Interkulturelle Kompetenz verstehen und messen
Dipl. Psychologin Beate Huber
ICUnet.AG, Passau
Vortrag am 15. Juli 2010
Abwechslungsreich und interessant – das war der einhellige Tenor des Abends mit Beate Huber, die Einblicke in das Thema der Messung von interkulturellen Präferenzen gab und Instrumente vorstellte, die für die tägliche Arbeit von interkulturellen Trainern von praktischem Nutzen sein können.
Interkulturelle KompetenzWas versteht man eigentlich unter interkultureller Kompetenz, woran lässt sie sich festmachen?
Heutzutage benötigen Manager und Nachwuchskräfte eine Reihe von allgemeinen Kompetenzen, um im internationalen Kontext erfolgreich sein zu können:
- Projektmanagement-Kompetenz
- Fremdsprachen-Kompetenz
- Kommunikations-Kompetenz
- Medien-Kompetenz
- Teamfähigkeit
- Flexibilität
- Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
- Stressresistenz, emotionale Belastbarkeit und Ambiguitätstoleranz
- Fähigkeit zur Selbstreflexion
- Sensibilität für Kulturunterschiede, Fähigkeit zur Perspektivenübernahme und empathische Kommunikation
- Offenheit für Neues, Lernbereitschaft und Toleranz
Interkulturelle PotenzialanalyseUm diese weichen Fähigkeiten greifbarer zu machen und im der täglichen Beratungs- und Trainingsarbeit nutzen zu können, hat ICUnet.AG interkulturelle Potenzialanalyseverfahren entwickelt.
- Test of Intercultural Sensitivity (TIS):
Erfassung interkultureller Kompetenzen - Intercultural Preference Tool (IPT):
Erfassung individueller interkultureller Präferenzen - Global Team Player (GTP):
Erfassung des internationalen Teampotenzials
Test of Intercultural Sensitivity (TIS)Selbsteinschätzungsbogen anhand von 7 Dimensionen:
- Flexibilität
- Selbstreflexion
- Emotionale Stabilität
- Empathische Kommunikation
- Ambiguitätstoleranz
- Lernbereitschaft
- Offenheit für Neues
Beispiel eines Gutachtens:
Quelle: ICUnet.AG
Intercultural Preference Tool (IPT)Individuelle Präferenzen werden anhand von sieben Dimensionen dargestellt, die sich an den kulturwissenschaftlichen Theorien von Hall (1990), Hofstede (1993) und Trompenaars (1997) orientieren. Dem individuellen Profil können wissenschaftlich ermittelte Vergleichsprofile von Deutschland (quantitativ) sowie ca. 50 weiteren Ländern (qualitativ) gegenübergestellt werden.
Die sieben Kulturdimensionen:
Quelle: ICUnet.AG
Global Team Player (GTP)Selbsteinschätzung vier individueller Kompetenzen für interkulturelle Teamkompetenzen:
- Teamorientierung
- Leistungsbereitschaft
- Flexibilität
- Kulturelle Sensibilität
DiskussionIn der Diskussion kam klar heraus, dass die Tools – wie alle Tools zur Messung von interkultureller Kompetenz – Begrenzungen in der Anwendung haben, gleichzeitig zur Unterstützung von Entwicklungsprozessen im Rahmen interkultureller Trainings und Coachings aber auch wertvolle Dienste leisten können.
Bei der Verbindung von TIS und IPT können allgemeine und individuelle Kriterien kombiniert werden; Unterscheidungen können noch gemacht werden bezüglich verschiedener Fachgruppen bzw. Unternehmenskulturen.
Die kulturellen Dimensionen, die zur Anwendung kommen, sind sowohl greifbar als auch psychometrisch fundiert.
Das Feedback der Teilnehmer ist generell positiv, sie fühlen sich mit den Tools gut aufgehoben und sehen sie als das an, was sie sind: Präferenztools.
Für weitere Informationen zu den Tools, wie interessierte Firmen und Trainer sie für sich und in ihren Trainings anwenden können, steht Frau Huber gerne zur Verfügung:
Beate HuberTelefon: +49 - (0)8151 – 988 666 0
[email protected]
Im Namen der SIETAR Regionalgruppe München einen herzlichen Dank an Beate Huber für spannende Einblicke und Möglichkeiten in der täglichen interkulturellen Arbeit!
Und für alle Interessierten, hier der direkte Link zur SIETAR Deutschland:
Weblink SIETAR Deutschland e.V.
Andreas HauserManagement Consultant & Intercultural Trainer
www.developingculture.com