Heute ist schon der 31.12.. Eine Ewigkeit scheint zwischen dem was passiert und dem bevorstehenden Jahreswechsel zu liegen und doch sagt mein Kalender, dass gerade mal der 4. Tag nach seinem plötzlichen Tod angebrochen ist.
Meine Gedanken und Gefühle fahren Achterbahn.
Ich bin dankbar für die ganze Anteilnahme, die über die verschiedenen Kanäle übermittelt wird und freue mich, wie vielen Menschen er etwas bedeutet hat. So viel bedeutet.
Doch wie wird das heute Nacht werden? Silvester 2015 – statt still und leise zu zweit verliebt ins Neue Jahre zu gehen, ist nun alles anders. Planen oder denken kann ich nicht. Mein Kopf ist leer. Und sollten es die Gedanken doch hinein schaffen, ist da plötzlich so viel Angst vor der Zukunft ohne ihn. Jeder meiner Atemzüge gilt ihm und seiner Zeit mit mir, die mir so unheimlich kurz erscheint. Viel zu kurz.
Wir wollen aber versuchen, heute Nacht das Beste aus der Situation zu machen. “Das Beste” klingt blöd… das geht nicht mehr… nie mehr…
Und doch: ich kann die Zeit nicht aufhalten und auch nicht, dass dieses Jahr mit dem Gedanken an ihn in einer Vergangenheitsform endet.
Letztes Silvester waren wir das erste Mal “aus”. Er hat das Feuerwerk geliebt. Wir hatten einen tollen gemeinsamen Start in 2015. Niemand hat da geahnt, was geschehen würde. Und er hat mir jedes Jahr gesagt, wie sehr er sich auf das nächste gemeinsame freut. Auch heute Nacht werde ich seine Worte wieder in meinem Kopf hören. Diese Worte, die mir so viel bedeuten.
Ich hoffe, dass ich es heute Nacht schaffe, mit seiner Nähe und den Gedanken an ihn den Jahreswechsel zu überstehen und vor allem die Kraft finde, die schweren Schritte, die uns im Januar bevorstehen, zu gehen. Die Kraft für unsere Tochter und ihre Trauer zu finden. Die Kraft, meine Trauer im passenden Augenblick zuzulassen und mehr als nur einen Gedanken auf die Reihe zu bekommen.
Euch Allen sei ein beschwingter Jahreswechsel gewünscht! Niemand sollte mit beängstigenden Gedanken in ein neues Jahr gehen. Denn man weiß nie, was kommen wird. Und die Zeit, die wir gemeinsam haben ist viel zu kostbar um zu bedauern, was kommen könnte.
