Heute gibt es den letzten Post für dieses Jahr. Das klingt ganz schön theatralisch, finde ich. Zu meiner Schwiegermama in Spe habe ich heute gesagt: "Also wir sehen uns dann nächstes Jahr!" Weil wir uns tatsächlich erst wieder am Mittwoch sehen.
Silvester verbringe ich zusammen mit meinen Lieben und es wird ordentlich aufgekocht. Ein Drei-Gänge Menü erwartet mich morgen Abend, an dem ich mich hauptsächlich in Form der Vor- und Nachspeise beteilige. Als Vorspeise haben wir meine Maroni-Suppe geplant. Zum Nachtisch erwarten uns drei verschiedene Sorten Mini-Gugl, die ich euch aber heute hier leider nicht zeigen kann. Auf Instagram könnt ihr hingegen einige davon bewundern. Aber keine Sorge, ich werde demnächst noch mehr Sorten backen und dann auch mal fotografieren.
Für euch gibt es dafür etwas ganz besonderes: Silvester-Panettone.
Eigentlich wollte ich ihn auch zu unserem Silvester Menü beisteuern, aber er ist über die Tage schon recht trocken geworden, sodass eine "Notschlachtung" vorgenommen werden musste, was ich nicht sonderlich schlimm fand, da ich eh total neugierig auf den Geschmack war. Besonders, nachdem ich beim Backen eine riesige Katastrophe zu bewältigen hatte wollte ich schon wissen wie er denn nun schmeckt.
Von der Katastrophe muss ich euch auch noch unbedingt erzählen, bevor ich euch das Rezept hinterlasse.
Angefangen hat alles sehr harmlos. Normalerweise plane ich große Back- und Kochabenteuer immer im Vorraus. Speziell wenn ich eigentlich nicht viel Zeit habe, um Backen und Fotografieren unter einen Hut zu bringen. Also habe ich auch diesmal geplant und wollte mir unseren Brotbackautomaten, der normalerweise und ich sage absichtlich: "normalerweise", wundervolle Hefeteige zustande bringt, zu Hilfe nehmen. Ich bin früh aufgestanden, habe alle Zutaten abgewogen, eingefüllt, Backautomaten programmiert und los ging es. Die ersten 5 Minuten tat er auch genau das was er sollte. Bis zu dem Moment als ich mich entschloss duschen zu gehen. Wahrscheinlich genau zum selben Zeitpunkt, als ich meinen Zeh unter den Wasserstrahl streckte, entschloss sich der Automat zu Kneten aufzuhören, was ich nicht gehört habe. Selbstverständlich war der Teig noch nicht vollständig verarbeitet. Das heißt: In der unteren Hälfte des Behälters war noch trockenes Mehl und im oberen Teil sämtliche Flüssigkeiten inklusive der Hefe. Das Programm sprang um auf "Gehen" und die Hefe erledigte ihren Job einwandfrei. Sie ging und zwar mit den Flüssigen Zutaten über den Behälterrand hinaus in das Innere des Backautomatens.
All das habe ich natürlich nicht mitbekommen. Erst als nach 1 1/2 Stunden das Piepsen ertönte, dass nun die Arbeit erledigt wäre.
Könnt ihr euch diese Sauerrei vorstellen? Mein Gesicht dazu? Der panische Blick auf die Uhr? Mein Fluchen?
Schlussendlich habe ich dann doch selbst geknetet und alles hat geklappt. Unseren Backautomaten habe ich seither nicht mehr angeschaut. Mieses Ding, mieses!
Jetzt möchte ich euch aber trotz aller Pannen das Rezept zu meinem Panettone verraten:
300 ml Milch
50 g Butter
450 g Mehl
80 g Zucker
0,5 Tl Salz
0,5 Würfel frische Hefe
1 Bio-Orange
50 g Nuss-Nougat
50 g weiße Schokolade
50 g Nuts'n berries Mischung
50 g Orangeat
Fett für die Form
Mehl zum Bearbeiten
1 Eigelb
1 El Puderzucker
1. Für den Teig Milch und Butter leicht erwärmen, so dass die Butter schmilzt. Abkühlen lassen, sodass die Mischung noch lauwarm ist.2. Das Mehl in eine große Rührschüssel sieben, mit Zucker und Salz vermischen. In die Mitte eine Mulde drücken, die Hefe hineinbröckeln und etwas Milch-Butter-Gemisch zugießen, die Hefe darin auflösen. Dann die restliche Milch und Orangenschale zugeben. Mit den Knethaken des Handrührgerätes zu einem glatten, relativ weichen Teig verkneten. Abgedeckt an einem warmen Ort gehen lassen, bis sich sein Volumen deutlich vergrößert hat. Oder alles in einen Backautomaten geben und auf "Hefeteig" stellen. 3. In der Zwischenzeit Nougat und Schokolade fein würfeln und einfrieren.Jetzt ist auch Zeit die Panettone-Form zu basteln. Dazu schneidet ihr auch einfach aus Backpapier vier dreifingerbreite Streifen zurecht und legt sie sternenförmig übereinander. In der Mitte festtackern. Jetzt etwa 60cm Backpapier abreißen und in der Mitte Falten sodass ihr einen langen Streifen Backpapiert habt. Diesen nun zu einer Rolle formen und die enden zusammentackern. Später legt ihr eure Teigkugel auf den Backpapierstern schlagt die Ecken in der Mitte zusammen und setzt eure Rolle darüber. Danach schlagt ihr den Stern auf und tackert die Enden an den Innenwänden der Rolle fest. Schon habt ihr eine selbstgemacht Panettone-Form. 4. Wenn der Teig ordentlich groß geworden ist, erneut mit den Knethaken des Handrührgerätes durchkneten. Pistazien und Orangeat zugeben, zum Schluss die gefrorenen Nougat- und Schokoladenstückchen. Auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche den Teig zu einer Kugel formen und diese in die Panettone-Form geben. Mit einem Handtuch abdecken und an einem warmen Ort gehen lassen, bis sich sein Volumen vergrößert hat.5. Im vorgeheizten Ofen bei 160 Grad Umluft auf der 2. Schiene von unten 30 Minuten backen.6. Eigelb mit 1 El Wasser verquirlen, die Oberfläche des Panettone damit einpinseln. Erneut in den Ofen stellen und auf unterster Schiene weitere 10-15 Minuten backen, bis der Kuchen die Oberfläche goldbraun und glänzend ist.7. Jetzt noch mit Puderzucker bestäuben und fertig.
Jetzt möchte ich mich bei euch noch gerne für die tolle Unterstützung im Letzten Jahr bedanken. Ohne euch hätte ich nicht diese Motivation gehabt meinem Blog ein neues, leichteres und schöneres Gesicht zu geben. Ich bin so dankbar für all eure lieben Kommentare und auch für jeden einzelnen (stillen) Leser und weiß nun, dass ich genau das Richtige gemacht habe.
Danke! Nun wünsche ich euch Allen ein rauschendes Fest. Feiert ordentlich ins Neue Jahr hinein und begrüßt mit mir das Jahr 2013. Das wird ein wunderbares Jahr mit vielen tollen Erlebnissen und Veränderungen. Ich spüre es förmlich!
Bis nächstes Jahr!