Sie wollen nur spielen: Playlist-Makeover

Von Stefanie
Musiktechnisch bin ich sowas von aufgeschmissen. Keine Zeit, neue Bands zu suchen, keine Ahnung, was es so gibt und was mir davon gefallen könnte. Und wenn mich meine Playlists mal wieder ankotzen, weil sie durchgehört und voll oll sind, frage ich meine Schwester. Die hat da den richtigen Riecher und schlägt mir Bands vor, die mich aus den Socken hauen. Für alle, die da ähnlich musikmuffelig gestrickt sind wie ich, kommen jetzt ein paar ganz heiße Tipps.

SorgenkindDiesen Namen verdankt der Düsseldorfer Rapper Nico Haug einem Elternabend. Dort sorgten sich seine Lehrer zusammen mit seinen Eltern um ihn, weil er nichts wirklich anpackte. Doch davon kann schon lange nicht mehr die Rede sein. Mit seinem Album "Von A nach X" (2013) und der EP "Sommerloch" (2014) und einem Auftritt auf dem Hip-Hop-Festival splash! im vergangenen Jahr könnte es für Nico fast nicht besser laufen.Seine Beats sind elektroniklastig, aber trotzdem entspannter Hip-Hop und seine Texte herrlich alltäglich. In "Schöne Barfrau" muss er sich erst Mut antrinken, bis er sich endlich ein Herz fasst und die Bedienung anspricht. Wenn das mal nicht das echte Leben ist. Und noch echter ist die Tatsache, dass die schöne Barfrau mittlerweile seine Freundin ist. An Karneval hat Nico sich endlich getraut und sie gefragt, ob er mit ihr reden darf. Das ist doch mal ein putziges Sorgenkind.
Übrigens: Mein persönlicher Lieblingstrack neben Schöne Barfrau: "Outtakes"
Von wegen Lisbeth
Erst im September war ich auf einem Konzert der unfassbar sympathischen Jungs aus Berlin. Und wenn ich nicht schon vorher ein absoluter Mega-Fan und Dauerhörerin ihres Albums "Und plötzlich der Lachs" gewesen wäre - ich wäre es jetzt. Die Jungs haben nicht nur einen ansteckenden Mordsspaß auf der Bühne, sie sind auch noch extrem locker, witzig und machen Zappelmusik vom Feinsten.
Wollt ihr wissen, wie sie den letzten Rest meines Herzens erobert haben? Für ihre Indie-Musik verwenden die Jungs neben herkömmlichen, technisch hoch komplizierten Verzerr-Geräuschemachern einen stinknormalen Wok. Aus Gusseisen. Und ein analgoges Kinderkeyboard für 3-5 Jährige. Zauberhaft unerwachsen!
Mein absoluter Lieblingssong von Von wegen Lisbeth: Sushi. Die US-Studie und Das Zimmer mag ich aber auch sehr gerne.

OK Kid
Dass ich OK Kid mag, ist nichts Neues. Sie haben sogar einen Auftritt auf meiner Über mich-Seite. Wenn das mal nicht die ganz große Liebe ist. Ihre elektronische Musik schafft es in Kombination mit den oft etwas melancholischen Texten, dass man sich sofort verstanden und besser fühlt. Was will man mehr.Leider gibt es auf ihrer Homepage noch keine neuen Termine für weitere Konzerte. Aber solange höre ich eben meine Lieblingssongs aus der Konserve an.OK Kid Favoriten: Verschwende mich // Unterwasserliebe // Stadt ohne Meer
Auch wenn ich das mit dem Bandsuchen nicht so drauf habe, bin ich ziemlich gut darin, hübsches Zeug im Internet zu finden. So auch diese beiden Knüller-Kopfhörer von Frends. Preislich mit um die 170 € wohl eher ein großzügiges Weihnachtsgeschenk, aber schaut sie euch doch mal an: Sind sie nicht eine Überlegung wert?Frends wurde 2011 gegründet, um Kopfhörer speziell für Frauen zu produzieren. Dort sind sie der Meinung, dass die gängigen Modelle in erster Linie für Männer konzipiert wurden. Frauen sind aber insgesamt zierlicher gebaut - Ergebnis: Der Kopfhörer sitzt nicht richtig, schlackert oder die Geräuschabdichtung ist nicht optimal, weil das Ohr zu klein ist. Mal davon abgesehen, sind die meisten Kopfhörer wirklich nicht sonderlich schön. Also, Marktlücke gefunden: Macht ein technisches Gerät hübsch. Dann kaufen es auch Frauen. Erfahrungsgemäß geht das Konzept auf. Der Kopfhörer soll nicht mehr ein Teil sein, das so schnell wie möglich nach der Ubahnfahrt in der Handtasche verschwindet.  Sondern ein schickes Accessoire, das Frau stolz und gerne trägt. Ein modischer Look ist dabei so wichtig, dass Frends sogar das italienische Luxus-Lable Dolce & Gabbana für die Zusammenarbeit für eine Sonderedition gewinnen konnte. Gut, diese Sonderedition ist wirklich unerschwinglich. Und ehrlich gesagt hässlich. Dann lieber die ollen schwarzen Männerhörer.Doch es muss gar nicht das Luxus-Lable sein. Schon die Standartausführung der Frends-Kopfhörer ist aus wunderbar weichem Leder in wahlweise weiß oder schwarz ein Genuss für die Ohren. Und die Kappen an den Außenseite der Ohrmuscheln lassen sich sogar auswechseln, sodass man -theoretisch- zum Outfit passende Kopfhörer tragen kann. Sollte jemand darauf wert legen.
Und wie geht es euch so? Ich finde die Dinger ja schon verdammt schick. Doch für das Fitnesstudio wären sie mir zu schade - und da bräuchte ich sie am dringendsten. Eine Pro- und Contraliste ist in Arbeit. Mal sehen, welche Seite bis Weihnachten vorne liegt.
 Hab einen schönen Tag und lass es dir gut gehen,
Quelle: Fotos von wearefrends