Veröffentlicht am 19. September 2014 | von Axel Sabitzer
0Sin City 2: A Dame To Kill For
Sin City 2: A Dame To Kill For Axel SabitzerWertung
Summary: Zweiter Teil der blutigen Comic Verfilmung bringt das Selbe noch einmal in grün - redundant, aber unterhaltsam
3
Action
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Die Stadt der Sünden ist wieder zurück und bringt mit A Dame To Kill For neue Vignetten aus dem Leben ihrer gefährlicheren Bewohner, die sich als Dreh- und Angelpunkt meist die im Titel erwähnten Damen teilen.
In gewohnter Manier wechseln sich die Handlungsstränge ab und überschneiden sich. Unter anderem wird Dwight McCarthy (zuerst von Clive Owen verkörpert – hier von Josh Brolin) wieder in eine gefährliche Liebschaft mit seiner Exfreundin Ava (Eva Green) gezogen, und braucht Marv’s (Mickey Rourke) Hilfe um deren Ehemann umzubringen. Johnny (Joseph Gordon-Levitt) ist der uneheliche Sohn von Senator Roark (Powers Boothe) und will diesen demütigen. Auch die Stripperin Nancy (Jessica Alba), die den Tod ihres Beschützers Detective Hartigan (Bruce Willis) noch immer nicht überwinden konnte, hat noch ein Hühnchen mit dem Senator zu rupfen.
Ein klein wenig komplexer als hier präsentiert ist die Handlung wohl schon, aber nicht um einiges. Die Sprünge von Charakter zu Charakter sind für den Film hilfreich um sich sein Tempo einzuteilen, trotzdem gibt es im letzten Drittel einige langatmige Momente. Da die Geschichten thematisch nicht weit auseinanderliegen verschwimmen sie etwas, weswegen die Enden der Erzählstränge oftmals ein wenig wie Wiederholung erscheinen. Eine recht abschließende Sequenz zu zeigen und dann mit etwas anderem weiterzumachen bietet eben so seine Probleme – siehe Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs.
Die Dramaturgie ist an den Vorgänger angelehnt, ebenso wie die Ästhetik. Wieder ist alles bei hochkontrastigen Schwarz-Weißen Bildern mit eingefügten Farbmomenten geblieben, in Anlehnung an die Graphic Novel-Vorlage. Auch ist der Schnitt und die Montage durchaus recht verspielt – trotz sehr blutiger Momente – und zelebriert seine Herkunft.
Jedoch ist es keine Novität mehr. Vielleicht hat man sich nicht völlig sattgesehen, aber die Farbpalette allein wird nur mehr wenige ins Kino locken. Auch sind die eingebauten Farbmomente nicht mehr so einprägsam genutzt. Kein neongelber Bösewicht der seine eigene Farbe den ganzen Film über beansprucht – die Femme Fatale Ava wird gerade ein mal mit blauen Kleid präsentiert um dann die Farbe fallen zu lassen. Hier und da spaziert ein besonders unschuldiger Charakter gänzlich eingefärbt herum. Die Ästhetik erscheint so wie ein sinnentleerter Kunstgriff und eine Wiederholung, da sie nicht mehr stark genug mit der Handlung verknüpft ist.
Der Wiedererkennungswert ist auch den Personen etwas abhanden gekommen. Vielleicht liegt es daran wie sehr alles mit Film-Noir Klischees trieft – abgesehen von den optisch etwas ausgefalleneren Charakteren wie Marv oder dem Bodyguard Manute (Dennis Haysbert, früher Michael Clarke Duncan) erscheinen die Charaktere nicht wahnsinnig abwechslungsreich und ertrinken meist in Selbstmitleid oder Rachegefühlen während ihren endlosen inneren Monologen. Natürlich ist es selbst ein Kommentar auf Film-Noir der schon von der Vorlage ausgeht – das macht es als Sequel leider auch nicht spannender.
Aber es muss gesagt werden: Sin City: A Dame To Kill For hatte es sicher denkbar schwer sich selbst neu zu erfinden – den Look der Comic-Vorlage hinter sich zu lassen wäre ein Affront gegen dessen Fans gewesen, ebenso wie es Anhänger des ersten Teiles entfremdet hätte. Die Geschichte ist ebenfalls in den Quellen schon vorhanden und der narrative Stil erprobt – also was tun? Noch ein mal genau das selbe.
Regie: Frank Miller, Robert Rodriguez, Drehbuch: Frank Miller
Darsteller: Mickey Rourke, Jessica Alba, Josh Brolin, Joseph Gordon-Levitt, Eva Green, Powers Boothe
Filmlänge: 102 Minuten, Kinostart: 19.09.2014, www.sincity2.de
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Axel Sabitzer