1. Kopi Luwak aus Elefantenkot
Ich kannte Kopi Luwak bisher als jenen sagenumwobenen Kaffee, der von kleinen Kätzchen gefressen und wieder ausgeschieden wird. Natürlich hatte sich über die Zeit das Bild manifestiert, wie sie auf Bäumen herumtollen und fröhlich Kaffeekirschen nagen. Doch so ist es nicht. Viele dieser Schleichkatzen werden in Käfigen gehalten und mit Kaffee gestopft, eine Massenproduktion mit tierischen Maschinen. Und weil die Masse immer noch nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, werden mittlerweile sogar Elefanten eingesetzt, aus deren Kot ebenfalls Kopi Luwak entsteht.
2. Der Arabica-Schwindel
Ich hatte schon vermutet, dass 100% Arabica nicht für absolute Premium Qualität stehen kann, denn sonst stünde es nicht auf jedem Billig-Eiskaffee aus dem Kühlregal. Die Dreistheit der Kaffeeproduzenten ist jedoch weit größer als ich annahm. 100 Prozent Arabica bedeutet so viel wie die Aussage eines Winzers wenn er behauptet sein Wein bestünde zu 100% aus Rotwein. Nichts!
Kaffee und Popcorn haben eine ganz besondere Eigenschaft gemeinsam. Sie enthalten im kalten Zustand Wasser, dass beim Erhitzen verpufft und das Korn beziehungsweise die Bohne mit einem Schlag aufbläht. Für alle Bayern: Das selbe geschieht beim Schweinekrustenbraten, wenn die Schwarte aufknuspert. First Crack nennt man diese Vorgang beim Kaffee, beim Popcorn sieht es lediglich noch ein wenig spektakulärer aus.
4. Hochlandkaffee!
Hinter der Bezeichnung Hochlandkaffee vermutete ich einen aehnlichen Täuschungsversuch wie beim Arabica-Siegel, doch das exakte Gegenteil ist der Fall. Wo Hochlandskaffee drauf steht solltet ihr beherzt zugreifen, denn dieser Begriff steht für Premium-Qualität. Der Grund ist einleuchtend. Je höher der Kaffee angebaut wird, desto mehr Zeit benötigen die Kirschen, um zu reifen. Demenstsprechend mehr Aromastoffe können sie aufnehmen, desto feiner der Geschmack des Kaffees.
5. Guter Kaffee kostet mindestens 25 Euro
Was für Wein gilt, gilt auch für Kaffee: Zum Sparpreis werden Genießer nicht auf ihre Kosten kommen. Die Werschöpfungskette beim Kaffee ist lang, die Bohnen passieren viele Stationen, bis sie im Einzelhandel landen. Jeder will seinen Teil vom Kuchen, der Kunde verlangt nach Qualität. Zu einem Preis von 10 Euro pro Kilogramm lässt sich beides nicht vereinbaren. Röstmeister Max Bauer sagt: Mindestens 20-25 Euro muss man für ein Kilo Kafee investieren.
6. Der Gute-Nacht-Espresso
Haltet mich fuer doof, aber Espresso stand für mich immer für den absoluten Koffein-Kick. Totaler Quatsch, sagt der Experte. Ein normaler Kaffee kickt deutlich stärker. Macht auch Sinn: In der großen Menge eines Kaffees sind Mengen mehr Stoffe gelöst als im Espresso-Shot. Den kann man übrigens getrost auch mal abends trinken, ohne Schlafprobleme befürchten zu müssen, sagt der Röstmeister.
7. Kaffee ist nur 5 Sekunden haltbar
Wer Kaffee auf Vorrat mahlt, wirft puren Geschmack und bares Geld aus dem Fenster. Zwar riecht die Wohnung dann sehr gut, das geht aber auf Kosten des Kaffeearomas. Die Stoffe in den Bohnen sind derart flüchtig, dass 50 Prozent von ihnen das Weite suchen, sobald der Kaffee aufgebrochen wird. Die einzige Lösung: Sofort mit Wasser in Kontakt bringen und niemals auf Vorrat mahlen. Running-Gag bei Kaffee Insidern: Wie lange ist Kaffee haltbar? Antwort: 5 Sekunden!