|| Woher die blauen Flecken beim Essen kommen & das In-10-Minuten-fertig-Rezept für oberleckere Jamie Oliver Tuna Pasta ||
Heute wird nachgekocht, um nicht zu sagen nachgeäfft. Oh ja, ganz hinterhältig mache ich einfach etwas nach und verrate es auch noch! Oh Mann… normalerweise muss man doch jetzt so tun, als ob man sich das heutige Rezept selbst ausgedacht hat. So läuft das doch.
„Ist das von dir?“
„Ja klar!“
„Woher hattest du die Idee?“
„Die kam mir unter der Dusche.“ (Wahlweise auch: auf dem Klo, beim Spülen, nachts im Schlaf – was ich, mit Verlaub, wirklich für ein Gerücht halte, dass man im Schlaf !! IM SCHLAF !! Ideen haben kann. Im Schlaf jagt man Monster oder ist die Queen von Manhattan oder, oder – aber man hat doch keine Ideen, die man dann nach dem verstörenden Moment des Weckerklingels und Aus-dem-Schlaf-gerissen-Werdens auch noch weiß und sich gleich notiert. Nein, nein, Freunde, nicht mit mir, das nehm ich keinem ab.)
Wie auch immer – es kommt darauf an, geklaute Ideen geschickt als die eigenen auszugeben. Wer dagegen direkt zugibt, dass er nur ein billiger Nachmacher ist, der ist eben selbst Schuld.
Aber er ist ehrlich. Und ehrlich ist ja schon mal ganz nett so als Charakterzug. Also bin ich heute ehrlich und bekomme dafür Nettigkeitspunkte. Ist mal was Neues und kann ich auch ganz gut brauchen.
Ich gebe zu: Dieses Rezept ist von Jamie Oliver. Von ihm und Gennaro Contaldo, um genau zu sein. Und ja, ich habe alles genauso zubereitet, wie es im Originalrezept angegeben war. Und würde ich das wiedermachen? Auf jeden Fall! Und würde ich etwas verändern, etwas anpassen? Nein, nein und nochmals nein. Und warum nicht? Weil der Herr Oliver es einfach kann!
Ich bin wirklich ein großer Fan seiner Küche. Die Rezepte sind einfach, sein Style ist so schön unaufgeregt und ehrlich – und doch haben auch die simpelsten Rezepte immer das gewisse Etwas. So wie diese Tuna Pasta. Die hat mich schon lange angelacht. Schon auch deshalb weil sie in nur 10 Minuten zubereitet ist!
Junge, wenn ich 10 Minuten Zubereitungszeit lese, flippe ich fast aus vor Freude! 10 Minuten nur!! Das ist kürzer als die Kunstpausen, die die Bachelorette in der Nacht der Rosen macht. Das ist kürzer als jede Werbung bei der hundertsten Wiederholung von Fluch der Karibik. Das ist kürzer als jedes Intro bei Metallica. Ok, das war gelogen, aber worauf ich hinaus will: Wow, 10 Minuten Zubereitungszeit lassen einem verdammt viel Zeit für so viel andere tolle Dinge.
Zum Beispiel essen. Oh ja, wenn ich nur 10 Minuten in der Küche gestanden hab, dann hab ich richtig Zeit, ausgiebig und genussvoll und richtig langsam zu essen. HA! Als ob ich langsam essen könnte! Unmöglich – besonders bei so was wie Burgern oder Pommes mit Currywurst oder Döner. Kommt die Bezeichnung Fast Food am Ende von „schnell essen“? Ja, so war das, genau!
Ich schlinge aber auch nicht bei jedem Essen – oder weginhalieren, wie man es so schön umschreibt. Ich kann mich auch ein bisschen zusammenreißen und genießen. Im Schnitt bin ich, glaube ich, ein durchschnittlich schneller Esser. Definitiv kenne ich schnellere Esser. Da bin ich bei der zweiten Gabel Pasta und nebenan wird schon die Schüssel ausgeleckt. Ja, ist alles schon vorgekommen.
Langsame Esser wiederum können einen ja auch in den Wahnsinn treiben, nicht wahr? Zum einen fragt man sich: Was ist der Grund dafür jede Nudel einzeln zu essen? Werden die gezählt? Ist das eine Form von Genie oder Wahnsinn? Und dann stellt sich die Frage, ob das Essen nicht längst kalt ist. Ist es mit Sicherheit. Darüberhinaus wirkt man selbst daneben als die Person vor dem – gefühlt schon seit Stunden – leeren Teller einfach enorm verfressen.
