Sin Fang Bous - Clangour

Erstellt am 5. Februar 2009 von Steven Bascom
Aus Island erreicht uns nicht nur Musik von drückender Traurigkeit. Die Insel beheimatet auch den wunderbar leichten Folkpop der Band Seabear. Ihr Sänger und kreativer Motor Sindri Mar Sigfusson fand auf der Suche nach einem Ventil für seine unzähligen musikalischen Ideen zum Solo-Projekt Sin Fang Bous.
Auf Clangour – so der Titel des ersten Longplayers – wird in ausgewogener Balance aus Experimentierfreude und Eingängigkeit ein schillerndes Mosaik aus findig ausgesuchten musikalischen Elementen zusammengewerkelt. Ob intuitive Songwriter-Miniaturen (Poirot), virtuose Indie-Etüden (Clangour And Flutes) oder durchdachte und variationsreiche Pop- und Folk-Ausarbeitungen (Catch The Light; Melt Down The Knives; Lies): Allen Liedern wohnt der Drang zur Weiterentwicklung inne und vor allem das Vergnügen am kreativen Spiel mit Instrumenten und Tönen. Dass Sigfusson ein großer Bastelfan ist, beweist zudem sowohl das Album-Cover als auch das Video zur ersten Single Advent In Ives Garden: Liebevoll in Szene gesetzte Figuren, mal gezeichnet, mal aus Pappmaché geschnitten und animiert, bestimmen das Geschehen und erinnern in ihrem Arrangement an die Traumsequenzen aus Michel Gondrys Film Science Of Sleep. Überhaupt gäbe Clangour den idealen Soundtrack für einen verspielten Animationsfilm ab. Den höchsten Anspruch stellte Sigfusson bei der Produktion des Albums übrigens an sich selbst, sicherlich auch, um das Profil des eigenen Projektes gegenüber seiner Band Seabear zu schärfen: „I wanted to try to do stuff with my voice I hadn’t done before so there's some singing above my range there and singing through lots of effect stuff.“ Auf Clangour wird die Herausforderung gesucht und zugleich Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gefunden. Damit öffnen sich kunterbunte Klangräume, die immer neue Eindrücke bieten, je öfter man sie aufsucht.
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