Silverbacks: Irische Indianergeschichten

Silverbacks: Irische IndianergeschichtenSie haben sicher nichts dagegen, wenn man sie mit so alterehrwürdigen Größen wie Sonic Youth in einem Atemzug nennt - schließlich gibt es weitaus schlechtere Vergleiche. So, wie die Silverbacks aus Dublin losrocken, ist der Bezug jedenfalls naheliegend. Auf dem Bandfoto des vergangenen Jahres, hier für die feine EP "No Duds Club" gepostet, waren noch drei von vier Personen zu sehen, man hat also um eine erweitert und gleich mal mit "Sink The Fat Moon" eine neue EP am Start. Alles ganz wunderbar kracherter Noiserock mit Hang zum dissonanten Experiment, ganz im Sinne der besagten Vorbilder also. Fünf Stücke sind auf dem Kurzformat zu hören, "The Great Father" thematisiert auf sehr unterhaltsame Weise das außereheliche Liebesleben von Bill Clinton, die Bassline der Single "Dirty Money" haben sie sich laut Selbstauskunft von den Pixies geborgt und das Schlußstück "Holiday In Cambodia" ist alles, nur keine Hommage an die Dead Kennedys. Auch Cover und Titel können leicht mißverstanden werden, es geht hier nicht vordergründig um dicke, kahle Männerköpfe, die als feiste Mondgesichter unters Wasser gehören - vielmehr soll hier Bezug auf den amerikanischen Autor Dee Brown und sein berühmtes Buch "Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses" genommen werden, welches die Bandmitglieder durch die Bank während der Arbeit an der Platte gelesen haben wollen. Nun ja, wer's glaubt. Am Ergebnis gibt es jedenfalls, Indianer hin, Mond her, nichts zu meckern.

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