Da steht er also. Mitten im Sonnenuntergang taucht auf einmal der Monolith von Sigiriya auf. Ein riesiger Felsbrocken mitten in der Landschaft. Und auf seinem Rücken: Eine Festung! Wer macht denn sowas?
Nach unserem kurzen Abstecher in die Höhlentempel von Dambulla hat uns unser Tuk-Tuk-Fahrer wie vereinbart noch nach Sigiriya gebracht. Leider waren wir pünktlich zum Sonnenuntergang da. Du weißt wahrscheinlich selbst, dass das eine ganz schlechte Zeit ist, um eine Unterkunft zu finden.
Wie? Alles Fully-Booked? Das gibt´s doch nicht!
Aber nach langem Hin und Her und Abgewiesen-werden wegen „Fully booked“, stand da auf einmal ein Mann am Straßenrand, der ein Homestay hat. Ein Zimmer von zwei wäre noch frei. Nach einem kurzen Check und Verhandlung der Konditionen hatten wir ein Top-Homestay ein bisschen abseits der Hauptstraße und inmitten von Reisfeldern. Die ganze Familie hat sich um uns gesorgt und war mehr als reizend.
Das Essen war auch sehr lecker und alles von der Familie selbst gekocht. Deswegen mussten wir auch zwei Stunden vorher Bescheid geben, wann wir essen wollten. Aber dafür hat uns die komplette Familie dann auch ganz stolz erzählt, wer was gekocht hat.
So erfuhren wir auch, das rund um das Homestay die ganze Familie des Besitzers wohnt und andere Homestays betreibt oder TukTuk fährt. Es stimmt also doch, wenn die Taxifahrer sagen, „mein Onkel hat ein ganz tolles Homestay. Das muss ich Dir zeigen.“
Unterkunft in Sigiriya
Anura Sigiri Homestay (Sigiriya)
Sehr nettes Homestay mit zwei Gästezimmern, das ein bisschen abseits von der Hauptstraße am Ende einer unbefestigten Straße direkt an Reisfeldern liegt.
Doppelzimmer etwa 2.500 Rs. inkl. Frühstück
Early bird und so …
Am Morgen wollten wir eigentlich früh aufbrechen, aber das Frühstück dauerte etwas länger. Aber trotzdem schafften wir es, uns noch Räder zu mieten und damit zum Touristeneingang nach Sigiriya zu radeln.
Von der Stadt ist es schon ein Stück entfernt. Man kann es bestimmt auch laufen, aber uns war es zu warm. Wir wussten auch, dass wir bei der Hitze noch auf den Felsen klettern mussten.
Leider sind wir dann mit ein paar teils deutschen Reisegruppen voll rüstiger Rentner auf den Monolithen gestiegen. Es ging nur im Schritt-Tempo voran und ständig rissen die Senioren schlechte Witze.
Am lustigsten wurde es jedesmal, wenn wieder eins der zahlreichen Schilder vor den aggressiven Hornissen warnte.
Überforderte Rentner an den Wolkenmädchen
An den Wolkenmädchen waren die Rentner komplett überfordert. Denn hier muss beim Fotografieren der Blitz ausgeschaltet werden. Viele wissen nicht, wie es geht. Aber geschäftstüchtigte Guides verlangen pro Ausschalten 1 US-$. Das ist ein richtig richtig lukratives Geschäft.
Der Weg zu den Wolkenmädchen. Die verstecken sich in dem braunen „Käfig“ oben links
Über verschiedene Stufen geht es zuerst vorbei an den Malereien der Wolkenmädchen. Dann wieder ein Stückchen runter, bevor man dann an er Spiegelwand vorbei an den Fuß der Festung kommt.
Hier wacht ein stilisierter Löwe (man erahnt ihn zumindest anhand der riesigen Füße) und wartet darauf, dass man über noch mehr Stufen den Gipfel erklimmt.
Neben den neuen Treppen sieht man noch die kleinen Stufen, die direkt in den Fels geschlagen sind. Wenn Du also denkst, Treppensteigen wäre hier hart und anstrengend, dann sei froh, dass Du nicht ohne Absicherung über den blanken Felsen klettern musst.
Wenn Du einmal oben bist, lass Dir Zeit
Oben angekommen erwartet einen erstmal eine wunderschöne Rundum-Aussicht. Sobald die verdaut ist, erkennt man die Reste der einst riesigen Festungsanlage. Am Beeindruckendsten fand ich persönlich die vielen Pools und Wasserreservoirs, die hier in den Fels geschlagen wurden.
