Sieben Mal Visualisieren

Von Lukas Röthlisberger @Adekagabwa

Wenn wir einem Kind eine Geschichte erzählen, dann wird es ohne Mühe jede beliebige Figur der Geschichte nachspielen können: aus dem Kinderzimmer wird ein Märchenschloss und aus dem Sandkasten die unüberwindliche Wüste Gobi. Jedes Kind beherrscht es wundervoll, das Visualisieren.

Vielleicht hängt es damit zusammen, dass das Gehirn der Kinder nachweislich in tieferen Gehirnfrequenzen schwingt. Der Alphazustand, den viele Erwachsene wieder in der Meditation erlernen müssen, der ist bei den Kleinen Dauerzustand.

Wahrscheinlich haben unsere Vorfahren, der Homo erectus oder auch die Neandertaler sehr viel mehr visualisiert – also innerlich gesehen – als wir Heutigen. Forscher sagen, dass bei den Paläoindianern das ganze Leben ein großes Ritual war, verwoben mit Naturgeistern und Gottheiten.

Bei uns ist Visualisieren eher verpönt. Man spricht von Tagträumen (das man besser unterlassen soll) und Luftschlössern (die man nicht bauen darf). Ab und zu wird man in einem Workshop zum „Visualisieren“ aufgefordert, aber meistens wird daraus dann ein etwas verspanntes Grübeln.

Es gibt zahlreiche kraftvolle Anwendungsgebiete für das Visualisieren. Sich etwas vorstellen, sich ein Ereignis ausmalen, das “Spinnen”:

  1. Gute Gefühle: Wenn wir uns etwas schönes vorstellen, dann reagiert der Körper so, wie wenn es echt geschehen würde. So bringt man sich in die richtige Stimmung.
  2. Entspannung: Es ist eine der besten Möglichkeiten, sich zu entspannen, wenn man sich eine vollkommen relaxende Situation ausmalt.
  3. Etwas Üben: Viele Sportler tun es, viele Piloten auch: sich Situationen im Geist vorstellen und das richtige Verhalten immer wieder mental einüben. Studien haben gezeigt, dass die Wirkung identisch ist, ob man etwas wirklich übt, oder ob man es nur in Gedanken trainiert.
  4. Etwas erleben: Warum nicht auch mal ein richtig spannendes Abenteuer erleben? In dieses Kapitel fallen auch die wundervollen Fantasiereisen, über die ich auch schon geschrieben habe. Hier
  5. Lebenskorrektur: Manche Leute grämen sich sehr, wenn etwas in ihrem Leben misslungen ist. Sich dieselbe Situation ausmalen, wie sie ein großer Erfolg geworden war,
  6. Spirituelle Erfahrung: Nun ja, die meisten spirituellen Erfahrungen sind nicht allgemein sichtbar. Was spricht dagegen, ein wenig mit einer Visualisierung nachzuhelfen?
  7. Kraft und Gesundheit: Von vielen Medizinern wurde schon beobachtet und dokumentiert, dass Leute, die sich als Gesund visualisieren, schneller gesund werden. Also dann.

 In diesem Sinn, viel Spaß bei Visualisieren.

Weitere Blogbeiträge zum Thema Visualisieren / Fantasiereisen:
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Bild oben: Fußvolk / 42cm x 29,5cm / Öl auf Papier / 2007, Nr.07-006