Zudem ist es ein sehr lesenswertes Buch voller Leben, Fragen und Antwortversuchen.
Auch wenn im Klappentext steht: “Foscas wechselvolle Schicksale lassen in ihm die tragische Erkenntnis reifen, daß die Sehnsüchte der Menschen ewig unerfüllbar und ihre Hoffnungen immer vergeblich sind.” – so las ich das Buch nicht ganz frei von Hoffnungen. Auch wenn Hoffnungen zeitlich begrenzt sind und nur für wenige (er)zählenswert; so ist es doch das Leben der Menschheit, das sich aus vielen kleinen Leben, aus vielen kleinen Hoffnungen zusammensetzt.
Ich kann dem etwas Positives entnehmen.
Fosca – die Hauptfigur des Buches – sehnt sich nach Unsterblichkeit – und begreift erst viel später, dass das Fluch und kein Segen ist. Mit ihm wandert der Leser durch 600 Jahre europäische (und amerikanischer) Geschichte: eine Geschichte voller Leid, Tragik, Krieg, Hunger und offensichtlich unausrottbarer Dummheit.
Und es bleibt offen, was schrecklicher ist: dies von Außen zu sehen (wie Fosca) oder darin zu leben ohne zu ahnen, wie sinnlos all das Abgestrampel ist.
Ich halte es für ein sehr empfehlenswertes Buch – mag jeder selbst herauslesen, was ihm gerecht wird. Das hängt vermutlich sehr davon ab, ob der Leser Optimist oder Pessimist ist; wobei ich mich zu den Ersteren zähle (zumindest, was die Menschheitsgeschichte angeht).