Nimm Dir auf dem Gipfel Zeit. Setz Dich irgendwo in den Schatten und während Du Dich vom Aufstieg erholst, hast Du vieleMöglichkeiten, die Szenerie auf Dich wirken zu lassen:
Du sitzt gerade mitten in Sri Lanka auf einem erloschenen Vulkan inmitten von jahrhundertealten Ruinen einer altertümlichen Festung – in etwa 200 Metern Höhe über dem Ort!
Und warum steht die Festung jetzt dort oben?
Gebaut hat das Ganze Kassapa I.. Er wurde als Sohn einer der Nebenfrauen von König Dhatusena von Anuradhapura geboren und brachte ihn im Jahr 473 n. Chr. um und ernannte sich so selbst zum König. Leider gefiel das seinem Halbbruder Moggallana überhaupt nicht. Denn eigentlich stand der Titel ihm zu, aber er befand sich zu dieser Zeit in Südindien im Exil.
Um sich vor der Rache Moggallanas zu schützen, ließ er die Festung auf dem erloschenen Vulkan errichten und flüchtete sich dorthin. Während dieser Zeit war Sigiriya Hauptstadt Sri Lankas.
491 n. Chr. zog Moggallana mit seiner Armee in Sigiriya ein, besiegte seinen Bruder, wurde König und machte Anuradhapura wieder zur Hauptstadt.
Wie kommst Du nach Sigiriya
Von Kandy aus
Am einfachsten ist es mit einem der vielen Busse, die über Dambulla direkt nach Sigiriya weiterfahren. Eventuell musst Du in Dambulla den Bus wechseln
Von Pollonaruwa aus
Um von Pollonaruwa direkt nach Sigiriya zu kommen, buchst Du Dir entweder einen Fahrer oder fährst mit dem Bus. Nimm die Verbindung von Pollonaruwa nach Dambulla und wechsel an der Inamaluwa Junction in den Bus nach Sigiriya.
Wir sind gegen Mittag in Pollonaruwa los, sind mit dem Bus direkt nach Dambulla gefahren und haben uns am späten Nachmittag noch den goldenen Tempel und die Höhlen angeschaut. Von dort ging es dann mit dem TukTuk nach Sigiriya, wo wir am frühen Abend angekommen sind.
Soviel könnte Dein Aufenthalt in Sigiriya kosten
- TukTuk von Dambulla nach Sigiriya: 1.800 Rs
(Er hat uns aber schon in Dambulla vom Busbahnhof zu den Höhlen gefahren, dort mit dem Rucksack gewartet und uns nach Sigiriya gebracht) - Unterkunft in Sigiriya (inkl. Frühstück): 2.500 Rs
- Eintritt Sigiriya: 30 US-$
- Fahrrad leihen 1/2 Tag: 400 Rs/Person
- 2 Cola am Straßenrand: 150 Rs
- Transfer im Taxi von Sigiriya nach Dambulla: 800 Rs
- Busfahrt von Dambulla nach Kandy (2,5 Stunden): 90 Rs/Person
Alternative auf dem Berghügel nebenan
Wenn Du Dir die 30 US-$ für Sigiriya sparen möchtest, dann gibt es noch ein paar Kilometer weiter entfernt einen Bergrücken. Den kann man umsonst besteigen und hat dann einen tollen Blick auf den erloschenen Vulkan.
Allerdings verstehe ich das nicht ganz. Denn wenn ich mir schon die Strapazen antue, um nach Sigiriya zu kommen, dann will ich doch auch sehen, was sich da oben auf dem Felsen versteckt.
Sigiriya habe ich im März 2015 Rahmen einer fast vierwöchigen Reise durch Sri Lanka besucht. Die genaue Route und viele Informationen zu Transport, Unterkünften und Kosten findest Du unter Urlaub in Sri Lanka – ein Routenvorschlag für 4 Wochen Kultur, Tiere und Strand.
Warst Du schon mal in Sri Lanka und Sigiriya? Hast Du noch ein paar Tipps? Schreib sie mir in die Kommentare.
Der Artikel Sigiriya: Warum baut man bitte eine komplette Festung auf einen erloschenen Vulkan? ist zuerst erschienen unter Reiseblog pixelschmitt. Alles weitere unter Reiseblog pixelschmitt - Reiseblog, Reiseberichte und Tipps für Deinen Urlaub