf zertifizierte vegane und schadstofffreie Binden und Slipeinlagen eindeutig lohnt! Leider werden wir in unserem Konsum sehr oft ausgetrickst, indem Informationen versteckt oder vorenthalten werden – wir wünschen uns, diesem Thema mithilfe von Aufklärung und Alternativen entgegenzuwirken.
Denn vergiss nicht: Es ist deine Regel und dein Planet!
Deine erdbeerwoche-Botschafterinnen
Annemarie und Bettina
Hier findest du mehr Infos zu nachhaltigen und veganen Binden und Slipeinlagen. Wenn du nicht nur auf vegane Produkte Wert legst, sondern auch der Umwelt jede Menge Müll ersparen willst, dann steig doch auf Stoffslipeinlagen oder eine Menstruationskappe um.
Quellen:
http://www.peta.de/inhaltsstoffe#.V4871fmLRD8
https://www.vegpool.de/magazin/vegane-etiketten.html
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/tampons-giftig-ia.html#ixzz3wrANQNiY
http://www.greenpeace.org/austria/Global/austria/dokumente/Factsheets/umweltgifte_phthalate.pdf