Dabei hatte man schon das Tempo gedrosselt. Aber wenn man droht über seiner Pasta einzuschlafen, besteht die Gefahr, kopfüber in die Nudeln zu kippen. Das gibt Flecken. Tomatensauce auf Kleidung, Gesicht und Körperteilen aller Gäste am Tisch, im eigenen Gesicht natürlich auch – rote Flecken von der Sauce und blaue vom Tellerrand an der Stirn. Außerdem erstickt man vielleicht an den Nudeln. Das muss ja auch nicht sein. Aus diesem Grund empfiehlt es sich einfach, ein gewisses Mindesttempo beim Essen einzuhalten.
Kommen wir zurück zur 10-Minuten-Blitz-Pasta von Jamie Oliver. Na endlich! Ich weiß, ich geb Gas jetzt. Kurz gesagt: Das Rezept ist ein Knaller. Es ist schnell gemacht, super einfach, ihr braucht nur wenige Zutaten und das Ergebnis ist verdammt lecker. Es ist eine leichte Sommer-Pasta, perfekt für einen Lunch oder ein Abendessen unter der Woche, wenn man keine Lust auf langes Kochen hat.
Überzeugt? Dann kommt hier das Rezept für die Jamie Oliver Tuna Pasta:
Simple Tuna Pasta nach Jamie Oliver
Herrlich leichte Sommer-Pasta mit Thunfisch, frischen Tomaten, Rucola und Zitrone – ein Rezept von Jamie Oliver und Gennaro Contaldo – fertig in nur 10 Minuten
- 200 g lange Pasta, z.B. Spaghetti
- 180 g Thunfisch in Olivenöl (Dose, gute Qualität)
- 1 Knoblauchzehe
- 4 Cherrytomaten
- 100 g Rucola
- 1 rote Chilischote
- 2 Sardellenfilets (Dose, eingelegt in Öl)
- 1 EL Kapern
- 1/2 Zitrone, Saft von
- Olivenöl
- Salz
-
Die Pasta nach Packungsanweisung al dente kochen. In der Zwischenzeit den Knoblauch schälen und in dünne Scheiben schneiden. Chilischote ebenfalls in Streifen schneiden, Kerne dabei entfernen. Die Tomaten und die Sardellenfilets grob hacken.
-
3 EL Öl aus der Thunfisch-Dose in eine Pfanne geben und bei mittlerer Hitze erwärmen. Knoblauch, Chili, Kapern und Sardellen in die Pfanne geben und für 2 Minuten braten. Dann die Tomaten hinzugeben und gut in der Pfanne schwenken.
-
Die Pasta abgießen und dabei ein halbes Glas Kochflüssigkeit auffangen. Die Pasta in die Pfanne geben und wieder alles gut schwenken. Dabei ein wenig Kochflüssigkeit hinzugeben für einen schönen Glanz. Den Großteil vom Rucola mit in die Pfanne geben, den Thunfisch und den Großteil vom Zitronensaft. Alles gut durchschwenken, sodass der Thunfisch heiß wird und der Rucola weich wird. Zum Schluss mit wenig Salz und dem restlichen Zitronensaft abschmecken. Nochmals ein wenig Kochwasser hinzufügen für Sämigkeit und Glanz. Mit ein paar Spritzern Olivenöl und dem restlichen Rucola bestreut servieren.
- Ihr könnt jede Art von langer Pasta nehmen. Im Originalrezept waren es Bucatini. Ich habe dünne Spaghetti – Spaghettini mit einer Kochzeit von 5 Minuten – genommen.
- Achtet darauf, dass der Thunfisch in ganzen Stücken bleibt und ihr ihn nicht komplett zerpflückt.
Bei mir wird es diese Jamie Oliver Tuna Pasta garantiert noch oft im Sommer geben – schließlich will ich viel Zeit haben für lustige Abende mit meinen Freunden oder faule Abende auf dem Sofa. Wer schnell kocht und angemessen schnell isst, der hat quasi automatisch einen super Sommer. Ha, wieder was gelernt. Fragt die Nachkocherin – die biegt euch alles so zurecht, dass es passt.
In diesem Sinne lege ich euch nochmal diese oberleckere Pasta ans Herz und natürlich auch ein gewisses Grundtempo beim Essen. So verhindert ihr rote und blaue Flecken und lasst eure Mitmenschen nicht so verfressen aussehen. Habt viel Spaß beim Nachkochen und Spaghetti Schlürfen!
Alles Liebe ♥ Eure Nachmacherin
PS: Gerade fällt mir ein, dass ich eben geschrieben habe, ich würde an dem Rezept nichts ändern. Das stimmt auch, aber ich habe eine andere Pasta-Sorte genommen. Im Originalrezept nimmt Jamie Oliver Bucatini. Ich habe Spaghetti gewählt. Ich denke, jede lange Pasta ist hier passend. Hauptsache lang, denn am Ende kommt es eben auf die Länge der Nudel an. Der Pasta. Die Länge der Pasta. Lange Pasta halt. Spaghetti. Ach, ihr wollt mich ja falsch verstehen… unerhört!